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8 malen / zeichnen / plastizieren / experimentieren (mit Gouache, Öl, Aquarell, Kohle, Kreide, Grafit, Ton, Gips, etc.) Atelier Wolfganghof Kurse für Erwachsene und Kinder Vorkursvorbereitung Einzeln und in Gruppen www.charlotte-hefti.ch/kurse www.moebelgschwend.ch world wide wohnen seit 1936 Straubenzellstrasse 20 · 9014 St.Gallen-Bruggen · Fon 071 274 57 57 E-Mail info@moebelgschwend.ch · Internet www.moebelgschwend.ch � � �� Charlotte Hefti Dipl. Mal- & Gestaltungspädagogin Wolfganghof 7h, 9014 St. Gallen Natel 078 842 91 16 charlotte-hefti.ch info@charlotte-hefti.ch
des SBB-Bahnhofs Bruggen 1898-1900 und der Hochkonjunktur der Stickereiindustrie: Stickereifabriken (wie auch Zweibruggenmühle) wurden bevorzugt in Bahnhofnähe gebaut, und in ihrem Umkreis entstanden Arbeiterwohnhäuser, die in ihrer Einfachheit typisch sind für dieses Siedlungsbild. In diesem Zusammenhang soll die Geschichte der Familie Rittmeyer näher erläutert werden: Der erste Rittmeyer, ein Tuchhändler aus Lindau kam während mehrerer Jahre auf den Jahrmarkt nach St. Gallen. Seine Söhne heirateten Frauen aus St. Gallen und so wurden die Wurzeln für ein grosses Unternehmen in Bruggen geschlagen. Der älteste Enkel dieses Händlers: Franz Rittmeyer konnte mit Verbesserungen der damals gebrauchten Stickereimaschinen leistungsfähigere Maschinen einsetzen. Seine Erzeugnisse kamen den wertvollen Handstickereien gleich und der Absatz nahm vehement zu. Da die Aufträge wuchsen, erwarb Franz Rittmeyer die damalige Liegenschaft zum Engel in Bruggen. Der Zeitpunkt war ideal, denn im Jahr 1856 wurde die Eisenbahn mit dem Bahnhof Bruggen eröffnet, was die Einfuhr von Rohprodukten wie auch die Ausfuhr von fertig gestellter Ware enorm erleichterte. Dies war eine grosse Blütezeit für die Stickerei wie auch für die Familie Rittmeyer. So zählte man in diesem Betrieb 120 Stickmaschinen. 300 Arbeiter, dazu zahllose Heimarbeiterinnen waren in dem Grossbetrieb angestellt. Sogar eine eigene Krankenkasse, wie auch Kosthäuser (Arbeiterhäuser) wurden von den Rittmeyers gestellt. Besonders erwähnenswert ist auch, dass die Firma 1869 eines der ersten Arbeiterinnenheime gründete. So wohnten im Sittertal 93 Fabrikmädchen, die meisten von 13 Jahren und darüber. Sie hatten zwei Schlafsäle zur Verfügung, zwei Esszimmer, einen Aufenthaltssaal und ein Krankenzimmer. Arbeiten mussten sie an 5 Tagen je 12-Stunden (6 bis 12 und 1 bis 7 Uhr) , seit dem Fabrikgesetz von 1877 noch 11 Stunden. Die Mädchen verdienten im 1. Jahr 80 Rappen pro Tag, im 2. Jahr 1 Franken, im dritten 1.20 und im vierten 1.60. Davon abgezogen wurde das Kostgeld von durchschnittlich 40 Rappen. Am 6. Tag reinigten sie die Zimmer und erhielten 1 Stunde Religionsunterricht sowie Ergänzungsschulunterricht. Die Restzeit wurde unter Aufsicht mit Handarbeiten, Hausarbeiten und Gartenarbeit ausgefüllt. Der Heimleiter war bis 1892 der Basler evangelische Pfarrer Friedrich Samuel Burckhardt 1841-1893. Der Pfarrer hielt im Untergeschoss der Fabrik Bruggen aber auch Gottesdienste und Bibelstunden für die Evangelischen in Bruggen – die Wiege der evang. Kirchgemeinde Straubenzell! Doch die Firma B. Rittmeyer & Cie vermochte die Stickereikrisen um 1890 nicht mehr überwinden. 1890 wurde die Fabrik im Sittertal nach 24 Jahren verselbständigt (ab 1904 erweitert als «Färber Sittertal» mit Bleicherei) Zurück auf unsere Wanderung in Richtung Engelwies, wo man an der Ecke Zürcherstrasse/ Austrasse ehemals das Gasthaus ZUM ENGEL angetroffen hatte. Dahinter lag die Engelwiese. Beim «Engel» trennten sich die Wege. Ein alter Weg ging am steilen Hang hinunter zur Au an die Sitter, dann über Tobel den heutigen Grafenauweg hinauf zum Billenberg und weiter nach Südwesten zu Altenwegen / Bild. So sieht man heute auf dieser Engelwiese unser heutiges Primarschulhaus. Mit der Primarschule sei auch die alte Turnhalle erwähnt. Diese wurde nämlich 1922 aus dem Rechnungsüberschuss des Eidgenössischen Turnfestes in St. Gallen fi nanziert. Nochmals danken möchte der EVB Herrn Walter Frei für die ausführliche und ebenso interessante Führung im Juni und vor allem für das Zurverfügungstellen seiner persönlichen Unterlagen, die für diesen Bericht gebraucht werden durften. 9
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