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34-jährig kam Henryk Kadlubowski mit seiner Frau Elisabeth von Kempraten Jona 1992 in die Pfarrei St. Martin. In der Zeit seines Wirkens als Pastoralassistent und später als geweihter Diakon lag ihm vor allem die Jugend am Herzen. Jetzt, nach 16 Jahren, ist die Zeit für eine neue Herausforderung gekommen. In Waldkirch übernimmt H. Kadlubowski ab Oktober die Aufgabe der Gemeindeleitung der Pfarrei St. Blasius. Die Geschichte von Henryk Kadlubowski ist geprägt von Veränderungen und von Herausforderungen, die es immer wieder anzugehen galt. Wohl behütet und glücklich durfte er die ersten 15 Jahre im Kreise seiner grossen Familie in Polen erleben. Seinem Vater war es zur damaligen Zeit im kommunistischen Polen noch erlaubt, als Schmied eine eigene Werkstatt zu führen. Schon als 6-jähriger Knabe diente Henryk Kadlubowski als Ministrant und besuchte täglich mit seiner Grossmutter die Frühmesse. Anfangs der siebziger Jahre wechselte sein Vater den Beruf und handelte fortan mit Gemüse, Obst und Honig. Honig und Bienen weckten von da an das Interesse von Henryk Kadlubowski. «das Portrait» Mit 15 Jahren zog Henryk Kadlubowski in ein von zuhause 300 km entferntes Internat, wo er 1978 die Matura mit einer Imkerausbildung abschloss. Im anschliessenden 2-jährigen Studium in Warschau bildete er sich im Fach Zoologie, spezialisiert auf Imkerei, zusätzlich weiter. 1981 kam es zur schicksalshaften Velotour. Zusammen mit einem seiner Brüder und zwei Freunden radelten sie via Slowakei, Tschechei nach Österreich. Überrascht vom Kriegsrecht, das 1981 über Polen verhängt wurde, konnten sie nicht mehr in ihre Heimat zurück. Erst nach 9 Jahren war es für H. Kadlubowski wieder möglich, seine Familie in Polen zu besuchen. Die Zeit der Ungewissheit überbrückte Henryk Kadlubowski mit Schneeschaufeln in den Strassen Wiens. Im Frühling 1982 wurde H. Kadlubowski und seinem Bruder erlaubt, als anerkannte Flüchtlinge in die Schweiz einzureisen. In Chur landeten sie, und um etwas Geld zu verdienen, betätigte sich H. Kadlubowski als Schafhirt und hütete hunderte von Schafen. Mit der Möglichkeit, mit dem Theologiestudium in Chur beginnen zu können, ging sein stiller Herzenswunsch in Erfüllung. Über Monate lernte er bei einem pensionierten Lehrer Deutsch, damit er dem Unterricht folgen konnte. Mit Baustellenarbeit während seiner Freizeit verdiente er sich fortan sein Studium, das er nach 5 Jahren in Chur und einem Lizenziatsjahr in Einsiedeln abschloss. An einem Jugendtreffen im Wallis lernte H. Kadlubowski 1987 seine zukünftige Frau Elisabeth kennen. 2 Jahre später wurde in Busskirch/Jona geheiratet. Die folgenden 3 Jahre lebte die junge Familie in Kempraten, wo Henryk Kadlubowski als Pastoralassistent mit Pfarrer Hans Ricklin zusammen arbeitete. Als Pfarrer Ricklin in der Pfarrei St. Martin Bruggen seine Stelle antrat, folgte ihm H. Kadlubowski nach einem Jahr. Hier in Bruggen kamen die beiden Söhne Victor und David zur Welt, und zur Freude aller wurde vor 6 Jahren noch Tochter Sarah geboren. In unserer Pfarrei St. Martin wartete nach einem herzlichen Empfang 1992 viel Arbeit auf H. Kadlubowski. Die Vielfalt der Pfarrei und die in grossem Umfang geleistete Freiwilligenarbeit in der Kirche und in den Vereinen beeindruckten ihn sehr. Sein Wunsch war es fortan, Jugendliche wieder vermehrt mit der Kirche in Verbindung bringen zu können. Um dieses Anliegen auch in die Tat umzusetzen, 13
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