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Forschungsbericht zum Verstehen von Sachtexten in der Grundschule

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dadurch, dass das selbständige Arbeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> 4. Jahrgangsstufe noch nicht so gut e<strong>in</strong>geübt ist<br />

und die K<strong>in</strong><strong>der</strong> noch stärker auf die Lehrkraft fixiert s<strong>in</strong>d. Ergebnisse, die geme<strong>in</strong>sam<br />

erworben und <strong>von</strong> <strong>der</strong> Lehrkraft nicht bestätigt s<strong>in</strong>d, führen u.U. zu großer Unsicherheit. Es<br />

kann auch se<strong>in</strong>, dass die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu zweit nicht konzentriert genug gearbeitet haben.<br />

Schließlich gehört dazu Diszipl<strong>in</strong>, die im Unterricht erst e<strong>in</strong>geübt werden muss.<br />

Zusammenfassung<br />

• In <strong>der</strong> 4. Jahrgangstufe s<strong>in</strong>d die Mädchen den Jungen beim <strong>Verstehen</strong> <strong>von</strong> <strong>Sachtexten</strong><br />

überlegen. Sie br<strong>in</strong>gen im Lesetest bei allen Methodenkomb<strong>in</strong>ationen bessere<br />

Leistungen.<br />

• Die größten Unterschiede bei <strong>der</strong> Leseleistung <strong>von</strong> Mädchen und Jungen treten bei<br />

folgenden Methodenkomb<strong>in</strong>ationen auf: beim Antizipieren und Reden, beim Antizipieren<br />

und Schüler reden sowie beim Vorlesen und Schreiben. Die Leseleistungen <strong>der</strong> Mädchen<br />

zeigen hier sehr gute bis zufrieden stellende Ergebnisse. Bei den Jungen führen diese<br />

Methodenkomb<strong>in</strong>ationen h<strong>in</strong>gegen zu den schlechtesten Ergebnissen. Anhand <strong>der</strong> beiden<br />

erstgenannten Methodenkomb<strong>in</strong>ationen wird offenkundig, dass die Mädchen deutlich<br />

besser als die Jungen mit Verfahren umgehen können, bei denen es auf den verbalen<br />

Austausch ankommt.<br />

• Bei den Mädchen führt die Methodenkomb<strong>in</strong>ationen Antizipieren und Reden <strong>zum</strong><br />

besten Ergebnis beim Leseverstehen <strong>von</strong> <strong>Sachtexten</strong>. Hier zeigt sich deutlich die<br />

Präferenz <strong>der</strong> Mädchen für Verfahren, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> mündlicher Gedankenaustausch<br />

stattf<strong>in</strong>det. Es führen aber auch alle Verfahren mit dem Stilllesen als 1. Rezeptionsdurchgang<br />

zu sehr guten (Stilllesen und Reden) bis guten Leseleistungen.<br />

• Bei den Verfahren des 2. Rezeptionsdurchgangs zeigt sich e<strong>in</strong>e tendenzielle Präferenz<br />

für das Reden.<br />

• Bei den Jungen führen alle Methodenkomb<strong>in</strong>ationen mit dem Stilllesen als Verfahren<br />

des 1. Rezeptionsdurchgangs zu den besten Ergebnissen.<br />

• Bei den Verfahren des 2. Rezeptionsdurchgangs zeigt sich e<strong>in</strong>e tendenzielle Präferenz<br />

für das Unterstreichen.<br />

• Das stille Lesen ist e<strong>in</strong>e Methode, die bei beiden Geschlechtern das <strong>Verstehen</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Sachtexten</strong> för<strong>der</strong>t. Daraus ist zu schließen, dass dieses Verfahren e<strong>in</strong>e für das Rezipieren<br />

<strong>von</strong> <strong>Sachtexten</strong> genu<strong>in</strong>e Methode ist.<br />

• Die beiden an<strong>der</strong>en getesteten Verfahren des 1. Rezeptionsdurchgangs, das Antizipieren<br />

und das Vorlesen zeigen bei beiden Geschlechtern divergente Ergebnisse. Daraus kann<br />

geschlossen werden, dass diese Verfahren erstens zu sehr <strong>von</strong> <strong>der</strong> Ausführung durch die<br />

Lehrkraft abhängen und dass sie zweitens ke<strong>in</strong>e für das <strong>Verstehen</strong> <strong>von</strong> <strong>Sachtexten</strong> geeigneten<br />

Verfahren s<strong>in</strong>d.<br />

• Die Verfahren des 2. Rezeptionsdurchgangs (Unterstreichen, Reden, Schreiben) zeigen<br />

bei beiden Geschlechtern divergente Ergebnisse. Allenfalls kann bei den Mädchen e<strong>in</strong>e<br />

tendenzielle Präferenz für das Reden, bei den Jungen e<strong>in</strong>e tendenzielle Präferenz für das<br />

Unterstreichen beobachtet werden.<br />

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