Datenkommunikation - FET
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Response Filter (PRF) werden drei Viertel des neuen Symbols und ein Viertel des vorangegangenen Symbols addiert. Danach<br />
wird das NEXT aus dem Signal herausgefiltert. Durch die Trellis-Codierung kann dann wiederum keine Gleichspannung auf<br />
dem Kabel entstehen. Innerhalb einer Codegruppe kann aber trotzdem eine kleine Verschiebung des Bezugspegels auftreten.<br />
Durch die Baseline Wander Correction wird dies über DSPs verhindert.<br />
Codierung<br />
Gigabit-Ethernet (IEEE 802.3z) muss aufgrund der hohen Datenrate ein effizientes Codierverfahren verwenden, wenn es die<br />
Nutzdaten ohne Fehler übertragen möchte. Um die Baudrate weiter zu senken, wurde deshalb bei 1000Base-T die Multi-<br />
Level-Codierung eingeführt. Bereits Fast-Ethernet führte mit MLT-3 drei Zustände zur Codierung ein, um die Übertragungsfrequenzen<br />
auf dem Kabel zu halbieren. 1000Base-T verwendet hingegen fünf Level (-2V, -1V, 0V, +1V, +2V). Dadurch<br />
könnte man theoretisch bis zu 2322 binäre Bits pro Takt senden. Zusammengefasst ergeben sich daraus 9288 Bits, die wiederum<br />
aus 625 verschiedenen Codes pro Takt resultieren (5 4 = 625). Durch das PAM5x5-Verfahren werden nun über doppelt<br />
soviel Codes zur Verfügung gestellt, wie letztendlich notwendig wäre, da man 8 Bits pro Takt sendet und entsprechend<br />
2 8 = 256 Codes daraus resultieren. Das ist aber beabsichtigt, da diese Redundanz zur Steigerung der Übertragungsqualität<br />
notwendig ist und für die Trellis-Codierung verwendet wird.<br />
Die Trellis-Codierung benutzt 8 Datenbits, die mit einem Parity Bit versehen sind. Diese werden auf die fünf Level der vier<br />
Übertragungsleitungen verteilt. Es entsteht ein vierdimensionaler Leitungscode mit acht Zuständen, welcher folgende Eigenschaften<br />
besitzt:<br />
• Codesequenzen auf der Leitung sind so gewählt, dass die daraus resultierenden Pegelwechsel immer größer sind als bei<br />
einer nur zufällig erfolgten Auswahl.<br />
• Das Signal-/Rauschverhältnis verbessert sich dadurch um 5,2 dB.<br />
• Das zusätzliche Parity Bit wird zur Fehlererkennung verwendet.<br />
Außerdem wird ein ähnliches Verfahren wie bei FDDI und Fast-Ethernet für die Codierung genutzt. Es handelt sich um die<br />
8B/10B Codierung, die noch effizienter vorgeht als der Vorgänger 4B/5B. Um sich das Verfahren vor Augen zu führen, kann<br />
man sich eine längere Taktsequenz vorstellen, die ohne Taktinformation auskommt. Daraus kann kein Empfänger einen notwendigen<br />
Takt rekonstruieren, geschweige denn Anfang oder Ende eines Symbols oder Rahmens ermitteln. Das 8B/10B-<br />
Verfahren codiert nun jeweils 1-ByteDaten geschickt auf 10 Bits um, so dass niemals weniger als vier und mehr als sieben<br />
Wechsel pro Symbol auftreten können. Da man auf diese Weise die Lauflängen der Nullen und Einsen limitiert, wird ein solcher<br />
Code auch Run Length Limited genannt. Die maximale Baudrate dieses Verfahrens liegt bei den erwähnten 1250<br />
MBaud.<br />
Der gewonnene Coderaum wird nun genutzt, um weitere Code-Gruppen zu definieren. Diese speziellen Symbole können<br />
nicht mit Datensymbolen verwechselt werden, da sie alleine oder in Kombination mit ein bis drei Datensymbolen zu sogenannten<br />
Ordered Sets zusammengefasst werden. Diese werden als Marken für Carrier-Extension, Idle, Start-/End-of-Packet<br />
und Konfiguration verwendet. Alle anderen Bitkombinationen, für die es keine eindeutige Definition als Daten oder Special-<br />
Code-Gruppen gibt, zählen als Fehler. Da solche Symbole eigentlich nicht auftreten dürfen, kann man an der Häufigkeit feststellen,<br />
wie die Qualität der Verbindung bzw. des Netzes ist.<br />
Funktionsweise<br />
Es bleibt zu beachten, dass auch hier das CSMA/CD-Verfahren verwendet wird, wodurch Datenkollisionen im Halbduplexbetrieb<br />
entstehen können. Eine wirkliche Alternative stellt nur der Vollduplexbetrieb dar, der die Bandbreite verdoppelt und<br />
Kollisionen durch dedizierte Verbindungen vermeidet. Allerdings kommt kann es dann zu Verarbeitungsproblemen im<br />
Switch kommen, da hier alle Verbindungen zusammenlaufen. Es findet somit eine Verlagerung statt. Verwendet werden hier<br />
dann Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, die über die Switches gesteuert werden. Zusammen mit der Vollduplex-Technologie<br />
wird auch ein einfaches Flusssteuerungsverfahren angeboten, welches auf einem Pause-Mechanismus basiert. Das heißt, die<br />
empfangene Station kann den Sender durch Aussenden eines XOFF-Rahmens beeinflussen. Das heißt, kurz vor Überlastung<br />
eines Eingangs-/Ausgangspuffers im Switch wird eine Nachricht an den Sender abgeschickt. Der Sender verzögert oder<br />
stoppt anschließend den Datentransport für den im Rahmen angegebenen Zeitraum. XOFF-Rahmen der Dauer 0 können längere<br />
Pausen aufheben. Dieses wird in dem Standard IEEE 802.1x festgehalten. Damit diese einfache Flussregelung zum Einsatz<br />
kommen kann, müssen natürlich alle Switches diesen Standard unterstützen.<br />
Institut für Kommunikationsnetze - TU Wien o. Univ. Prof. Dr. Harmen R. van As - Vorlesung <strong>Datenkommunikation</strong> Teil 3.1c 24