Agenda 21- und Klimaschutzbericht Schleswig-Holstein 2004 (PDF ...

Drucksache 15/3551
Schleswig-Holsteinischer Landtag - 15. Wahlperiode
• Zwischenzeitlich wird zur Energiegewinnung und somit auch zur Verringerung von
Methanemissionen das Deponiegas in neun von zehn Hausmülldeponien mit Hilfe
von BHKW energetisch verwertet. Dies spiegelt sich in der deutlichen Reduzierung
der Methanemissionen aus Deponien um 80 Prozent im Zeitraum von 1990 bis
2000 wieder.
H. Stoffliche und energetische Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen
Im Rahmen einer ressourcenschonenden und umweltgerechten Landbewirtschaftung
sollen neben der klassischen Urproduktion von Nahrungs- und Futtermitteln auch
neue Verwertungsperspektiven für landwirtschaftliche Erzeugnisse erschlossen werden;
dies gilt auch in Bezug auf forstwirtschaftliche Roh- und Reststoffe. Die stoffliche
Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen für industriell-technische Anwendungen
spielt hierbei eine bedeutende Rolle. Nachwachsende Rohstoffe bieten über
ihren gesamten Stoffkreislauf Vorteile, die sie im Vergleich zu herkömmlichen Produkten
auf petrochemischer Basis ökologisch verträglicher machen. Produkte auf der
Basis von nachwachsenden Rohstoffen sind aber konventionellen Erzeugnissen häufig
noch im (Preis)Wettbewerb unterlegen. Die Landesregierung will deshalb die
Markteinführung von nachwachsenden Rohstoffen erleichtern und zu deren verstärkten
Nutzung beitragen. Seit dem Jahr 2004 stellt sie wieder Haushaltsmittel für diesen
Bereich bereit und fördert innovative Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben
zur stofflichen Verwertung nachwachsender Rohstoffe sowie Untersuchungen und
spezifische Anbauversuche auf diesem Gebiet.
Ein wesentliches Handlungsfeld im Zuge der von der Landesregierung verfolgten
Nachhaltigkeitsstrategie stellt u.a. die effiziente und ressourcenschonende Deckung
des Energiebedarfs dar. Ein Schwerpunkt neben anderen regenerativen Energien
liegt in der Ausweitung der energetischen Biomassenutzung. Die Landesregierung
Schleswig-Holstein hat im Frühjahr 2003 das Strategiepapier „Energetische
Nutzung von Biomasse in Schleswig-Holstein – Potenziale, Ziele und Positionen“
herausgegeben, in dem umfassend die Ziele und der gegenwärtige Stand des Ausbaus
der energetischen Biomassenutzung in Schleswig-Holstein dargestellt werden.
20 Für weitere und permanent aktualisierte Informationen steht im Internet die
Seite www.biomasse-sh.de zur Verfügung. Im Folgenden werden die Arbeiten und
Ergebnisse der Initiative Biomasse und Energie, die bereits 1996 zur Weiterentwicklung
der Wärme- und Stromerzeugung aus biogenen Energieträgern zwischen der
Landesregierung und der Energiestiftung Schleswig-Holstein gegründet worden war,
mit Stand April 2004 zusammengefasst.
• Im Rahmen des EU-kofinanzierten Förderprogramms von Landesregierung und
Energiestiftung wurden bislang neunzehn Anlagen (sechs Biogasanlagen, fünf
20 Erhältlich als Download unter www.biomasse-sh.de oder im Ministerium für Umwelt, Naturschutz
und Landwirtschaft.
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