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Datenkommunikation - FET

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• Effiziente Adresszuweisung mit CIDR: In einer klassenweisen Umgebung kann man nur /8-, /16- oder /24-<br />

Adressbereiche belegen; in einer CIDR-Umgebung hingegen können gerade die benötigten Adressbereiche belegt werden.<br />

• CIDR bedeutet VLSM-Einsatz im öffentlichen Internet: CIDR erlaubt die Vergabe von IP-Adressblöcken einer beliebigen<br />

Größe, anstatt der 8-, 16- oder 24-Bit-Netznummer, die durch die Klassen vorgegeben werden. Beim CIDR-Einsatz<br />

wird mit jeder Route die Ziel-Subnetz-Maske (oder die Länge des Präfixes) bei der Verteilung der Routing-Information<br />

durch die Router angegeben. Mit der Präfixlänge wird angezeigt, wie viele Bits der Netzteil der Adresse umfasst. Eine<br />

Adresse, die beispielweise 20-Bit Subnetz-ID und 12 Bit Host-ID hat, wird mit einer Präfixlänge von 20 (/20) bekanntgegeben.<br />

Vorteilhaft ist hierbei, dass eine /20-IP-Adresse eine Adresse der Klasse A, B oder C sein kann. Die Router, die<br />

CIDR unterstützen, interpretieren nicht die ersten drei Bit der IP-Adresse, sondern benutzen ausschließlich das zusammen<br />

mit der Route empfangene Längenpräfix.<br />

• Aggregation von Routen mit CIDR: CIDR unterstützt die Aggregation von Routen, so dass mehrere Routen als ein<br />

einziger Eintrag in der Routing-Tabelle repräsentiert werden können. Damit kann durch einen einzigen Routing-Eintrag<br />

der Verkehr zu vielen verschiedenen Subnetzen angegeben werden. Durch die Aggregation von Routen kann die Menge<br />

an Routen in großen IP-Netzen stark reduziert werden.<br />

195.31.1.0<br />

195.31.2.0<br />

195.31.3.0<br />

195.31.0.0 bis<br />

195.31.255.0<br />

ISP C<br />

ISP A<br />

195.31.1.0 195.31.2.0 195.31.3.0<br />

Internet-Backbone<br />

195.0.0.0 bis<br />

195.255.255.0<br />

Regionale ISPs<br />

Überregionale ISPs<br />

Bild: Klassenbasierte IP-Adressierung<br />

195.31.1.0<br />

195.31.2.0<br />

195.31.3.0<br />

195.32.1.0<br />

195.32.1.0<br />

ISPB 195.32.0.0 bis<br />

195.32.255.0<br />

195.32.1.0<br />

Überregionale ISPs<br />

195.31.0.0./16<br />

Internet-Backbone<br />

195.0.0.0/8<br />

195.31.0.0/16 Regionale ISPs<br />

195.32.0.0/16<br />

195.31.1.0 195.31.2.0 195.31.3.0<br />

Institut für Kommunikationsnetze - TU Wien - o. Univ. Prof. Dr. Harmen R. van As - Vorlesung <strong>Datenkommunikation</strong> - Teil 3.2b 21<br />

ISP C<br />

ISP A<br />

Bild: Klassenlose IP-Adressierung<br />

195.0.0.0/8<br />

195.32.0.0/16<br />

ISP B<br />

195.32.1.0<br />

Aggregation von Routen mit CIDR<br />

Ein anderer wichtiger CIDR-Vorteil besteht in der Möglichkeit, das unkontrollierte Wachstum von Routing-Tabellen im<br />

Intemet-Backbone zu verhindern.<br />

Um die Menge der übertragenen Routing-Information zu reduzieren, wird das gesamte Internet in Routing-Domains aufgeteilt.<br />

Eine Domain repräsentiert ein entsprechend strukturiertes Netz, das von außen nur mit Hilfe ihres Netzpräfixes identifiziert<br />

wird. Innerhalb einer Routing-Domain können die interne Subnetze beliebig vernetzt werden. Die Routing Information<br />

über die einzelnen internen Subnetze aus der Domain werden nach außen unsichtbar gemacht. Zur gesamten Routing-Domain<br />

führt von außen nur eine aggregierte Route. Über eine aggregierte Route können viele Netze innerhalb einer Routing-Domain<br />

erreicht werden. Dies bedeutet, dass ein Weg zu vielen Netzadressen innerhalb der Routing-Domain mit Hilfe eines einzigen<br />

Eintrags in der Routing-Tabelle eines außerhalb liegenden Routers möglich ist.<br />

Voraussetzungen für den effizienten CIDR-Einsatz<br />

CIDR und VLSM sind im Grunde genommen die gleichen Konzepte. Sie ermöglichen, dass ein IP-Adressraum in kleinere<br />

Teile bedarfsgerecht aufgeteilt werden kann. VLSM unterscheidet sich von CIDR dadurch, dass die Aufteilung nach VLSM<br />

nur in dem einer Organisation zugeteilten Adressbereich erfolgt und damit für das öffentliche Internet nicht sichtbar ist. Beim<br />

CIDR dagegen kann die flexible Aufteilung eines Adressblocks von der Internet-Registrierung über einen großen ISP, von<br />

dort über einen mittleren und kleinen ISP bis zum Netz einer privaten Organisation erfolgen.<br />

Der CIDR-Einsatz im öffentlichen Internet hat die gleichen Vorteile wie der VLSM-Einsatz innerhalb von privaten Netz-<br />

Infrastrukturen.<br />

Ebenfalls wie beim VLSM setzt die erfolgreiche CIDR-Anwendung folgendes voraus:<br />

• Beim Routing-Protokoll müssen die Netzpräfixe zusammen mit den Routen-Ankündigungen übermittelt werden. Routing-Protokolle<br />

wie RIP-2 und OSPFv2 erlauben den CIDR-Einsatz, indem sie das Netzpräfix bzw. die entsprechende<br />

Netzmaske mit den Routen-Ankündigungen übertragen.<br />

• Alle Router müssen einen Weiterleitungsalgorithmus implementieren, der auf der längsten möglichen Übereinstimmung<br />

basiert.<br />

• CIDR-Adresszuweisungen müssen die Netztopologie berücksichtigen.

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