Positives Hypothetisieren

Positives Hypothetisieren Hineinversetzen in die Situation/Setting: Zur Zeit lernen Sie viele neue Leute kennen. Sie haben bei Ihrem Träger Bildungsberater, die für Sie zuständig sind. Sie haben MitschülerInnen, die mit Ihnen in die gleiche Klasse gehen, Sie haben neue Lehrer und Lehrerinnen. Jedes Mal, wenn Sie jemandem neu begegnen, bilden Sie sich ein Urteil über ihn. Das geschieht meist bewusst, manchmal auch unbewusst und hilft Ihnen, mit der neuen Situation fertig zu werden. Diese Urteilsbildung macht jeder Mensch und sie ist sehr hilfreich. Wir können aber positive und negative Vermutungen anstellen, den neu kennengelernten in eine positiv oder negativ besetzte Schublade stecken. Heute sitzen Sie zum ersten Mal zusammen hier in der Klasse und wir möchten gerne eine Übung mit Ihnen machen, in der es um ein positives Rätselraten geht, eine erste positive Fremdeinschätzung geht. Arbeitsanweisung/Ablauf: Sie werden gleich mit einem Ihnen noch nicht bekannten Partner oder Partnerin zusammen arbeiten. Dazu werde ich die Gruppe gleich auszählen und die beiden mit der gleichen Zahl setzen sich in einer Ecke des Raums zusammen. Bitte gehen Sie nicht zu weit auseinander, damit Sie nicht zu laut werden. Wenn Sie zu zweit zusammen sitzen, beginnt einer von Ihnen mit seinen positiven Vermutungen. Diese können bsplw. so aussehen (TB): Ich glaube, dass du sportlich bist. Ich denke, dass du viele Freunde hast. Ich meine, dass du dich um deine Freunde kümmerst. Ich könnte mir vorstellen, dass du gerne tanzen gehst. Ich habe den Eindruck, dass Du Verabredungen einhältst. Bitte beginnen Sie jeden Satz mit einem der unterstrichenen Einleitungen. Während der erste (A) 5 Minuten lang Vermutungen äußert, hört der andere (B) gut zu und lässt diese auf sich wirken, ohne eine Rückmeldung zu geben. Dies kann er nach den ersten fünf Minuten, indem er (B) dem anderen (A) mitteilt, womit er recht hat und was vielleicht anders ist. Danach wechselt die Rolle und B äußert seine Vermutungen über A. Danach ist wieder Zeit für ein kurzes Feedback. Anschließend finden wir uns im Stuhlkreis zusammen. Beobachter: Falls die Klassengröße unterschiedlich ist, wird SchülerInnen eine Beobachterrolle übertragen.

Evaluation: Bei der abschließenden Besprechung geht es darum, den SchülerInnen bewusst zu machen, dass - es gut tut, wenn jemand mit positiven Vermutungen auf sie zukommt. - mit positiven Vermutungen eine erste Kontaktaufnahme viel eher gelingt - sie selbst das Gegenüber anders wahrnehmen, wenn sie positiv auf ihn zugehen - sie eine lockerere, entspanntere Haltung einnehmen können und weniger blockieren, wenn sie das Gegenüber positiv einschätzen - eine andere, entspanntere Kommunikation möglich ist - sie dieses Verhalten in Vorstellungsgesprächen gut einsetzen können, um offen zu sein und offen zu wirken -