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Game des Monats Thief Bling Ring Vor 15 Jahren schlich sich der Meisterdieb Garrett erstmals in die Herzen der Spieler und begründete mit „Dark Projekt – Der Meisterdieb“ das neue Genre der Stealth-Spiele. Mit „Thief“ wagt Entwickler Square Enix nun einen Neustart der Serie und schickt den Langfinger erneut auf Beutezug. 56
Game des Monats Genau wie der Held ihres Spiels arbeiteten die Macher von „Thief“ heimlich, still und leise an dem Comeback des etwas in Vergessenheit geratenen Meisterdiebs Garrett. Der neueste Teil der Serie ist deshalb auch weniger ein direkter Nachfolger des bereits 2004 erschienenen „Thief – Deadly Shadows“, sondern vielmehr ein 90 bpm kompletter Neuanfang. Das gilt insbesondere für die moderne Spielmechanik, die so gar nichts mehr mit dem antiquierten und behäbigen Gameplay des Vorgängers zu tun hat. „Thief“ ist ein modernes Stealth-Action-Spiel geworden, das es ähnlich wie das großartige „Dishonored“ versteht, langsame Schleichpassagen mit fesselndem Gameplay zu kombinieren. „Thief“ spielt in der finstersten Zeit des Mittelalters. Nach vielen Jahren kehrt der Meisterdieb Garrett in die Stadt seiner größten Raubzüge zurück. Aus der ehemals prosperierenden Metropole ist mittlerweile ein düsterer Moloch geworden, in dem der rücksichtslose Baron Northcrest sein eisernes Regiment führt. Die unterdrückte Bevölkerung lebt in bitterer Armut, geplagt von Seuchen und in ständiger Angst vor den Repressalien der brutalen Stadtwache des Barons. Doch in den dunklen Gassen der Stadt formt sich der Widerstand. Angeführt vom charismatischen Orion, plant das Volk den Aufstand gegen die Obrigkeit und Garrett muss aufpassen, nicht zwischen die Fronten zu geraten. Für den notorischen Einzelgänger gibt es kein Schwarz und Weiß, sondern nur dunkle Schatten, die ihm Schutz für seine Raubzüge bieten. So wird der Spieler nicht etwa Teil eines strahlenden Heldenepos, sondern Protagonist einer pechschwarzen Saga rund um einen egozentrischen Antihelden. Gerade deshalb wurde bei dieser erwachsen und wendungsreich erzählten Geschichte besonderer Wert auf die passende Atmosphäre gelegt. Das fulminante Klangdesign liefert dazu eine imposante Soundkulisse. So untermalt wuchtige Musik die Kampfszenen, während man in den Schleichpassagen vom weißen Rauschen mit seiner trügerischen Stille vor Spannung fast zerrissen wird. Ebenso stimmungsvoll ist die Optik von „Thief“ geraten, die mit ihrer zwielichtigen und bedrohlichen Ästhetik die perfekte Bühne für die finstere Spielwelt liefert. Die namenlose Stadt beeindruckt dabei mit einer detailreichen viktorianischen Architektur und wird deshalb nicht nur Serienfans mit ihrer rabenschwarzen Stimmung in einen dunklen Bann ziehen. sonsten klettert man grazil im Stile von „Assassin’s Creed“ an Häuserwänden entlang oder springt im Schatten der Nacht über die Dächer und erkundet so Stück für die Stück die offene Spielwelt. Dabei erlangt Garrett im Verlauf des Spiels neue Ausrüstungsgegenstände oder individuelle Verbesserungen, die es ihm ermöglichen, schneller und leichter Schlösser zu knacken, leiser zu schleichen oder geräuschloser zu töten. „Thief“ ist ein forderndes Stealth-Abenteuer geworden, das seinem Spieler viele Freiheiten lässt und ihn so ermutigt, nach seinen eigenen Regeln zu spielen. Ähnlich wie in Spielen wie „Hitman“ oder „Dishonored“ führen nämlich immer mehrere Wege zum Ziel. Für fantasievolle Spieler wird „Thief“ deshalb vor allem zu einem veritablen Zeitdieb. Thief | Vertrieb Koch Media | System PS4, PS3, Xbox One, Xbox 360, PC | VÖ 28.02. | USK tba sh Fast das komplette Spielprinzip ist auf Schleichen ausgelegt, weshalb man zumeist in den Schatten kauert, um auf den richtigen Moment zu warten. Die entschleunigte Spielmechanik von „Thief“ könnte deshalb für so manchen digitalen ADHSler zur wahren Herausforderung werden, da die Quintessenz dieses Spiels die Geduld ist. Die direkte Konfrontation mit dem Gegner dient deshalb nur als letzter Ausweg. An- Das Entertainment Magazin von 57
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