Datenkommunikation - FET
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Kürze Überblick über die Routing-Protokolle<br />
Interior Routing Protocols Exterior Routing Protocols<br />
Distance<br />
Vector<br />
RIP-1<br />
RIP-2<br />
Link<br />
State<br />
IS-IS<br />
OSPF<br />
Routing Protocols<br />
RIP: Routing Information Protocol<br />
IS-IS: Intermediate System - Intermediate System<br />
OSPF: Open Shortest Path First<br />
Preference<br />
and Policy<br />
Path<br />
Vector<br />
Link<br />
State<br />
EGP BGP IDPR<br />
EGP: Exterior Gateway Protocol<br />
BGP: Border Gateway Protocol<br />
IDPR: Inter-Domain Policy Routing<br />
Bild: Hierarchie von Routing-Protokollen<br />
RIP (Routing Information Protocol)<br />
RIP (RFC 1058, RIP Version 2, RFC 1723) ist das<br />
bekannteste Distanz-Vektor-Protokoll. Es vewendet<br />
das User-Datagram Protokoll (UDP). Als Kriterium<br />
für die Wegewahl (Metrik) wird der Weg mit dem<br />
kleinsten Hopcount verwendet. Über einen im Protokoll<br />
implementierten Polling-Mechanismus wird<br />
alle 30 Sekunden ein RIP-Broadcast-Nachricht<br />
verteilt, das die Netzadresse und den Hopcount<br />
aller bekannten Netze enthält. Erhält ein Router<br />
nach 90 Sekunden kein RIP-Update, wird der entsprechende<br />
Tabelleneintrag als ungültig markiert<br />
und nach 270 s gelöscht.<br />
Dieser Mechanismus kann in großen vermaschten Netzen zu erheblichen Kapazitätseinbußen führen. RIP-Nachrichten lassen<br />
eine maximale Nachrichtengröße von 512 Byte zu und damit sind bis zu 24 Routing-Einträge pro RIP-Nachricht möglich.<br />
Werden die Routing-Tabellen größer, müssen mehrere RIP-Nachrichten gesendet werden. Um akzeptable Konvergenzzeiten<br />
zu erreichen, wurde unter RIP die maximale Anzahl beteiligter Router in einem mit RIP organisierten Verbund auf 15 begrenzt<br />
(Hopcount = 16 bedeutet, dass das Zielnetz nicht erreichbar ist). Trotz der oben genannten Einschränkungen ist RIP<br />
auf Grund der einfachen Implementierung sehr stark verbreitet und vielfach die einzige Möglichkeit, Router verschiedener<br />
Hersteller zu koppeln.<br />
Als Metrik wird die Größe Hopcount (die Anzahl der Hops auf einem Pfad entspricht der Anzahl der Router, die ein IP-Paket<br />
zwischen Quelle und Ziel durchläuft) verwendet. Deshalb wird immer der kürzeste Pfad gewählt, selbst wenn längere Pfade<br />
mit besseren Eigenschaften verfügbar sind. RIP kann zur Vermeidung von geschlossenen Pfaden (Pakete kommen zum Ausgangsrouter<br />
zurück und kreisen, bis ihr TTL-Wert auf null gefallen ist) während der Konvergenzdauer die folgenden Maßnahmen<br />
nutzen:<br />
• Split horizon: Pfade, deren Existenz ein Router über eine bestimmte Schnittstelle gelernt hat, werden nicht über diese<br />
Schnittstelle wieder ausgesendet.<br />
• Hold-down timer: Änderungen in einer Routing-Tabelle werden für eine kurze Zeitspanne eingefroren.<br />
• Poison reverse: Wenn ein Pfad aus einer Routing-Tabelle verschwindet, wird dieser nicht einfach aus der Tabelle entfernt,<br />
sondern das Ziel wird als nicht erreichbar markiert.<br />
RlPv2<br />
Dieses Protokoll ergänzt die Routing-Tabellen durch die folgenden Felder:<br />
• Route tag: unterscheidet Pfade innerhalb des jeweiligen RIP-Bereichs von Pfaden, die von außerhalb dieses Bereichs<br />
importiert wurden. Dient der Zusammenfassung von Bereichen mit unterschiedlichen Routing-Verfahren.<br />
• Subnet mask: enthält die zu einer IP-Adresse gehörige Subnetzmaske. Dies ermöglicht die Verwendung klassenloser<br />
Adressen.<br />
• Next hop: enthält die explizite IP-Adresse des nächsten Routers auf dem Weg zum Ziel.<br />
IGRP (Inferior Gateway Routing Protocol)<br />
IGRP ist ein weiteres Distanz-Vektor-Protokoll, das im Gegensatz zu RIP auch für größere Netze mit unterschiedlichen<br />
Bandbreiten und Verzögerungs-Charakteristiken geeignet ist. Als Entscheidungsparameter für die Wegewahl werden die<br />
Bitrate, Verzögerungszeit, Last, Zuverlässigkeit sowie die maximale Tranferrate ausgewertet. Diese komplexe Metrik ist z.B.<br />
notwendig, um die Router-Funktion Load-Sharing (Lastverteilung über mehrere Wege) zu unterstützen. Bei IGRP findet<br />
standardmäßig alle 90 Sekunden ein Update-Prozess statt. Dieser zeitliche Konvergenzradius ist konfigurierbar.<br />
EIGRP (Enhanced IGRP)<br />
Enhanced IGRP ist die Weiterentwicklung von IGRP, verwendet aber den Link-Zustands-Algorithmus. Routing-Updates<br />
erfolgen nur bei Änderung der aktuellen Netzstruktur. Die Routing-lnformationen werden gezielt an die Netzteile versendet,<br />
die von der Änderung betroffen sind. EIGRP kann sowohl als Interior Gateway Protocol als auch als Exterior Gateway Protocol<br />
betrieben werden.<br />
OSPF (Open Shortest Path First)<br />
Ein für die IP-Welt entwickeltes Link-Zustands-Protokoll ist OSPF (Open Shortest Path First), das zu den Interior-Gateway-Protokollen<br />
gehört. Es ist ungleich mächtiger und effizienter als RIP, dafür aber auch rechenintensiver.<br />
Institut für Kommunikationsnetze - TU Wien - o. Univ. Prof. Dr. Harmen R. van As - Vorlesung <strong>Datenkommunikation</strong> - Teil 3.2b 6