Maßnahmen Steckbriefe Säugetiere NRW
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Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus ID 83<br />
Art und Abgrenzung der Fortpflanzungs- und Ruhestätte (FoRu)<br />
Fortpflanzungsstätte:<br />
„Weite Abgrenzung“<br />
„Enge Abgrenzung“<br />
Fortpflanzungsstätte: Quartier im Siedlungsraum, ggf. einschließlich Ausweichquartieren in enger Nachbarschaft<br />
(Quartierverbund).<br />
Ruhestätte: Spaltenverstecke an und in Gebäuden, Felsspalten, geräumigen Kellern sowie Stollen oder Höhlen<br />
(Einzelobjekte). Bevorzugt werden im Winter Quartiere mit einer geringen Luftfeuchte sowie einer Temperatur zwischen 3-<br />
7°C (http://www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de/)<br />
Breitflügelfledermäuse finden Nahrung in ausreichender Menge insbesondere in Landschaftsräumen, die großflächige<br />
Grünlandhabitate mit entsprechend extensiver Grünlandnutzung durch Weidevieh aufweisen. Unter bestimmten<br />
Konstellationen können diese Nahrungshabitate im Umfeld des Quartiers für das Vorkommen der Lokalpopulation (Kolonie)<br />
essenziell sein.<br />
Lokalpopulation<br />
Abgrenzung der Lokalpopulation (lt. LANUV)<br />
Einzelvorkommen (Kolonie)<br />
Habitatanforderungen<br />
Wichtige Habitatelemente / Faktoren:<br />
Die Breitflügelfledermaus nutzt bevorzugt Spaltenquartiere (ROSENAU & BOYE 2004) wie zum Beispiel<br />
Hohlspalten in der Dachkonstruktion und in Zwischendecken sowie Außenmauerspalten. Als Verstecke werden<br />
sehr unterschiedliche Strukturen angenommen, in Abhängigkeit davon, wo ein günstiges Mikroklima herrscht und<br />
entsprechende Spalten vorhanden sind (oft an der Oberfläche von Firstbalken; GEBHARD 1997, DENSE 1992,<br />
HÜBNER 1991). Eine enge Öffnung mit 5–6 cm Durchmesser, die eine Unterbrechung des Fluges erfordert,<br />
reicht für sie aus, um zum Quartier zu gelangen.<br />
Räumliche Aspekte / Vernetzung<br />
Ein Quartiersystem umfasst eine größere Zahl von Quartieren, welche wiederholt im Wechsel genutzt werden. In<br />
Niedersachsen und Mittelhessen (nach verschiedenen Autoren, zitiert in ROSENAU 2001: S.66) wurden<br />
zwischen 4 und 31 Quartieren genutzt.<br />
Der maximale Abstand zwischen zwei Quartieren betrug zwischen 150-300 m (SIMON et al. 1999, DENSE 1992,<br />
ROSENAU 2001).<br />
Quartierwechsel zwischen benachbarten Quartieren (Quartierverbund / Quartiersystem) treten regelmäßig auf<br />
(alle 4-5 Tage in mittelhessischen Wochenstuben nach SIMON et al. 1999, alle 2-5 Tage in Wochenstuben im<br />
Berliner Stadtgebiet nach ROSENAU 2001). Auslöser sind vermutlich hohe Temperaturen; sehr warme Quartiere<br />
werden verlassen und klimatisch geeignetere möglichst im nahen Umfeld aufgesucht (ebd.).<br />
Jagdhabitate liegen unter Umständen in größerer Entfernung von den Wochenstubenquartieren, die meist in<br />
einem Radius von durchschnittlich 6,5 km (maximal 12 km), bei säugenden Weibchen 4,5 km um das Quartier<br />
liegen (CATTO et al. 1996, HARBUSCH 2003). Im städtischen Bereich jagen Breitflügelfledermäuse selten weiter<br />
als 1000 m vom Quartier entfernt (ROSENAU 2001).<br />
20.08.2012 Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) 1