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Die FPÖ gab ein Fest für Dr. Norbert Steger

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27. März 2014 Medien<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Schon <strong>für</strong> <strong>ein</strong>en gefallenen<br />

ehemaligen Vizekanzler war<br />

Österreich zu kl<strong>ein</strong>, um es<br />

mit s<strong>ein</strong> ganzes segensreiches<br />

Wirken entfalten zu können.<br />

<strong>Die</strong>sem Wahn sch<strong>ein</strong>t nun auch<br />

der öffentlich-rechtliche und von<br />

den Zwangsgebührenzahlern finanzierte<br />

ORF verfallen zu s<strong>ein</strong>.<br />

Ganze 100 Sendungen vom<br />

Kinder- bis zum Hauptabendprogramm<br />

sollen den Segnungen der<br />

Europäischen Union gewidmet<br />

werden, als hätte Brüssel die Lösungen<br />

<strong>für</strong> alle Probleme Österreichs<br />

parat.<br />

Medien-Melange<br />

Von<br />

Andreas<br />

Ruttinger<br />

Wir basteln uns die EU<br />

Nur jeder zweite Österreicher<br />

hält die Mitgliedschaft in der EU<br />

<strong>für</strong> nicht besonders oder überhaupt<br />

nicht wichtig. 41 Prozent der<br />

Österreicher sehen in Brüssel gar<br />

die Ursache <strong>für</strong> die Probleme des<br />

Landes, wie die Teuerung, die steigende<br />

Kriminalität und die wachsende<br />

Bevormundung der Bürger<br />

über Verordnungen.<br />

Und da steht dann auch<br />

noch jene politische Kraft<br />

in der Gunst der Wähler<br />

ganz oben, die das auch noch ausspricht,<br />

die <strong>FPÖ</strong>! Wie stünde der<br />

bisherige EU-Musterschüler<br />

Österreich denn da, wenn am 25<br />

Mai diese <strong>FPÖ</strong> als stärkste Partei<br />

aus der EU-Wahl hervorgeht?<br />

Davor sch<strong>ein</strong>t’s den um ihre<br />

Wiederwahl zitternden ORF-<br />

Granden zu grauen, weshalb sie<br />

nun, mit vollster Unterstützung der<br />

beiden „Europaparteien“ SPÖ<br />

und ÖVP, den Österreichern <strong>ein</strong><br />

EU-Bild basteln, das ihnen zu Gesicht<br />

steht, aber von der Realität<br />

und den Bürgern meilenweit entfernt<br />

ist. Aber ist das nicht schon<br />

der Großteil des Programmangebot<br />

des ORF?<br />

Parlament: Diskussion zur Presseförderung<br />

<strong>FPÖ</strong>-Vilimsky: „System der Presseförderung antiquiert und ungerecht!“<br />

Am vergangenen Donnerstag, den<br />

20. März, diskutierten die Mediensprecher<br />

aller Parlamentsfraktionen<br />

in Wien (Bild) über <strong>ein</strong>en<br />

Reformbedarf bei der österreichischen<br />

Presseförderung, wobei der<br />

„Verband der Regionalmedien<br />

Österreichs“ (VRM) zu der Veranstaltung<br />

geladen hatte. <strong>Die</strong> zentrale<br />

Frage zum Thema Presseförderung,<br />

die derzeit elf Millionen<br />

Euro umfasst, lautete dabei: „Ist<br />

die derzeitige Presseförderung<br />

noch zeitgemäß?“ <strong>Die</strong>s musste<br />

etwa der ebenfalls geladene Medienexperte<br />

R<strong>ein</strong>hard Christl vom<br />

Institut <strong>für</strong> Medienwirtschaft an<br />

der Fachhochschule St. Pölten vern<strong>ein</strong>en,<br />

der m<strong>ein</strong>te, dass die<br />

Gelder <strong>für</strong> die Qualitätsförderung<br />

gerade in <strong>ein</strong>er Situation, in der<br />

die Medien die größte Krise der<br />

Nachkriegszeit erleben würden,<br />

zu niedrig angesetzt seien und die<br />

Förderung der regionalen Vielfalt<br />

die Gefahr berge, zur „Sterbebegleitung“<br />

<strong>für</strong> ehemalige Parteizeitungen<br />

zu werden.<br />

Eine klare Absage erteilte<br />

<strong>FPÖ</strong>-Mediensprecher Harald Vilimsky<br />

im Zuge der Diskussion<br />

Ansch<strong>ein</strong>end haben die geringe<br />

Beliebtheit der EU bei den Österreichern,<br />

die be<strong>für</strong>chtete geringe<br />

Wahlbeteiligung und die positiven<br />

Umfragewerte der <strong>FPÖ</strong> beim<br />

ORF Wirkung gezeigt. „Wie <strong>ein</strong>er<br />

Aussendung des ORF zu entneh -<br />

men war, plant der staatliche<br />

Rundfunk <strong>ein</strong>e noch nie da gewe -<br />

sene Propagandawalze auf die<br />

Österreicher los zu lassen, um vor<br />

der Wahl <strong>für</strong> die EU Stimmung zu<br />

machen“, be<strong>für</strong>chtete <strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär<br />

Herbert Kickl (Bild).<br />

Als „inoffizielle Auftaktsen -<br />

dung“ machte er dabei den am<br />

<strong>Die</strong>nstag vergangener Woche ausgestrahlten<br />

„Report“ aus, bei dem<br />

exklusiv die Spitzenkandidaten<br />

von SPÖ und ÖVP, Eugen Freund<br />

der aktuellen Presseförderung. Vilimsky<br />

erklärte, diese sei antiquiert<br />

und gehöre reformiert.<br />

Denn, so analysierte der <strong>FPÖ</strong>-Mediensprecher,<br />

die Pluralität der<br />

Medien sei momentan in Österreich<br />

kaum gegeben, da Fördergelder<br />

stets an dieselben Medien<br />

gehen würden. Vilimsky regte<br />

aber auch strukturelle Fördermaßnahmen<br />

<strong>für</strong> Medienunternehmen<br />

an. Als Beispiele nannte<br />

er die Journalismusausbildung<br />

oder die Mehrwertsteuerbefreiung<br />

von Information.<br />

Christoph Berner<br />

und Otmar Karas, über ihre EU-<br />

Vorstellungen schwadronieren<br />

durften, kritisierte Kickl. „Damit<br />

soll <strong>ein</strong> Zweikampf zwischen SPÖ<br />

und ÖVP erfunden werden, der in<br />

der Realität nicht stattfindet. Das<br />

war höchstens <strong>ein</strong> Duell Zweiter<br />

gegen <strong>Dr</strong>itter, denn in allen Umfragen<br />

liegt die <strong>FPÖ</strong> klar voran“,<br />

empörte sich Kickl über „diesen<br />

dreisten Manipulationsversuch“<br />

und forderte <strong>für</strong> die <strong>FPÖ</strong> die<br />

gleiche Sendezeit <strong>ein</strong>.<br />

Insgesamt hat der ORF mehr<br />

als 100 Sendungen im Vorfeld der<br />

EU-Wahl geplant, die Kickl als<br />

„dreiste Propaganda <strong>für</strong> <strong>ein</strong>e EU,<br />

die die Mehrheit der Bevölkerung<br />

so nicht haben will“ wertete. „Das<br />

ist öffentlich-rechtliche Gehirn-<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Bildagentur Zolles KG / Mike Ranz<br />

Hintergrund<br />

<strong>Die</strong> Presseförderung gibt es in Öster -<br />

reich seit 1975, wobei die Grundlage<br />

das Presseförderungsgesetz 2004 ist.<br />

Es sieht neben der Vertriebsförde -<br />

rung <strong>für</strong> Tages- und Wochenzeitungen<br />

und <strong>ein</strong>er Förderung zur<br />

Erhaltung der regionalen Vielfalt<br />

Maßnahmen zur Qualitätsförderung<br />

vor. Zuständig <strong>für</strong> die Presseförderung<br />

des Bundes ist die 2001<br />

geschaffene „Kommunikationsbehörde<br />

Austria“ (KommAustria), die<br />

den privaten Rundfunk betreut.<br />

Startet der ORF jetzt „Hurra-EU-Berichterstattung“?<br />

wäsche und erinnert an das Propagandafernsehen<br />

totalitärer Regi -<br />

me“, kritisierte der <strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär<br />

die ORF-Führung.<br />

➤➤ Siehe auch Medien-Melange Seite 10

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