Agenda 21- und Klimaschutzbericht Schleswig-Holstein 2004 (PDF ...

Drucksache 15/3551
Schleswig-Holsteinischer Landtag - 15. Wahlperiode
gruppe CO 2 -Bilanzen des Länderarbeitskreises Energiebilanzen 11 zusammengeschlossen
und baut eine den Konventionen entsprechende CO 2 -Berichterstattung
auch für die Bundesländer auf. In Schleswig-Holstein wird dies durch das Statistische
Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein durchgeführt. Mit der Veröffentlichung
„Umweltökonomische Gesamtrechnungen – Luftemissionen in Schleswig-Holstein
2000“ 12 liegt eine nach einheitlichen Methoden berechnete Zeitreihe der gesamten
(energie- und prozessbedingten) CO 2 -Emissionen im Zeitraum 1990 bis 2000 vor.
In Schleswig-Holstein hat die Landesregierung in 2002 bezüglich CO 2 als quantitativ
bedeutendstem Treibhausgas (und als bis dahin einzigem Treibhausgas, für das in
Schleswig-Holstein eine Bilanzierung vorlag) das quantitative Ziel gesetzt, die CO 2 -
Emissionen bis 2010 um 15 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren.
Das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein hat Anfang April 2004 eine
um Methan und Distickstoffoxid ergänzte Bilanz der Treibhausgasemissionen in
Schleswig-Holstein vorgelegt. Dabei zeigt sich, dass die Summe der drei Treibhausgase
Kohlendioxid (CO 2 ), Methan (CH 4 ) und Distickstoffoxid (N 2 O), aggregiert über
die einheitliche Umrechnung in CO 2 -Äquivalente, sogar noch stärker reduziert werden
konnte als die CO 2 -Emissionen. Die Landesregierung erwartet, dass die Summe
der drei Treibhausgase bis 2010 um rund 20 Prozent sinken wird.
Ergänzend legt die Landesregierung Indikatoren zu den Zielen bezüglich des Versorgungsbeitrags
der erneuerbaren Energien (EE) und der Kraft-Wärme-Kopplung
(KWK) vor. Im Detail werden die Ziele und Indikatoren der Klimaschutz- und Energiepolitik
in Schleswig-Holstein in Teil III. dargestellt. Die Erreichung der Ziele ist
maßgeblich von den Rahmenbedingungen insbesondere auf europäischer und Bundesebene
abhängig. In Ziffer 21 des 21-Punkte-Programms legt die Landesregierung
daher auch Vorschläge zur Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen vor. 13 Die
formulierten Ziele sind vor diesem Hintergrund als ein Szenario zu verstehen, welche
Zielgrößen der Klimaschutz- und Energiepolitik bis 2010 erreichbar sind, wenn die
entsprechenden Maßnahmen auf europäischer, Bundes- und Landesebene umgesetzt
werden.
Die Ziele markieren nur einen Zwischenschritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen
Energieversorgung; auch nach 2010 sind weitere Schritte erforderlich.
11 Siehe http://www.lak-energiebilanzen.de.
12 Statistische Berichte des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein, Nr. PV 2 – j/00,
26.6.2003.
13 Vertiefend werden energierechtliche Rahmenbedingungen im Energiebericht 2004 der Landesregierung
(LT-Drs. 15/3493) vom 25.5.2004 und im Bericht der Landesregierung „Zukünftige
Energiepolitik in Schleswig-Holstein“ auf Antrag der Fraktion der CDU vom 6.2.2004 (LT-Drs.
15/3214) thematisiert.
- 24 -