Download - Kompetenzzentrum Sprachförderung

Deliktfähigkeit
Ausgangsfall:
Am 10. September, einem schönen Sommernachmittag, fahren vier Personen mit ihren Inlinern
durch Köln. Auf der Domplatte wagen sie einige Kunststücke. Dabei übersehen sie die Touristin
Frau Henkel. Es kommt zu einem Unfall, bei dem diese recht schwer verletzt wird. Sie muss ins
Krankenhaus eingeliefert werden, ihre Einkaufstüte mit hochwertigen und teuren Designerkleidungsstücken
wird gestohlen, ihr neues Seidenkostüm zerreißt.
Frau Henkel möchte die Kosten für den Krankenhausaufenthalt, die Arztkosten und den Preis für
das neue Kleid von allen vier „Tätern“ ersetzt bekommen. Die Schadenhöhe beläuft sich insgesamt
auf 4.000,- €.
Zusatzangaben: Frau Henkel stammt aus Dänemark und ist natürlich krankenversichert, aber ihre Krankenversicherung
nimmt Regress, wenn jemand die Tat verschuldet. Deshalb nehmen wir zur Vereinfachung an,
dass sie nicht krankenversichert sei. Ebenfalls zur Vereinfachung der Fallentscheidungen wird angenommen,
dass keiner der Täter eine Haftpflichtversicherung hat!
die „Täter“ sind:
1.) Frauke, eine 32jährige arbeitslose Frau
2.) Siggi, ein 6jähriger Schüler
3.) Theobald, ein 21jähriger Taubstummer
4.) Agatha, eine 16jährige Auszubildende.
Ihre Aufgabe:
Prüfen Sie, ob Frau Henkel alle Täter zur Wiedergutmachung des Schadens verpflichten kann!
Begründen Sie Ihre Entscheidung!
Fallerweiterung:
Im Laufe des Tages passieren noch weitere Unfälle.
Wer muss in diesen Fällen für den entstandenen Schaden haften?
Folgende Personen sind beteiligt:
5.) Gottfried, ein 18jähriger unerkennbarer Geisteskranker
6.) Susanne, eine unter Drogen stehende 17jährige Schülerin
7.) Volker, ein 6jähriger Vollwaise (Erbe eines Millionenvermögens)