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Text Umweltbericht (7,00 MB) - Regionale Planungsgemeinschaften ...

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gen auf das ökologische Freiraumsystem, sie reduziert zum Teil auch die Erholungsfunktion in der<br />

Landschaft. Mittelthüringen hat Anteil an acht Räumen mit mehr als 50 qkm, in der Summe liegen<br />

8,9 % der Region darin.<br />

Im Einzelnen handelt es sich um die Räume<br />

▪ Mittlerer Thüringer Wald zwischen Struth-Helmershof, Georgenthal und Oberhof (regionsübergreifend<br />

auf Südwestthüringen),<br />

▪ Truppenübungsplatz Ohrdruf – Jonastal (größer 50 qkm),<br />

▪ Hohe Schrecke (größer 50 qkm, regionsübergreifend)<br />

▪ Bad Blankenburg – Rinnetal – Rottenbachtal – Kleinliebringen – Liechstedt (größer 50 qkm, regionsübergreifend),<br />

▪ Hainleite – Wipperdurchbruch (größer 50 qkm, regionsübergreifend),<br />

▪ Ilmenau bis Neustadt am Rennsteig (größer 50 qkm, regionsübergreifend),<br />

▪ Orlamünde – Reinstädter Grund – Großkochberg – Hexengrund – Neckeroda (größer 50 qkm,<br />

regionsübergreifend),<br />

▪ Östlicher Thüringer Wald zwischen Schmiedefeld a. R., Neustadt a. R. und Waldau (regionsübergreifend<br />

auf Südwestthüringen).<br />

Die Bedeutung einer Landschaft als Erlebnisraum für landschaftsgebundene ruhige Erholung wird<br />

von einer Vielzahl zusammenwirkender und subjektiv wahrnehmbarer Faktoren bestimmt. Da sich<br />

soziale und individuelle Gesichtspunkte nicht verallgemeinern lassen, können nur raumstrukturelle<br />

Merkmale und das Merkmal Ruhe als wesentliche Beurteilungskriterien für Vielfalt, Eigenart und<br />

Schönheit einer Landschaft herangezogen werden.<br />

Große Teile Mittelthüringens werden aufgrund der im Innerthüringer Ackerhügelland vorkommenden<br />

ertragreichen Böden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Sie weisen im naturräumlichen Vergleich<br />

eine geringe durchschnittliche Landschaftsbildqualität auf. Strukturarme Agrarfluren in Verbindung<br />

mit relativ geringen Reliefbewegungen prägen hier die Landschaft. Aus diesem Grund sind<br />

bereits einzelne Landschaftselemente, die die strukturelle Vielfalt erhöhen, als besonders wertvoll<br />

einzuschätzen. Das betrifft vor allem Flurgehölze wie Baumreihen, Feldholzinseln, Restwaldflächen<br />

oder auch Gehölz bestandene Fließgewässerabschnitte. Landschaftliche Besonderheiten sind in<br />

diesem Naturraum die einzelnen Höhenrücken des Keupers und Muschelkalkes, die oft nur einer<br />

extensiven Nutzung unterliegen und das Landschaftsbild prägen und die Gewässerabschnitte mit<br />

hohem begleitendem Gehölzanteil (untere Ilm, Saale, untere Nesse).<br />

Landschaftsbild prägend und entsprechend wertvoll sind im Bereich der Muschelkalkplatten insbesondere<br />

die großflächigen Laub- und Mischwaldbestände (Ettersberg, Fahnersche Höhe, Reinsberge,<br />

nördliches Mittleres Ilmtal) sowie die markanten, abbrechenden Muschelkalkschichtstufen<br />

z.B. an Gera und Ilm. Auch großflächige Trockenstandorte in Verbindung mit einem hohen Gehölzanteil<br />

müssen infolge ihres für die Muschelkalkplatten typischen Vorkommens als wertvoll betrachtet<br />

werden.<br />

Die Bereiche des Buntsandsteines, wie Hohe Schrecke-Schmücke-Finne, Waltershäuser Vorberge,<br />

Paulinzellaer Buntsandstein-Waldland besitzen ein landschaftlich bedeutsames Relief. Hier<br />

sind insbesondere die Bereiche mit Mischwäldern und Bereiche mit häufig wechselnden, extensiven<br />

Nutzungsformen (Streuobstbestände, extensiv genutzte kleinräumige Ackerfluren) hinsichtlich<br />

ihrer Landschaftsbildqualität von hoher Bedeutung. Dagegen ist das Tannrodaer Buntsandstein-<br />

Waldland von kulturbestimmten Nadelwäldern geprägt.<br />

Die Landschaft des Thüringer Waldes ist durch starke Reliefbewegungen in Verbindung mit einem<br />

hohen Anteil an bewaldeten Bereichen gekennzeichnet. Ihre landschaftliche Qualität hinsichtlich<br />

landschaftsbezogener Erholung wird als hoch eingestuft. Besondere landschaftliche Merkmale stellen<br />

die meist bewaldeten, engen Täler der Gebirgsbäche und -flüsse, die Bereiche mit großflächig<br />

naturnahen Waldbeständen sowie die Bergwiesen dar (Gebiet um den Inselsberg, Schneekopf und<br />

Biosphärenreservat Vessertal – Thüringer Wald). Vergleichsweise geringer ist die Qualität des<br />

Landschaftsbildes in Bereichen mit kulturbestimmten Nadelwäldern, z.B. zwischen Tambach-Dietharz<br />

und Oberhof.<br />

Für die Auen und Niederungen trifft hinsichtlich der intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen in<br />

vielen Punkten das bereits für das Innerthüringer Ackerhügelland ausgeführte zu (Geraaue bis Gebesee,<br />

Unterlauf von Lossa und Scherkonde). Darüber hinaus sind aus landschaftsästhetischer<br />

Sicht die zum Teil noch erhaltenen, durch extensive Grünlandnutzung sowie einen hohen Gewässer<br />

begleitenden Gehölzanteil geprägten Auen der Fließgewässer (Riede) als wertvoll einzustufen.<br />

23<br />

2.3 Fauna-Flora-Habitat-Gebiete und EU-Vogelschutzgebiete<br />

Fauna-Flora-Habitat-Gebiete (FFH) sind Teil des Europäischen ökologischen Netzes Natura 2<strong>00</strong>0<br />

und dienen der Erhaltung des europäischen Naturerbes. Ziel ist es wildlebende Arten (Anhang II<br />

<strong>Umweltbericht</strong> zum Regionalplan Mittelthüringen

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