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Datenkommunikation - FET

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Netz ID Subnet ID Host ID<br />

Variable Netzpräfix<br />

Ersetzen der festen Netzklassen durch Netz-Präfixe variabler Länge (13 bis 27 Bit)<br />

Beispiel: 129.24.12.0/14<br />

Die ersten 14 Bit der IP-Adresse werden für die Netz-Identifikation verwendet<br />

Einsatz in Verbindung mit hierarchischem Routing<br />

- Backbone-Router betrachtet nur z.B. die ersten 13 Bit<br />

(kleine Routing-Tabellen, wenig Rechenaufwand)<br />

- Router eines angeschlossenen Providers z.B. die ersten 15 Bit<br />

- Router in einem Firmennetz mit 128 Hosts betrachtet 25 Bit<br />

Durch geschickte Adressvergabe können mehrere ursprüngliche<br />

Netze der Klasse C durch ein einziges Präfix zusammengefasst werden<br />

Bild: Variable Netzmaske<br />

Erweitertes Netzpräfix<br />

Um die Subnetze innerhalb eines Netzes zu bilden,<br />

muss jedes Subnetz eine Identifikation<br />

(Subnetz-ID) erhalten. Sie wird geschaffen, indem<br />

man die Host-ID in zwei Bereiche aufteilt.<br />

Die Bildung der Subnetze bezeichnet man als<br />

Subnetting. Die traditionellen Router in IP-<br />

Netzen benutzen die Subnetz-ID der Ziel-IP-<br />

Adresse, um den Datenverkehr in eine Umgebung<br />

mit IP-Subnetzen weiterzuleiten. Die Netzpräfixnotation<br />

kann auch beim Subnetting verwendet<br />

werden. Hierbei wird das erweiterte<br />

Netzpräfix eingeführt, das sich aus dem Netzpräfix<br />

und der Subnetz-ID zusammensetzt. Die<br />

Netzpräfixnotation wird beim Classless Interdomain<br />

Routing (CIDR) verwendet.<br />

Die Router innerhalb einer Netzumgebung mit mehreren Subnetzen benutzen das erweiterte Netzpräfix, um den Datenverkehr<br />

zwischen den Subnetzen weiterzuleiten. Bei den aktuellen Routing-Protokollen (z.B. RIP-2, OSPFv2) wird die Länge<br />

des erweiterten Netzpräfixes statt der Netzmaske verwendet. Die Präfixlänge gibt an, wie lang die ununterbrochene Anzahl<br />

Einsen der Netzmaske ist.<br />

Die /Präfixlängen-Darstellung der Subnetz-Maske ist kompakter und leichter zu verstehen als das Ausschreiben der Netzmaske<br />

in der traditionellen Schreibweise. Durch die klassenlose IP-Adressierung ist die Grenze zwischen Netz-ID und Host-<br />

ID variabel definierbar, d.h. sie kann beliebig innerhalb 32-Bit IP-Adressen liegen und eben nicht nur an den Byte-Grenzen.<br />

Damit ist eine flexible Vergabe von IP-Adressen möglich.<br />

Bei der klassenlosen IP-Adressierung benötigt man zwei Angaben:<br />

• Netzadresse mit dem zugeteilten Präfix,<br />

• Länge der Subnetz-Maske (d.h. Präfixlänge).<br />

Die klassenlose IP-Adressierung verwendet die folgende Notation: < Präfixlänge>.<br />

Eine klassenlose IP-Adresse kann als Internet-Vorwahl eines Netzes angesehen werden, da sie lediglich auf das Netz verweist.<br />

Somit stellt sie nicht die IP-Adresse eines Rechners, sondern die Adresse eines Netzes bzw. eines Subnetzes dar: Eine<br />

klassenlose IP-Adresse repräsentiert einen Block von IP-Adressen, so dass sie als IP-Adressblock bzw. beim CIDR-Einsatz<br />

als CIDR-Block bezeichnet wird.<br />

Präfixlänge in Routing-Tabellen<br />

Die Router, insbesondere die Backbone-Router im Internet, wurden im Laufe der letzten Jahre auf die klassenlose IP-<br />

Adressierung umgestellt. Dadurch wurde es möglich, eine Route nicht zu einer einzelnen IP-Adresse (zu einem Subnetz),<br />

sondern zum IP-Adressblock (zu mehreren Subnetzen) aufzubauen. Somit werden die einzelnen Routen aggregiert, was allerdings<br />

den Einsatz eines klassenlos-fähigen Routing-Protokolls voraussetzt (z.B. BGP-4 im Backbone-Bereich bzw. RIP-2<br />

oder OSPFv2 im lokalen Bereich).<br />

Mit der Umstellung der Router auf die klassenlose IP-Adressierung muss eine Modifikation in den Routing-Tabellen vorgenommen<br />

werden. Bei der klassenlosen IP-Adressierung muss das Paar (Route, Präfixlänge in IP-Zieladressse) in der Routing-<br />

Tabelle im Router angegeben werden. Man unterscheidet zwischen der Route zum Subnetz und der Route zu einem gesamten<br />

Netz.<br />

Institut für Kommunikationsnetze - TU Wien - o. Univ. Prof. Dr. Harmen R. van As - Vorlesung <strong>Datenkommunikation</strong> - Teil 3.2b 18

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