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Geschäftsbericht 2009 - Österreichische Post AG

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Vorwort des Vorstands<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Verehrte Aktionärinnen und Aktionäre!<br />

Die Wirtschaftskrise hat auch die Österreichische<br />

<strong>Post</strong> nicht verschont und im Jahr <strong>2009</strong> zu erheblichen<br />

Belastungen geführt. Die Rezession sorgte für verstärkten<br />

Druck auf unsere Brief- und Paketumsätze,<br />

denn viele unserer Kunden begegneten ihren sinkenden<br />

Umsätzen durch forcierte Kosteneinsparungen.<br />

Damit beschleunigte die Krise gleichzeitig den Trend<br />

der Substitution von Briefen durch elektronische Medien.<br />

Der Umsatz der Österreichischen <strong>Post</strong> reduzierte<br />

sich daher im Jahr <strong>2009</strong> um 3,5% auf 2.356,9 Mio<br />

EUR.<br />

Erfolgreiche Kostensenkung<br />

Zur Kompensation dieses Umsatzrückgangs haben<br />

wir umgehend Maßnahmen eingeleitet, um sowohl<br />

den Personal- als auch den Sachaufwand des Konzerns<br />

nachhaltig zu reduzieren. Durch Nutzung der<br />

natürlichen Fluktuation ist es etwa gelungen, die aufgrund<br />

der hohen Inflationsrate des Jahres 2008 sehr<br />

kräftige Gehaltssteigerung <strong>2009</strong> zu kompensieren.<br />

Bei den Sachkosten konnte unser Einsparungsziel<br />

von 30 Mio EUR mit einer Nettoeinsparung von nahezu<br />

40 Mio EUR sogar übertroffen werden. Das Ergebnis<br />

vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich<br />

als Resultat dieser Entwicklungen <strong>2009</strong> um 11,9%<br />

auf 149,4 Mio EUR.<br />

Finanzkraft gestärkt<br />

Ein weiteres positives Ergebnis: Die umsatz- und<br />

kostenseitigen Initiativen, die wir <strong>2009</strong> zur Bekämpfung<br />

der Rezessionsfolgen setzten, resultierten in<br />

einer ausgesprochen soliden Bilanz- und Finanzlage<br />

unseres Unternehmens. So konnten wir den Free<br />

Cash-Flow durch restriktive Investitionspolitik sowie<br />

positive Einmaleffekte verbessern, und auch die Zahlungsmittel<br />

in der Bilanz haben sich weiter erhöht.<br />

Division Brief: Wirtschaftskrise<br />

beschleunigt elektronische Substitution<br />

Während die elektronische Substitution von Briefen<br />

durch gegenläufige Trends – etwa Zuwächse im Direct<br />

Marketing – in den letzten Jahren gut kompensiert<br />

werden konnte, hat die Rezession den Rückgang<br />

deutlich beschleunigt. Bereits Ende 2008 begannen<br />

vor allem Geschäftskunden damit, elektronische Medien<br />

noch stärker zu forcieren oder auch das Gewicht<br />

ihrer Sendungen zu reduzieren, um Versandkosten<br />

zu sparen. Im Werbebereich hält der Trend zum verstärkten<br />

Einsatz von Direct Mails zwar weiterhin an,<br />

die Preise gaben allerdings im Zuge der Krise spürbar<br />

nach. Die Folge war <strong>2009</strong> ein Umsatzrückgang von in<br />

Summe 4,3% in der Division Brief.<br />

Division Paket & Logistik: Internationaler Preisdruck<br />

Noch stärker als das Briefgeschäft litt <strong>2009</strong> die Paket-<br />

und Logistikbranche unter dem Wirtschaftsabschwung,<br />

der nicht nur international für einen Rückgang<br />

der transportierten Mengen, sondern auch für<br />

eine Preisreduktion sorgte. In diesem Umfeld konnte<br />

sich die Österreichische <strong>Post</strong> mit einem Umsatzrückgang<br />

von 2,2% noch relativ gut halten. Dafür war<br />

einerseits das Wachstum in Österreich und andererseits<br />

das relativ gute Transportvolumen in Deutschland<br />

verantwortlich. Dabei konnten wir unseren<br />

Marktanteil in diesen Kernmärkten noch steigern<br />

und ein positives Ergebnis erwirtschaften. Durch<br />

die Akquisition des im Transport und der Lagerung<br />

von Produkten für den Gesundheitsmarkt und in der<br />

temperaturgeführten Transportlogistik tätigen deutschen<br />

Unternehmens Rhenus Life Sciences haben wir<br />

unsere Position in diesem Schwerpunktsegment zudem<br />

wesentlich verbessert.<br />

Division Filialnetz: Strukturwandel eingeleitet<br />

Das Filialnetz der Österreichischen <strong>Post</strong> steht angesichts<br />

der veränderten Bedürfnisse von Geschäftssowie<br />

Privatkunden vor deutlich veränderten Anforderungen.<br />

So werden Briefe vermehrt direkt bei<br />

Großkunden abgeholt, neue Services und Angebote<br />

verändern die Rolle der Standorte in der Gesamtdienstleistung.<br />

Für zusätzliche Herausforderungen<br />

sorgt das rezessionsbedingt rückläufige Sendevolumen<br />

an Briefen und Paketen. Ein grundlegender<br />

Strukturwandel ist in diesem Umfeld unumgänglich<br />

und wurde auch bereits eingeleitet. Ende Februar<br />

2010 waren von den 1.667 <strong>Post</strong>-Geschäftsstellen<br />

bereits 535 externe Partner aktiv. Dieses Modell<br />

bietet Vorteile für Konsumenten durch verlängerte<br />

Öffnungszeiten und ist ein Beitrag zur Sicherung der<br />

landesweiten Versorgung.<br />

<strong>Post</strong>markt der Zukunft<br />

bringt Chancen und Herausforderungen<br />

Die aktuellen Entwicklungen auf dem internationalen<br />

<strong>Post</strong>- und Logistikmarkt stellen die Österreichische<br />

<strong>Post</strong> vor Herausforderungen, bringen aber auch<br />

neue Chancen. Durch die Marktliberalisierung und die<br />

elektronische Substitution wird international ein Volumensrückgang<br />

bei Briefsendungen prognostiziert.<br />

Dem stehen die fortschreitende Internationalisierung<br />

der Handelsströme und der anhaltende Trend zum Internet-Shopping<br />

gegenüber, die auch in Zukunft das<br />

24 | Österreichische <strong>Post</strong> <strong>2009</strong>

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