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Sprung- und Rißbildung antrocknender ... - mediaTUM

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die einzelne Scholle dort verbleibt, wohin sie beim ersten Srpungrutschen gelangt ist. Sie<br />

schwindet dann an dieser für sich weiter. Dadurch entstehen unregelmäßige<br />

<strong>Sprung</strong>richtungen, Abschrägungen der Ecken des Gitters, d.h. es bildet sich das<br />

Netzsprungsystem mit schmäleren <strong>Sprung</strong>rinnen. Dadurch entsteht der Eindruck, als ob<br />

das Springen hier schwächer stattgef<strong>und</strong>en hätte. Man macht von dieser Änderung der<br />

<strong>Sprung</strong>form Gebrauch durch Anwendung rauher Leinwand. An den Knoten finden die<br />

rutschenden <strong>Sprung</strong>felder vielfachen Aufenthalt <strong>und</strong> Änderung der Bewegungsrichtung.<br />

Dadurch tritt praktisch nicht nur Änderung der <strong>Sprung</strong>formen, sondern auch der Grade<br />

ein. Ähnlich wie rauhe Leinwand wirkt auch das Stupfen oder Vertreiben, weil dadurch<br />

die Pinselstrichfurchen eingeebnet werden. Es entstehen dadurch <strong>Sprung</strong>formen, die man<br />

als Flimmersprungbildung bezeichnen kann. Über die Vermeidung der <strong>Sprung</strong>bildung<br />

vergleiche im 3. Vortrag. Auch vom Farbenspritzverfahren muß ein ähnlicher Erfolg<br />

vorausgesagt werden.<br />

[45]Der typische neutrale Malgr<strong>und</strong> ist Glas. Es ist bekannt, daß auf Glas<br />

Firmenaufschriften <strong>und</strong> der glichen auch im Freien in den seltensten Fällen springen. Erst<br />

seit Einführung der Kriegsersatzölfarben wird auch auf diesem Gr<strong>und</strong>e Reißen von<br />

Aufschriften beobachtet. Da Glas der eigentliche neutrale Gr<strong>und</strong> für Ölfarben ist, oder<br />

wäre, wenn man ihn allgemein anwenden könnte, so wird die Bestimmung der<br />

Gewichtsauf- <strong>und</strong> abnhame der fetten Öle im Aufstrich nur auf Glasplatten ausgeführt.<br />

Daher gelten auch die auf Glas ausgeführten Bestimmungen der Trockenzeiten der Öle<br />

<strong>und</strong> Ölfarben als die normalen <strong>und</strong> nicht etwa die auf Halbkreidegr<strong>und</strong> <strong>und</strong> dergleichen<br />

bestimmten. Auch Porzellan <strong>und</strong> Steingut erweisen sich als normale Gründe, die<br />

Anwendung gleichartiger <strong>und</strong> gleich dicker Farbenaufstriche. Daß es auch unter den<br />

Metallen normale Malgründe gibt, zeigt die Praxis des Eisenblechanstriches, wenn man<br />

von der Rostgefahr absieht. Die <strong>Sprung</strong>bildung von Leinölfarbenaufstrichen auf Eisen<br />

erreicht bei Abwesenheit von Verfälschungen auch im Freien keinen hohen Grad.<br />

B. Nicht neutrale Malgründe.<br />

Hierunter versteht man solch, welche auf die Ölfarbe einen materiellen Einfluß ausüben.<br />

Dieser kann auf mechanischem oder chemischem Wege erfolgen. Im ersten Falle durch<br />

Absaugen eines Teiles des Bindemittels aus der Farbenlage durch den Gr<strong>und</strong>, im zweiten<br />

auf katalytischem Wege dadurch, daß das Material des Malgr<strong>und</strong>es den Trockenvorgang<br />

des Öles des Überstriches beschleunigt <strong>und</strong> dadurch den Schw<strong>und</strong>vorgang verstärkt.<br />

Hierdurch werden [46] ungleichartige Änderungen der Flächengrößen von Gr<strong>und</strong>ierungs<strong>und</strong><br />

Überzugsschicht verursacht, die ihrerseits unsystematische Bewegungen derselben<br />

aufeinander im Gefolge haben. Dadurch erfolgt das Reißen der gespannteren.<br />

1. Saugende Malgründe oder Gr<strong>und</strong>ierungen sind solche, welche durch ihre<br />

Durchlässigkeit (Porosität) dem Aufstrich einen Teil des Öles entziehen. Ob dadurch<br />

<strong>Sprung</strong>gefahr eintritt, oder nicht, hängt ganz von der Ölmenge im Aufstrich, dann von der<br />

Stärke <strong>und</strong> Dauer der Saugwirkung ab. Fette Ölfarbe neigt nicht zum Springen, weil sie<br />

einen Ölüberschuß hat. Sie wird erst zum sprungfähigen System, wenn ihr soviel Ö1<br />

entzogen ist, bis das Adhäsionsgleichgewicht zwischen Ölmenge <strong>und</strong> Farbstoffmenge<br />

hergestellt ist. Hier wirkt also mäßig saugender Gr<strong>und</strong> sprungfördernd. Ist die Farbe<br />

mager, so ist der Pastenzustand schon überschritten. Hier verringert sich durch saugenden<br />

Gr<strong>und</strong> die <strong>Sprung</strong>neigung, weil der Schw<strong>und</strong>betrag des Öles im Verhältnis zur

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