27. April bis 2. Juni 2013 Die Liebe Gottes ist ... - Kirche in der City

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Nachdenkliches Knapp anderthalb Monate nach der Wahl des Papstes es ist der neue römische Stil weiterhin Thema in der Öffentlichkeit. Verschiedene deutsche Bischöfe äußerten sich am Wochenende (20./21.04.) positiv, warnten aber auch vor zu hohen Erwartungen an Franziskus. Ein Münchner Theologe schlug vor, Franziskus solle den Titel „Stellvertreter Christi“ ablegen. Das Ansehen der katholischen Kirche und ihres Glaubens hat sich nach Einschätzung des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch deutlich verbessert. „Nun ist es wieder interessant, katholisch zu sein. Das haben wir Papst Franziskus zu verdanken“, sagte Zollitsch am Sonntag in Baden-Baden. Franziskus predige nicht nur Einfachheit und menschliche Nähe, sondern lebe sie auch, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Zollitsch betonte, der Papst habe den Namen Franziskus bewusst gewählt: „Zu diesem Namen passen so manche höfische Umgangsformen des Vatikans nicht; und folgerichtig legt Papst Franziskus sie ab.“ Quelle: katholisch.de Bild: KAB
Seit der Wahl von Papst Franziskus nehme ich die Zeitung zur Hand oder stöbere im Web oft mit der Frage: Was hat der Papst gesagt? Was hat er entschieden? Der Papst zieht echtes Interesse auf sich. Seit der Papstwahl hat sich die Stimmung in den Medien gedreht. Papst Benedikt, so schien es, konnte nur noch Fehler machen, egal was er sagte oder tat. Dagegen haben die Medienmacher gegenüber Papst Franziskus eine gespannte und wohlwollende Erwartungshaltung entwickelt. Was wohl der Grund ist? Darüber kann man nachdenken. Denn die Medien selbst geben uns darüber keine Auskunft. Die schwarzen Schuhe des neuen Papstes, an denen sich die Journalisten annähernd so abgearbeitet haben wie an den roten des Vorgängers, dürften als Erklärung nicht ausreichen, egal, ob sie von Prada oder von Aldi sind. Auch an der Demut kann es nicht liegen, sie zeichnet beide Päpste aus. Darüber war man sich, selbst unter Journalisten einig: Im persönlichen Lebensstil wurde Papst Benedikt kaum von jemand an Bescheidenheit und Demut übertroffen. Wenn er in der Liturgie eine Nähe zum Prunkvollen und Höfischen zeigte, so bediente er sich dabei ausschließlich des Repertoires seiner Vorgänger. Vielmehr muß man wohl die Ursache in einem Prozess suchen, der mit dem Rücktritt von Papst Benedikt eingeleitet wurde. Kardinal Dolan, der Erzbischof von New York, sagte über die Consultationes, die Beratungen im Vorfeld des Konklaves: Es geht ziemlich zu Sache. Ein anderer amerikanischer Kardinal sagte: Wir haben verstanden, dass wir ein Teil des Problems sind! Ich glaube, dies ist der Schlüsselsatz. Die Kardinäle haben wohl verstanden, dass sich bei ihnen etwas ändern muß, wenn die Kirche ihre Aufgaben bewältigen will, die durch die raschen Veränderungen der letzten Jahrzehnte entstanden sind. Wie sehr würde man sich eine solche Aussage wünschen von den Bischöfen in Deutschland, von den Ordinariaten, von kirchlichen Würdenträgern, von Pfarrern und auch Gläubigen? Wirklich durchschlagende Fakten hat Papst Franziskus noch nicht geschaffen. Aber er hat ein paar Zeichen gesetzt, die ahnen lassen, dass er konsequent deutlich machen will, dass die Kirche nur im Miteinander ihrer ganz unterschiedlichen Berufungen stark ist. Vielmehr als seine Schuhe hat mich beeindruckt, dass Papst Franziskus bei seinem ersten Auftritt 100.000 Menschen zum Schweigen gebracht hat mit der Bitte, für ihn zu beten, noch bevor er sie segnete. Er hat bei seinen ersten Auftritt gezeigt, dass jedes Charisma in der Kirche des anderen bedarf, noch bevor es irgendetwas tun kann. Jeder verdient deshalb Achtung und Respekt. Diese Linie führt er weiter. Er hat die Journalisten nach seiner Wahl zur Audienz geladen und ihnen keinen feierlichen Segen erteilt, weil viele von ihnen – so sagte er - nicht an Gott glauben. Er wolle sie im Stillen segnen. Damit hat er nichts von seiner Sache verraten, aber er hat die Journalisten akzeptiert, wie sie sind, er hat sie für ihre Arbeit gelobt, ihnen herzlich gedankt. Wenn wir nun auf Pfingsten zugehen, so könnten wir diese Zeichen von Papst Franziskus als Inspiration aufgreifen: Füreinander beten, noch bevor wir irgendetwas voneinander wollen oder einander geben, einander achten und respektieren, für das, was wir sind und schließlich bereit zu sein, auch sich selbst als Teil des Problems zu begreifen. So könnte Neues werden in der Kirche. Ihr Kooperator Theo Hipp
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