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Maßnahmen Steckbriefe Säugetiere NRW

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oder innerhalb geeigneter Nahrungslebensräume realisiert werden oder müssen über Leitstrukturen (z. B.<br />

Baumreihen) an solche angebunden sein.<br />

• Warme Dachböden werden offenbar bevorzugt (REITER & ZAHN 2006); insgesamt sollen Hangmöglichkeiten mit<br />

unterschiedlichen Temperatureigenschaften zur Verfügung stehen (besonnt/warm bis ausgeglichen).<br />

• Auf günstige An- und Abflugflugmöglichkeiten ist zu achten (fledermausgerechte Öffnungen, die anderen<br />

konkurrierenden Arten keinen Zutritt erlauben). Bei allen Arbeiten an Gebäuden ist es sehr wichtig, dass<br />

vorhandene Ein- und Durchflugöffnungen erhalten bleiben, da neue Öffnungen nach eigenen Erfahrungen der<br />

Gutachter meist nur zögerlich oder gar nicht angenommen werden.<br />

Anforderungen an Qualität und Menge:<br />

• Nähere Angaben zum Teilerhalt und zur Sanierung von Dachbodenquartieren des Braunen Langohrs s. bei<br />

REITER & ZAHN (2006, S. 100 ff.).<br />

• Bezügl. des vollständigen Ersatzes von Gebäudequartieren für das Braune Langohr bestehen kaum Erfahrungen.<br />

REITER & ZAHN (2006: S.102) berichten aus England, wo ein neu erbautes Gebäude als Ersatzquartier für<br />

Fledermäuse im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen für ein im Rahmen eines Autobahnbaues abgerissenes<br />

Wochenstubenquartier von Braunen Langohren errichtet wurde. Die Distanz zu den ehemaligen Quartieren<br />

betrug bis zu 1 km. Erste Anzeichen einer Besiedelung zeigten sich nach zwei Monaten und Braune Langohren<br />

nutzten das Quartier im ersten Jahr als Wochenstubenquartier, wobei die Koloniegröße in etwa jener des alten<br />

Quartiers entsprach.<br />

• Orientierungswerte: Je nach vorgefundener örtlicher Situation. Es gibt keine unmittelbar begründbaren Mengen-,<br />

bzw. Größenangaben in der Literatur. Art, Umfang und sonstige Eigenschaften des neuen<br />

Wochenstubenquartiers müssen sich an den verloren gehenden Strukturen und Quartiereigenschaften<br />

orientieren. (Es wird empfohlen, von den Fledermäusen genutzte Strukturen aus dem verloren gehenden Quartier<br />

auszubauen und für die Neugestaltung des neuen Quartiers zu nutzen).<br />

• Nach Angaben der Experten sollten relativ große Einflugöffnungen ins Quartier vorhanden sein, da diese Art nicht<br />

gerne klettert, sowie verschiedene Temperaturzonen in den potenziellen Verstecken. Eine große Anzahl an<br />

verschieden ausgeprägten Verstecken (Zapfenlöcher, kleine Spalten im Mauerwerk, Verstecke auf Dachböden)<br />

erhöht den <strong>Maßnahmen</strong>erfolg da diese Art eine hohe Flexibilität bezüglich der Quartierwahl aufweist.<br />

Wiederkehrende <strong>Maßnahmen</strong> zur Funktionssicherung:<br />

ja<br />

nein<br />

• Das Quartier ist mindestens alle fünf Jahre auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen.<br />

Weitere zu beachtende Faktoren:<br />

• Wesentlich für den <strong>Maßnahmen</strong>erfolg ist die fachliche Begleitung bei Planung und Durchführung durch Art-<br />

Experten. Beratung durch erfahrene Fledermausexperten bei baulichen Veränderungen ist unabdingbar.<br />

Zeitliche Dauer bis Wirksamkeit:<br />

• Wirksam innerhalb von im Allgemeinen 1-5 Jahren (sofern ein bestehendes Quartier saniert wurde bzw. in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft zu einem bestehenden Quartier neu entsteht).<br />

Aspekte der Prognosesicherheit:<br />

• Die benötigten Strukturen stehen kurzfristig bereit.<br />

20.08.2012 Braunes Langohr (Plecotus auritus) 5

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