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Maßnahmen Steckbriefe Säugetiere NRW

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• Besonders geeignet ist eine Bewirtschaftung des Waldes als Mosaik aus verschiedenen Entwicklungsstufen,<br />

Altersklassen, Baumarten und Sonderbiotopen (Gewässer, s.o.). Erreicht werden können solche Strukturen durch<br />

Einzelbaumentnahmen, sowie durch Belassen von älteren Bäumen und Totholz im Bestand. Auf diese Weise wird<br />

ein Wechsel aus lückigen bis dichteren Beständen.<br />

Wiederkehrende <strong>Maßnahmen</strong> zur Funktionssicherung:<br />

ja<br />

nein<br />

• Die <strong>Maßnahmen</strong> sind eindeutig und individuell zu markieren (aus der Nutzung genommene Bäume / Bäume an<br />

denen Kästen angebracht werden).<br />

Weitere zu beachtende Faktoren:<br />

• Ggf. können die <strong>Maßnahmen</strong> / <strong>Maßnahmen</strong>flächen im Zielkonflikt mit <strong>Maßnahmen</strong> stehen, welche lichtere<br />

Waldstadien benötigen. Bspw. benötigt das Mausohr Hallenwaldbestände mit einer allenfalls schwachen<br />

Gehölzunterbauung.<br />

• Konflikte, die dem Zielzustand u.a. durch mögliche Wegesicherungspflichten entgegenstehen, sind im Vorfeld zu<br />

prüfen und bei der Flächenauswahl zu berücksichtigen. Ggf. ist eine Änderung / Aufgabe des Wegenetzes<br />

erforderlich, um Waldbereiche flächig aus der Nutzung zu nehmen und aus der erhöhten Sicherungspflicht zu<br />

entlassen.<br />

• Der Nutzungsverzicht / die Erhöhung des Erntealters ist im Regelfall zusammen mit der Totholzförderung<br />

durchzuführen.<br />

Zeitliche Dauer bis Wirksamkeit:<br />

Die Wirksamkeit tritt – je nach <strong>Maßnahmen</strong>typ – kurz-, mittel- oder langfristig ein. Da eine unmittelbare kausale Beziehung<br />

zwischen Maßnahme und Auswirkung auf die Fledermäuse bei einigen <strong>Maßnahmen</strong> nicht ohne weiteres herstellbar ist, ist<br />

die zeitliche Dauer bis zur Wirksamkeit bei diesen <strong>Maßnahmen</strong> unbekannt:<br />

• Kurzfristig: Anlage von Stillgewässern: die Zahl / Dichte an Insekten erhöht sich schon nach wenigen Wochen<br />

spürbar. Neue Stillgewässer werden von Fledermäusen dementsprechend auch bereits nach kurzer Zeit<br />

aufgesucht und bejagt (neu angelegte Stillgewässer wurden von Bechsteinfledermäusen innerhalb weniger<br />

Wochen nach Anlage zur Jagd aufgesucht; pers. Mitt. J. LÜTTMANN).<br />

• Kurzfristig / unbekannt: Entnahme von Fremdgehölzen, insbesondere Fichten, in Laubwaldbeständen.<br />

• Kurzfristig: Auflichten von dichten Beständen: die entsprechenden Habitate werden durch die Auflichtung erst<br />

bejagbar. Allzu dichte (Jung-)Bestände werden nicht bejagt (u.a. KLENKE et al. 2004; pers. Mitt. J. LÜTTMANN).<br />

• Unbekannt: Freistellen von älteren, eingewachsenen Eichen.<br />

• Unbekannt: Nutzungsaufgabe und/oder Förderung von Totholz.<br />

• <strong>Maßnahmen</strong> zur Auflichtung bei starkem flächenhaftem Unterwuchs der Strauch- und unteren Baumschicht sind<br />

im nächsten Sommer wirksam (die Struktur besteht unmittelbar nach dem Eingriff).<br />

Aspekte der Prognosesicherheit:<br />

• Die Habitatansprüche der Bechsteinfledermaus sind grundsätzlich gut bekannt und detailliert beschrieben (z. B.<br />

SCHLAPP 1990, WOLZ 1992, STEINHAUSER et al. 2002, KERTH 1997, LÜTTMANN et al. 2003, DIETZ & PIR<br />

2009).<br />

• Die o. g. <strong>Maßnahmen</strong> werden vom Typ her von verschiedenen Autoren genannt (DIETZ & PIR 2009, BOJE &<br />

DIETZ 2005, FITZSIMONS et al. 2002). Spezielle waldbauliche <strong>Maßnahmen</strong> für die Bechsteinfledermaus sind<br />

bisher nicht dokumentiert. Wissenschaftliche Nachweise der Wirksamkeit liegen nicht vor.<br />

• Da artbezogen keine Belege zur Wirksamkeit von <strong>Maßnahmen</strong> für die Art vorliegen, ist bis auf Weiteres ein<br />

Monitoring erforderlich.<br />

• Die benötigten Strukturen stehen kurz- bis mittelfristig bereit. Für Auflichtungsmaßnahmen und <strong>Maßnahmen</strong> zur<br />

Förderung der Baumschicht (Lichtstellung von Eichen) und der Krautschicht zwecks Förderung der<br />

20.08.2012 Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) 12

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