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Prisoners<br />
Drama/Thriller<br />
Orig<strong>in</strong>altitel Prisoners<br />
Vertrieb Tobis<br />
Bild MPEG-4, 1.78 : 1<br />
Ton DTS-HD MA 5.1<br />
Regisseur Denis Villeneuve<br />
Darsteller Hugh Jackman<br />
Jake Gyllenhaal<br />
Laufzeit 153 m<strong>in</strong><br />
FSK 16<br />
Wendecover k. A.<br />
Start 13. Februar 2014<br />
Wenn es um die Moral geht, dann kennen die<br />
meisten Hollywoodfilme ganz klare Grenzen,<br />
def<strong>in</strong>ieren e<strong>in</strong>fach „Gut“ und „Böse“ und das<br />
war’s. „Prisoners“ h<strong>in</strong>gegen ist weitaus komplexer,<br />
sodass sich die Schuldfrage nicht so simpel<br />
klären lässt. E<strong>in</strong>fach jeder ist e<strong>in</strong> Gefangener<br />
se<strong>in</strong>er Situation. Und so beg<strong>in</strong>nt das Drama mit<br />
e<strong>in</strong>er Familienidylle, die sich <strong>in</strong> kürzester Zeit<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> dramatisches Horrorszenario verwandelt.<br />
Keller Dover (Hugh Jackman) ist e<strong>in</strong> gläubiger<br />
Mann, vaterlandstreu und bodenständig,<br />
wie es e<strong>in</strong> konservativ geprägter Mann nur<br />
US/2013<br />
se<strong>in</strong> kann. Se<strong>in</strong> Leben als Familienvater könnte<br />
kaum besser se<strong>in</strong>, denn se<strong>in</strong>e Frau liebt ihn und<br />
se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der entwickeln sich prächtig. Zudem<br />
wohnen gleich nebenan mit den Birches e<strong>in</strong>e<br />
befreundete Familie, mit der sie ihr Thanksgiv<strong>in</strong>g<br />
zusammen verbr<strong>in</strong>gen. Auf e<strong>in</strong>em kurzen<br />
Spaziergang laufen die jüngsten Töchter beider<br />
Familien e<strong>in</strong> Stückchen vor und spielen an<br />
e<strong>in</strong>em unbekannten Wohnwagen. Wieder <strong>in</strong><br />
der elterlichen Wohnung angelangt, möchten<br />
die beiden K<strong>in</strong>der noch e<strong>in</strong>mal kurz <strong>in</strong>s Nachbarhaus<br />
zum spielen. Nach über e<strong>in</strong>er Stunde<br />
s<strong>in</strong>d die Kle<strong>in</strong>en immer noch nicht zurück<br />
und die Eltern beg<strong>in</strong>nen sich zu sorgen. Keller<br />
begibt sich auf die Suche nach den K<strong>in</strong>dern.<br />
Erfolglos. Es gibt ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen H<strong>in</strong>weis über<br />
ihren Verbleib. Nur der om<strong>in</strong>öse Wohnwagen<br />
sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> Anlaufpunkt für die Suche der<br />
Polizei zu se<strong>in</strong>. Schließlich f<strong>in</strong>det man e<strong>in</strong>en<br />
verwirrten Fahrer. Auf der Polizeiwache ist der<br />
offenbar geistig zurückgebliebene Alex Jones<br />
(Paul Dano) alles andere als kommunikativ.<br />
Ebenso bef<strong>in</strong>den sich ke<strong>in</strong>e verdächtigen Spuren<br />
im Wohnmobil, weshalb er wieder auf freien<br />
Fuß gesetzt wird. Doch was ist an jenem Tag<br />
des Verschw<strong>in</strong>dens wirklich passiert?<br />
Aufgrund se<strong>in</strong>er überaus authentischen Erzählweise<br />
entsagt „Prisoners“ jedwedem Klischee<br />
e<strong>in</strong>es gängigen Hollywoodthrillers und<br />
lässt den Zuschauer über den Verbleib der K<strong>in</strong>der<br />
zunächst e<strong>in</strong>mal genauso im Dunkeln wie die<br />
Ermittler bzw. Eltern. Hier sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>fach alles<br />
möglich zu se<strong>in</strong>, weshalb die übergroße Ungewissheit<br />
qualvoll an e<strong>in</strong>em nagt. In se<strong>in</strong>em ersten<br />
Film mit englischsprachigen Schauspielern beweist<br />
der französische Regisseur Denis Villeneuve<br />
se<strong>in</strong> Händchen für das richtige Tempo, überraschende<br />
Wendungen sowie für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>telligente<br />
Erzählweise. Hierbei serviert er dem Zuschauer<br />
nicht e<strong>in</strong>fach alles auf e<strong>in</strong>em silbernen Tablett.<br />
Ob trostlose Farben, überbelichtete Außenaufnahmen<br />
oder düstere Innenaufnahmen sowie<br />
Nacht-Szenerien: Die Kantenschärfe bleibt<br />
hochwertig, während die Details so manches<br />
Mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em dunklen Schatten verschw<strong>in</strong>den.<br />
Beim Audiomix spielen hauptsächlich die Dialoge<br />
e<strong>in</strong>e Rolle, Musik gibt es kaum und die<br />
Effekte treten ebenfalls nur selten <strong>in</strong> den Vordergrund.<br />
An Bonusmaterial bietet die Blu-ray<br />
e<strong>in</strong>en Beitrag zur deutschen Filmpremiere (3<br />
M<strong>in</strong>.), zu den Darstellern (9 M<strong>in</strong>.), das Featurette<br />
„Jede Sekunde zählt“ (3 M<strong>in</strong>.) sowie e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e Bildergalerie.<br />
FT<br />
Bilder: Tobis<br />
Die Verhörszene weckt Mitleid für den Hauptverdächtigen Alex Jones (Paul Dano).<br />
Technik 6,5/10<br />
Bildqualität 8/10<br />
Tonqualität 5/10<br />
Film 7,5/10<br />
Intelligent bebildert „The Prisoners“ e<strong>in</strong> Szenario, <strong>in</strong> dem<br />
man sich unmöglich moralisch e<strong>in</strong>wandfrei verhalten<br />
könnte. Jake Gyllenhaal und Hugh Jackman spielen brillant!<br />
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