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CD des Monats<br />
»Ich wollte an die Platte<br />
rangehen, als sei sie ein<br />
Debüt: hungrig und<br />
leidenschaftlich.«<br />
Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre. Als Mensch musst<br />
du dich entwickeln, dir klar darüber werden, was dir wichtig<br />
ist. Der Porsche zum Beispiel war mir nie wichtig und wird<br />
es auch nicht mehr werden. Ich habe für mich die Antwort<br />
auf die Frage gefunden, wie ich am glücklichsten leben kann:<br />
mit einer Freundin in einer unfassbar glücklichen Beziehung,<br />
und: indem ich reise. Das ist mein Porsche.<br />
Wie war das beim ersten Album?<br />
Da hatte ich keine Kohle, habe von 3,40 Euro in der Woche<br />
und Hartz IV gelebt. Ich habe mir unfassbare Sorgen um die<br />
Zukunft gemacht, mich jeden einzelnen Tag gefragt, wie ich<br />
mein Leben finanzieren soll und warum ich meine Fußballkarriere<br />
beendet habe. Ich war broke, aufgefressen von Angst.<br />
Das ist jetzt alles nicht mehr da. Denn selbst wenn es mit der<br />
Musik nicht mehr funktionieren sollte: ich weiß eine Lösung.<br />
Dein Anspruch an „Zum Glück in die Zukunft 2“?<br />
Eine Boom-Bap-Old-School-Platte zu machen, aber zu geilen,<br />
modernen Sachen gemixt. Bloß kein Album, das sich auf<br />
etwas ausruht, mit Dubstep-Basslines und French-Elektro-<br />
Beats, alles aufgebaut wie „Lila Wolken“. Denn den Track<br />
wollte ich auf keinen Fall wiederholen. Ich wollte an die Platte<br />
rangehen, als sei sie ein Debüt: hungrig und leidenschaftlich.<br />
Mit einer Attitude. Daher auch „Bengalische Tiger“ als erstes<br />
Statement.<br />
„Lila Wolken“: Segen oder Fluch?<br />
Ich bin total cool mit dem Song. Wir haben unfassbar viel Geld<br />
damit verdient (lacht). Im Ernst: Er hat ein Statement und transportiert<br />
ein Gefühl. Und: Wir haben uns damit den Himmel gekauft.<br />
Immer wenn die Leute nach oben gucken und die Wolken<br />
sich auf einmal lila färben, denken sie an dieses Lied. Aber als<br />
Künstler definiere ich mich nicht darüber, wie viele Hits oder<br />
Nummer-eins-Songs ich habe. Ich definiere mich über meine Alben.<br />
Darin bin ich am stärksten: den Leuten etwas mitzugeben,<br />
sie zum Nachdenken zu bringen. Mir ist wichtig zu betonen,<br />
dass das keine Kleine-Kinder-Musik für kreischende Mädchen<br />
in den ersten 20 Reihen ist, sondern Musik für meine Generation.<br />
Ich will mich nicht anbiedern. Natürlich könnte ich noch viel<br />
mehr Platten verkaufen, würde ich gewisse Sachen bedienen.<br />
Aber das bin nicht ich. Ich bin stolz auf die Leute, die auf meine<br />
Konzerte kommen. Das will ich mir nicht versauen durch irgendeine<br />
McDonald’s-<br />
Marteria | „Zum Glück in die Zukunft II“ Werbung. <br />
VÖ bereits erschienen | Vertrieb Sony<br />
mw<br />
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