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Interview<br />

„ Es ist ohne Frage ein Einschnitt! “<br />

Rund 100 Jahre war Pinneberg der Standort der Kreisverwaltung. Nun ist diese Zeit vorbei und der Umzug<br />

nach Elmshorn läuft in diesen Tagen. Viele Pinneberger hat dies traurig, manche sogar wütend gemacht.<br />

Im <strong>Pinnwand</strong>-Doppelinterview berichten Landrat Oliver Stolz (OS) und Kreissprecher Marc Trampe (MT)<br />

von Vor- und Nachteilen. Aber auch darüber, warum der Umzug eigentlich nicht zu verhindern war.<br />

SR: Freuen Sie sich auf die<br />

neuen Räumlichkeiten?<br />

von Sascha Rahn<br />

einen Arbeitsplatztausch zwischen<br />

Pinneberg und Elmshorn an.“<br />

Fotos: Sascha Rahn<br />

Landrat Oliver Stolz<br />

kann den Unmut der Pinneberger<br />

verstehen, freut<br />

sich aber auf die neuen<br />

Räumlichkeiten.<br />

SR: Können Sie kurz beschreiben,<br />

welche Anstrengungen<br />

der Umzug<br />

umfasst?<br />

OS: „Ein Umzug in dieser Größenordnung<br />

wird eine Kreisverwaltung<br />

wohl nur alle 100 Jahre durchführen.<br />

Für uns wird das sicher<br />

ein einmaliges Ereignis bleiben,<br />

es ist mit großen Anstrengungen<br />

und umfangreichen Planungen<br />

verbunden. Ohne eine sehr<br />

weitreichende Vorarbeit wäre das<br />

nicht möglich gewesen. Bemerkenswert<br />

finde ich, dass diese<br />

zum Großteil von Mitarbeitern aus<br />

dem eigenen Haus, zusätzlich zur<br />

regulären Arbeitszeit, durchgeführt<br />

wurde. Dabei ging es nicht nur um<br />

logistische Dinge, sondern auch<br />

darum, wie wir unseren Bürgerservice<br />

im Rahmen des Umzuges<br />

weiter verbessern können.“<br />

Kreissprecher Marc Trampe<br />

bringt Verständnis auf weist<br />

aber darauf hin, dass es auch<br />

Vorteile für die Pinneberger<br />

bringt.<br />

SR: Ist während der Umzugsphase<br />

ein Notdienst<br />

eingerichtet?<br />

MT: „Für die publikumsintensiven<br />

Bereiche haben wir während der<br />

gesamten Umzugsphase einen<br />

Notdienst eingerichtet. Ab dem 04.<br />

Oktober werden wir wieder erreichbar<br />

sein und ab dem 06. Oktober<br />

ist das neue Haus für das Publikum<br />

geöffnet.“ (Siehe Infokasten, die<br />

Red.)<br />

SR: „Ziehen alle Fachabteilungen<br />

nach Elmshorn?<br />

MT: „Wir ziehen tatsächlich mit<br />

allen (rund 600, die Red.) Mitarbeitern<br />

um. Lediglich die Straßenverkehrsbehörde<br />

und regional arbeitende<br />

Mitarbeiter, insbesondere<br />

aus den Bereichen Gesundheit und<br />

Jugend verbleiben in Pinneberg.“<br />

OS: „Ich freue mich über den<br />

Umzug und darüber, dass wir allen<br />

Kolleginnen und Kollegen hervorragende<br />

neue Bedingungen an<br />

modernen Arbeitsplätzen anbieten<br />

können. Auch werden wir zukünftig<br />

eine sehr gute Kantine haben.<br />

Diese und andere Aspekte werden<br />

sicher zur Motivation der Mitarbeiter<br />

beitragen. Die Meisten gehen<br />

die Sache mit positivem Gefühl an.<br />

Ich habe in letzter Zeit von vielen<br />

Kolleginnen und Kollegen gehört,<br />

dass sie sich über den Umzug<br />

freuen. Ich denke, sie werden sich<br />

schnell an die neuen Bedingungen<br />

gewöhnen und sie positiv wahrnehmen.<br />

Dabei darf man aber nicht<br />

verkennen, dass sich die meisten<br />

Mitarbeiter räumlich am Pinneberger<br />

Standort orientiert haben.<br />

Unser Umzug von Pinneberg nach<br />

Elmshorn bedeutet demnach für<br />

viele Mitarbeiter einen Einschnitt<br />

in ihre Mobilität. Insbesondere für<br />

Kolleginnen und Kollegen, die nicht<br />

so hohe Gehälter beziehen und/<br />

oder in Teilzeit arbeiten, kann das<br />

problematisch sein. Das trübt natürlich<br />

das Gesamtergebnis ein wenig.<br />

Umzugsbedingte Entlassungen<br />

sind übrigens nicht vorgesehen.<br />

Aber wenn es passt, bieten wir<br />

SR: Können Sie den Unmut<br />

vieler Pinneberger über<br />

den Umzug verstehen?<br />

OS: „Der Unmut ist sicherlich berechtigt.<br />

Schließlich war Pinneberg<br />

ein ganzes Jahrhundert Standort<br />

der Kreisverwaltung. Auch sinkt die<br />

Bedeutung von Pinneberg als Stadt<br />

ein wenig, das beurteilt vor allem<br />

die Politik in der Stadt so.<br />

Es ist ohne Frage ein Einschnitt.<br />

Aus diesem Grund hat sich der<br />

Kreistag die Standortentscheidung<br />

auch ungeheuer schwer gemacht.<br />

Dafür muss man Verständnis haben,<br />

doch es gab eine Entscheidung und<br />

die muss akzeptiert werden. Wir<br />

wollen das Ganze aber abmildern,<br />

um die Bedeutung Pinnebergs nicht<br />

zu vergessen. Der Kreistag hat<br />

beschlossen, dass er auch weiterhin<br />

in Pinneberg tagen möchte. Das<br />

hat durchaus Symbolcharakter. Der<br />

Kreispräsident Burkhard E. Tiemann<br />

wurde auch mit in die Entscheidungsfindung<br />

einbezogen und wird<br />

seinen Sitz in der Drostei behalten.“<br />

SR: Besonders die Einzelhändler<br />

in der City sind<br />

sehr enttäuscht…<br />

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