neurologisch - Ãsterreichische Gesellschaft für Neurologie
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NEUROLOGIE AKTUELL<br />
Autonome Störungen<br />
Droxidopa zur Therapie der symptomatischen<br />
neurogenen orthostatischen Hypotension –<br />
ein Überblick<br />
Für die Behandlung der neurogenen orthostatischen Hypotonie bei PatientInnen mit Mb. Parkinson, MSA und<br />
PAF stellt Droxidopa als Vorläufersubstanz von Noradrenalin einen hoffnungsvollen neuen Kandidaten dar.<br />
Der Begriff „orthostatische Hypotension“<br />
wird definiert als ein orthostatisch bedingter<br />
Blutdruckabfall (d. h. ausgelöst durch den<br />
Wechsel aus liegender in stehende Position)<br />
von 20 mmHg systolisch bzw. 10 mmHg<br />
diastolisch. Die neurogene orthostatische<br />
Hypotension (NOH) stellt ein wesentliches<br />
Symptom autonomen Versagens bei verschiedenen<br />
neurodegenerativen Erkrankungen<br />
dar. So kann sie sowohl bei PatientInnen<br />
mit der klassischen Parkinson-Krankheit ein<br />
herausragendes Symptom autonomer Dysfunktion<br />
als auch bei PatientInnen mit der<br />
Parkinson-Variante der Multisystematrophie<br />
(MSA) vornehmlich auftreten; bei beiden<br />
Krankheiten hat sich gezeigt, dass die symptomatische<br />
orthostatische Hypotonie einen<br />
wesentlicher Faktor zur Einschränkung der<br />
Lebensqualität darstellt. Darüber hinaus gibt<br />
es weitere neurodegenerative Krankheiten,<br />
im Rahmen derer eine NOH auftritt und wo<br />
sie sogar das Leitsymptom darstellen kann<br />
(insgesamt handelt es sich hierbei jedoch<br />
um eher seltener auftretende Krankheiten:<br />
primär autonomes Versagen, familiäre Dysautonomie,<br />
Beta-Hydroxylase-Mangel, außerdem<br />
kann eine neurogene orthostatische<br />
Dysregulation auch bei anderen (nichtdiabetischen)<br />
autonomen Neuropathien auftreten).<br />
Ätiologisch werden entsprechend verschiedenen<br />
zugrunde liegenden Pathomechanismen<br />
der oben erwähnten Krankheiten auch verschiedene<br />
pathophysiologische Mechanismen<br />
der NOH diskutiert. So scheint zum<br />
einen bei der Parkinson-Krankheit eher ein<br />
peripheres Problem vorzuliegen, entsprechend<br />
den Ergebnissen neuropathologischer<br />
und funktionell-bildgebender Untersuchungen<br />
(Untergang peripherer Neurone des Sympathikus);<br />
und zum anderen scheint bei Multisystematrophie,<br />
primär autonomen Ver -<br />
sagen und familiärer Dysautonomie eher eine<br />
zentrale Ursache zugrunde zu liegen (Degeneration<br />
zentraler Sympathikusanteile),<br />
wobei speziell bei der Multisystematrophie<br />
auch eine Kombination aus beidem beschrieben<br />
wurde.<br />
Abb. 1: Metabolismus von Droxidopa<br />
Abb. 2: Wirkmechanismus von Droxidopa<br />
Kaufmann, 2008<br />
Kaufmann, 2008<br />
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