Text Umweltbericht (7,00 MB) - Regionale Planungsgemeinschaften ...
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4. Überwachungsmaßnahmen (Monitoring)<br />
Die Überwachung der prognostizierten erheblichen Umweltauswirkungen des Regionalplanes bei<br />
der Verwirklichung ist vor allem erforderlich, um frühzeitig unvorhergesehene negative Auswirkungen<br />
zu ermitteln und somit in der Lage zu sein, geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Unter<br />
Verwirklichung wird in erster Linie die Umsetzung und Konkretisierung von regionalplanerischen<br />
Festlegungen durch nachfolgende Planungen und Maßnahmen verstanden.<br />
Gegenstand der Umweltüberwachung sind erhebliche bei der Umweltprüfung nicht ermittelte bzw.<br />
erkannte / erkennbare und daher nicht berücksichtigte Umweltauswirkungen. Als unvorhergesehene<br />
Umweltauswirkungen im Sinne des § 12 ThürLPlG kommen daher nur signifikante Veränderungen<br />
der Schutzgüter in Frage, mit denen man aufgrund vorliegender Informationen nicht oder nicht<br />
in der entsprechenden Intensität gerechnet hat. Werden dabei signifikante Umweltbeeinträchtigungen<br />
erkannt, ist deren Ursache (Verursacher) zu ermitteln. Schwierigkeiten bei der Feststellung<br />
von Veränderungen und ihren Ursachen sind häufig auf den nicht eindeutig zu verortenden Verursacher<br />
zurückzuführen. Die plausible Herleitung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen wird gerade<br />
auf Ebene der Regionalplanung auch im Zusammenspiel der Festlegungswirkungen daher nur<br />
grob modellhaft zu leisten sein. Basisjahr dieser Betrachtungen sollte das Jahr des In-Kraft-Tretens<br />
des Regionalplanes sein. Der Betrachtungszeitraum soll eine Jahresdekade umfassen, eine Kontrolle<br />
der Entwicklung soll spätestens im Rahmen der Planüberprüfung nach § 14 Abs. 7 ThürLPlG<br />
erfolgen.<br />
Prinzipiell kann das Monitoring in zwei Stufen erfolgen. In der ersten Stufe werden nachfolgende<br />
Planungen auf eine konforme Umsetzung und darauf geprüft, inwieweit die in der Umweltprüfung<br />
prognostizierten Umweltauswirkungen eingetroffen sind. Dabei kann auf Daten des Raumordnungskatasters<br />
der Oberen Landesplanungsbehörde zurückgegriffen werden bzw. kann dies im<br />
Zuge der Beteiligungsverfahren z.B. bei Raumordnungsverfahren geschehen.<br />
In der zweiten Stufe wird auf vorhandene Instrumente der Umweltbeobachtung und auf die Verwendung<br />
von Umweltleitindikatoren zurückgegriffen, die durch die Regionalplanung durch unmittelbare<br />
Vorgaben oder dem Setzen von wesentlichen Rahmenbedingungen signifikant beeinflussbar<br />
sind (vgl. Tab.20).<br />
Im Rahmen des festgelegten Änderungsturnus des Regionalplanes soll seine Wirksamkeit hinsichtlich<br />
des Erhaltes eines guten Umweltzustandes einschließlich der Rahmen setzenden Sicherungsabsichten<br />
evaluiert werden. Die Ergebnisse sollen dargestellt und bei Bedarf Schlussfolgerungen<br />
für die Änderung des Regionalplanes gezogen werden.<br />
Das Monitoring bezüglich der Umweltauswirkungen auf FFH-/SPA-Gebiete kann an das Gebietsmanagement<br />
der Naturschutzbehörde gekoppelt werden.<br />
Tab.20<br />
Vorläufig ausgewählte Umweltleitindikatoren<br />
Indikator<br />
Umweltziele<br />
(gem. Tab.9)<br />
Regionalplanerische Festlegung –<br />
beschrieben jeweils in …<br />
Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche; Anteil an der Regionsfläche<br />
in %<br />
Gesamtfläche der unzerschnittenen, störungsarmen Räume größer<br />
50 qkm in %<br />
1, 3, 9 <strong>Umweltbericht</strong>, 1.2.1 – 1.2.5<br />
1, 7, 8, 9 <strong>Umweltbericht</strong>, 1.2.1 – 1.2.5<br />
Gesamtfläche schutzwürdiger Böden (selten, naturnah) 1, 3 <strong>Umweltbericht</strong>, 1.2.1 – 1.2.5<br />
Gesamtfläche nährstoffreicher Böden (Nutzungseignungsklasse<br />
kleiner 7)<br />
Flächenanteil der Gebiete mit Rohstoffabbau an der Regionsfläche<br />
in %<br />
1, 3 <strong>Umweltbericht</strong>, 1.2.1 – 1.2.5<br />
1, 3, 4, 8, 10 <strong>Umweltbericht</strong>, 1.2.10<br />
Flächenanteil des erweiterten Retentionsraumes (HQ 2<strong>00</strong> ) in % 1, 2, 5 <strong>Umweltbericht</strong>, 1.2.1 – 1.2.10<br />
Anteil klimaökologischer Ausgleichsräume in % 1, 2, 6 <strong>Umweltbericht</strong>, 1.2.1 – 1.2.5<br />
Waldanteil in % der Regionsfläche 1, 2, 3, 6, 7, 8 <strong>Umweltbericht</strong>, 1.2.1 – 1.2.10<br />
<strong>Umweltbericht</strong> zum Regionalplan Mittelthüringen