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Kino | Features<br />
Das finstere Tal<br />
Once Upon A Time In The Alps<br />
Ein einsamer Reiter, ein dunkles Geheimnis<br />
und seine nach allen Regeln der Kunst<br />
in karger Landschaft durchexerzierten Rachepläne:<br />
Das klingt nach Clint Eastwood,<br />
Sergio Leone und „Der Mann ohne Namen“.<br />
Nach den Italowestern der 60er- und 70er-<br />
Jahre also, nicht aber nach den Alpen, in<br />
denen Thomas Willmann sein „finsteres Tal“<br />
90 bpm<br />
angesiedelt und zum veritablen literarischen<br />
Überraschungshit hat werden lassen. Doch auch hoch oben in<br />
den Bergen gibt es einsame Nester, mit harter Hand herrschende<br />
Patriarchen und den allgegenwärtigen Tod. Wie sich bald herausstellt,<br />
nachdem das Auftauchen von Greider (Sam Riley) für<br />
Unruhe vor allem unter den Söhnen des Brenner-Bauern gesorgt<br />
hat, die hier oben ihr eigenes Recht durchsetzen. Das hat meist<br />
Angst und Schrecken im abgeschiedenen Tal zur Folge, bald<br />
aber auch schon blutige Konsequenzen. Denn die Geister der<br />
Vergangenheit kommen nicht zur Ruhe und fordern in einem<br />
der Brenner-Söhne ihr erstes – und lange nicht letztes! – Opfer.<br />
Wie schon im Buch ist das auch in der Verfilmung von Prochaska<br />
ein zuweilen äußerst grausames und urtümlich wirkendes<br />
Melodram, ein bitterer Abgesang auf die Menschlichkeit in<br />
gottverlassenen Weilern, ein sprachgewaltig-mystisches „Lied<br />
vom Tod“, in dem neben dem idealbesetzten Sam Riley („Conttrol“)<br />
vor allem Tobias Moretti als Hans Brenner eine Glanzleistung<br />
abliefern darf. <br />
Das finstere Tal | X-Filme, AUT 2013 | Regie Andreas Prochaska | Darsteller<br />
Sam Riley, Tobias Moretti, Paula Beer | Filmstart 20.02.<br />
cb<br />
Monuments Men<br />
Denkmalpflege<br />
Fast wirkt es so, als hätten die „Inglourious<br />
Basterds“ mit ihrer mörderischen Mission<br />
ein Beispiel abgegeben für George Clooney.<br />
Denn der schickt mit seinen „Monuments<br />
Men“ ein paar sehr viel ältere Rekruten hinter<br />
die feindlichen Linien im Zweiten Weltkrieg.<br />
Allerdings basierend auf einer nur<br />
allzu wahren Geschichte, die jüngst erst<br />
90 bpm<br />
wieder im Zusammenhang mit dem Münchner<br />
Kunstschatz in die Schlagzeilen gelangt ist. Denn tatsächlich<br />
waren die „ungewöhnlichen Helden“ eine Art „Dirty Dozen“<br />
der Kunstschatzbewahrung, ein wild zusammengewürfelter<br />
Haufen, der verhindern sollte, dass kunsthistorisch wertvolle<br />
Gegenstände und Gebäude von den Nazis einfach vernichtet<br />
wurden. Entsprechend unorthodox fällt demnach die Zusammensetzung<br />
der etwas älteren „Basterds“ aus. Denn um George<br />
Clooney und Matt Damon dürfen sich so illustre Namen wie<br />
Bill Murray, John Goodman, Jean Dujardin und Hugh Bonneville<br />
(„Downton Abbey“) scharen. Das alles im Dienste der Kunst und<br />
der augenzwinkernden Unterhaltung. Denn was Clooney aus<br />
dem durchaus ernsthaften historischen Stoff hat werden lassen,<br />
ist großes Darstellerkino mit dem Herz am richtigen Fleck und<br />
ordentlich – pardon – Eiern in den Hosen. Eine (auch deutsche!)<br />
Prestigeproduktion, die kurz nach ihrer Premiere auf der Berlinale<br />
für ordentlich Kasse und noch mehr positive Mundpropaganda<br />
sorgen dürfte. <br />
Monuments Men | Fox / USA, D 2013 | Regie George Clooney | Darsteller<br />
George Clooney, Matt Damon, Bill Murray | Filmstart 20.02.<br />
ss<br />
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