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Maßnahmen Steckbriefe Säugetiere NRW

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Bewertung (Eignung als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme):<br />

Kenntnisstand zur Ökologie der Art hoch mittel gering<br />

Entwickelbarkeit der Strukturen kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

Belege / Plausibilität hoch mittel gering<br />

Fazit Eignung: hoch<br />

5. Anlage von arten- und strukturreichen Waldinnen- und -außenmänteln (Verdichten<br />

von Waldrändern) (W4.2)<br />

Allgemeine <strong>Maßnahmen</strong>beschreibung:<br />

Bei der Jagd ist das Braune Langohr auf insektenreiche, strukturierte Habitate angewiesen. Beute der Art sind mittelgroße<br />

Insekten; insbesondere Schmetterlinge, Fliegen, aber auch Spinnen (MEINECKE 1991). Die Jagd erfolgt im Flug; teilweise<br />

werden auch auf Blättern sitzende Beutetiere im sehr langsamen Rüttelflug erjagt („foliage gleaning“). Der Verzehr der<br />

Beute erfolgt im Allgemeinen an einem „Fraßplatz“.<br />

Die Anforderungen an das Jagdhabitat werden von struktureichen inneren und äußeren Grenzlinien im Wald am besten –<br />

im Vergleich zum Waldinnenraum und zu Offenlandflächen - erfüllt (EKMAN & DE JONG 1996). Deswegen können<br />

Nahrungshabitate für die Art durch Erhöhung des Anteils strukturreicher Grenzlinien neu geschaffen werden.<br />

Maßnahme betrifft Teilhabitat und ist i.d.R. nur in Kombination mit anderen <strong>Maßnahmen</strong> wirksam ja<br />

nein<br />

Anforderungen an den <strong>Maßnahmen</strong>standort:<br />

• Waldbestand im räumlich-funktionalen Zusammenhang zu der betroffenen Kolonie mit entsprechender Eignung<br />

und hohem Aufwertungsbedarf aus naturschutzfachlicher Sicht. Möglichst südexponierte, warme Randlagen<br />

(Insektenreichtum).<br />

• Wenn möglich direkte Anbindung an weitere potenzielle Nahrungshabitate, wie strukturreiche<br />

Siedlungsumgebung mit Hecken, Bachläufen, Streuobstwiesen, usw.<br />

• Eine ausreichende Entfernung des <strong>Maßnahmen</strong>standorts zu potenziellen Stör- und Gefahrenquellen ist<br />

sicherzustellen (s. Einführung zum Leitfaden). Kleinere Abstände sind bei Vorkommen im Siedlungsbereich<br />

möglich. Vor dem Hintergrund dass die Art als besonders empfindlich gegenüber Barrieren und gegenüber<br />

Kollisionen gilt, sollten Nahrungshabitate und Quartierhabitate zueinander räumlich zugeordnet sein und nicht<br />

durch Barrieren bzw. Kollision verursachende Infrastruktur, wie zum Beispiel eine breite Straße, zerschnitten sein.<br />

Der <strong>Maßnahmen</strong>standort darf keine nächtliche Beleuchtung aufweisen.<br />

Anforderungen an Qualität und Menge:<br />

• Orientierungswerte: Es gibt keine unmittelbar begründbaren Mengen-, bzw. Größenangaben in der Literatur.<br />

Plausibel erscheinen folgende Orientierungswerte (subjektive fachliche Einschätzung): Als Faustwert kann als<br />

eine signifikante Verbesserung des Nahrungsangebotes eine Erhöhung der Grenzlinienlänge /-dichte um 10%<br />

angesehen werden.<br />

• Aufgrund der gemeinschaftlichen Nutzung von Nahrungshabitaten entspricht der <strong>Maßnahmen</strong>bedarf auch bei<br />

Betroffenheit von Jagdgebieten mehrerer Individuen der verloren gehenden oder funktional entwerteten Fläche<br />

(Eingriffsfläche: Kompensationsfläche mind. 1:1).<br />

Wiederkehrende <strong>Maßnahmen</strong> zur Funktionssicherung:<br />

ja<br />

nein<br />

• Waldrandpflege alle 5 – 10 Jahre (Offenhaltung, ggf. waldbauliche Eingriffe bei ungünstiger Entwicklung oder<br />

20.08.2012 Braunes Langohr (Plecotus auritus) 11

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