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Agenda 21- und Klimaschutzbericht Schleswig-Holstein 2004 (PDF ...

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Drucksache 15/3551<br />

<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>ischer Landtag - 15. Wahlperiode<br />

(IPCC, 2001). Hauptquelle der durch den Menschen verursachten Distickstoffoxid-<br />

Emissionen ist die Herstellung von Kunstdünger.<br />

Die atmosphärische Konzentration vieler halogenierter Kohlenstoffe, die sowohl als<br />

Treibhausgase wirken als auch die Ozonschicht zerstören, hat seit 1995 entweder<br />

langsamer zugenommen oder sogar abgenommen, beides infolge der durch das<br />

Montrealer Protokoll verfügten Emissionsreduktionen. Die Ersatzstoffe <strong>und</strong> andere<br />

synthetische Stoffe, z.B. perfluorierte Kohlenstoffe (PFC) <strong>und</strong> Schwefelhexafluorid<br />

(SF 6 ) sind Treibhausgase, deren Konzentrationen in der Atmosphäre gegenwärtig<br />

ansteigt (IPCC, 2001).<br />

Darüberhinaus beeinflussen weitere Schadstoffe indirekt das Klima. Zum Beispiel<br />

führen Kohlenmonoxid (CO), Stickstoffoxide (NO X ) <strong>und</strong> verschiedene flüchtige organische<br />

Substanzen (VOC) zu der Bildung von Ozon in der Troposphäre. Troposphärisches<br />

Ozon (O 3 ) ist ein Treibhausgas, das mit acht Prozent am zusätzlichen<br />

Treibhauseffekt beteiligt ist. 2 Die Gesamtmenge an Ozon in der Troposphäre ist seit<br />

1750 um schätzungsweise 36 Prozent angestiegen, hauptsächlich infolge anthropogener<br />

Emissionen (IPCC, 2001). Aufgr<strong>und</strong> komplexer chemischer Wechselwirkungen<br />

ist Ozon extrem kurzlebig <strong>und</strong> fluktuiert sowohl zeitlich als auch räumlich stark.<br />

3. Entwicklung <strong>und</strong> Struktur der weltweiten Treibhausgasemissionen<br />

Die weltweiten CO 2 -Emissionen sind von 20,7 Mrd. t in 1990 auf 24,7 Mrd. t in 2002<br />

angestiegen, sie haben damit um r<strong>und</strong> 20 Prozent zugenommen. 3 Szenarien deuten<br />

darauf hin, dass in Zukunft in nahezu allen Regionen – besonders in den Entwicklungsländern<br />

– mit einem weiteren Emissionsanstieg gerechnet werden muss.<br />

Klimaforscher fordern demgegenüber, dass die weltweiten CO 2 -Emissionen bis 2050<br />

gegenüber 1990 halbiert werden müssen. 4 Das bedeutet, dass die westlichen <strong>und</strong><br />

östlichen Industrieländer bis 2050 eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um<br />

2 Von dem Anstieg der Konzentration des troposphärischen Ozons zu unterscheiden ist die Abnahme<br />

des Ozons in der Stratosphäre (Ozonloch) sowie der Anstieg des bodennahen Ozons.<br />

Die Konzentration von Ozon in der Stratosphäre hat im Laufe der Industrialisierung stark abgenommen.<br />

Diese Abnahme vollzog sich in den höheren Luftschichten, wodurch sich das Ozonloch<br />

bildete.<br />

Bodennahes Ozon wirkt toxisch auf Menschen, Tiere <strong>und</strong> Pflanzen. In den unteren Luftschichten<br />

der Nordhalbkugel verdoppelte sich die Ozonkonzentration gegenüber dem vorindustriellen Zustand.<br />

Dazu kommen kurzzeitige Spitzenkonzentrationen in den Ballungszentren, verursacht<br />

durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe (Enquete-Kommission ‘Schutz der Erdatmosphäre’,<br />

1995).<br />

3 Hans-Joachim Ziesing, Treibhausgasemissionen nehmen weltweit zu – Keine Umkehr in Sicht,<br />

in: DIW-Wochenbericht Nr. 39/03.<br />

4 In dem Sondergutachten „Über Kioto hinaus denken – Klimaschutzstrategien für das <strong>21</strong>. Jahrh<strong>und</strong>ert“<br />

(November 2003) fordert der Wissenschaftliche Beirat der B<strong>und</strong>esregierung Globale<br />

Umweltveränderungen (WBGU), bis 2050 die CO 2 -Emissionen global um 45 bis 60 Prozent zu<br />

senken.<br />

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