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Datenkommunikation - FET

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Netzstruktur<br />

Frequenzen an der Grenze zum Mikrowellenspektrum lassen sich schwer auf vorhandene Kupferverkabelung übertragen. Zu<br />

großen Abstrahlungen sind die größten Probleme, die nicht nur die elektromagnetische Verträglichkeit betreffen, sondern<br />

auch zu Übertragungsfehlern führen. Dämpfung und Frequenzverzerrung tun ein übliches, um die Rückgewinnung des Sendesignals<br />

zu erschweren oder gar unmöglich werden zu lassen. Ethernet verwendet ein Basisbandverfahren, welches nicht für<br />

die Übertragung auf Kupferbasis mit 1 Gbit/s geeignet ist. Bei 1000Base-CX wird zwar die Datenrate mit 1250 MBaud<br />

transportiert; das setzt aber eine sehr aufwendig abgeschirmte Verkabelung voraus, die als maximale Entfernung auch nur 25<br />

m zulässt.<br />

Variante Medium<br />

1000BASE-T 4 Paare UTP, Kategorie 5, Distanz bis 100 m.<br />

Leitungscodierung 4D-PAM5<br />

1000BASE-CX Twinax-Kupferkabel bis 25 m. Je ein Paar pro Richting,<br />

Leitungscodierung 8B10B<br />

1000BASE-SX Multimode-Glasfaser (770-860 nm), bei Kerndurchmesser 50 µm:<br />

Distanz 440 m, bei Kerndurchmesser 62,5 µm: Distanz 260 m,<br />

Leitungscodierung 8B10B<br />

1000BASE-LX Multimode-Glasfaser (1270-1355 nm), Distanz bis 550 m bei<br />

Kerndurchmesser 50 oder 62.5 µm, Distanz bis 5 km bei Singlemode-<br />

Glasfaser Kerndurchmesser 10 µm,<br />

Leitungscodierung 8B10B<br />

T IEEE 802.3 access protocol and Format<br />

X FDDI optical Interface<br />

S Short range fiber<br />

L Long range fiber<br />

C Copper FDDI Fiber Distributed Data Interface<br />

Bild: Gigabit Ethernet-Verkabelung<br />

Für Gigabit-Ethernet sind die folgenden Verkabelungen<br />

spezifiziert worden:<br />

• 1000Base-T,<br />

• 1000Base-CX,<br />

• 1000Base-SX,<br />

• 1000Base-LX.<br />

Um die Probleme der hohen Bandbreite bei Basisbandübertragung im Kupferbereich in den Griff zu bekommen, hat sich die<br />

Arbeitsgruppe IEEE 802.3ab zusammengefunden. Erreichen will man eine Entfernungsbeschränkung von 100 in mit normalem<br />

UTP-Kabel nach Kategorie 5. Um dies zu erreichen, sendet man nicht mit der vollen, sondern nur mit der nötigen Baudrate<br />

und verwendet zusätzlich komplexe Codier- und Übertragungsverfahren. Aus Sicht der Informationstheorie ist die Kapazität<br />

des Übertragungskanals durch das Basisbandverfahren noch nicht ausgeschöpft. Heutige analoge Modems, die Datenraten<br />

von über 56 kbit/s über eine Telefonleitung, die ursprünglich für 2400 Hz ausgelegt war, transportieren, belegen dies.<br />

Durch Phasen- und Amplitudenmodulation, die mit Hilfe von Digital Signal Processors (DSPs) mittels Algorithmen in Echtzeit<br />

durchgeführt wird, kann die Übertragung hoher Datenraten ermöglicht werden. Der 1000Base-T-Transceiver ähnelt einem<br />

Modem in dieser Hinsicht, wobei aber wesentlich höhere Datenraten zu beherrschen sind.<br />

1000Base-CX<br />

Der Kupferstandard 1000Base-CX ist eher ein konventioneller Ansatz, wenn man ihn mit dem eben beschriebenen vergleicht.<br />

Hier nimmt man ein sehr aufwendiges 150-Ohm-Twinax-Kabel, dass eine Entfernungsbeschränkung von 25 m besitzt. Dabei<br />

wird keine zusätzliche Codierung vorgenommen. Die Daten werden direkt über einen entsprechenden Pulstransformator auf<br />

ein Kabelpärchen getrieben. Dies geschieht mit einem Pegel von ± 1V. Zwei Steckertypen sind bislang ausgesucht worden.<br />

Der DB9 mit Anschlussbelegung nach Token Ring und einen Stecker für 1000Base-CX ausgewählt werden. Nachteilig sind<br />

an der STP-Verkabelung die unhandlichen Twinax-Kabel, die eine große Verbreitung nicht sicherstellen werden. Nischenbereiche<br />

wird es aber in räumlich begrenzten Rechenzentren oder Collapsed Backbones geben.<br />

1000Base-SX<br />

Der Standard 1000Base-SX ist hingegen für die Übertragung über Short-Wavelength-Duplex-Multimode-Glasfaser vorgesehen.<br />

Hier wird mit einer Wellenlänge von 850 nm (nahes Infrarot) operiert. Geräte mit unterschiedlichen Wellenlängen können<br />

sich nicht gegenseitig sehen. Bewegliche Transceiver hinsichtlich der Wellenlänge sind zwar denkbar, aber ungünstig<br />

bezüglich der Kosten. Deshalb wird es inkompatible Glasfaseranschlüsse geben, die einmal auf 850 nm und ebenfalls auf<br />

1300 nm basieren. Moderne Multimode Fiber besitzt ein Bandbreitenlängenprodukt = 600 - 1000 MHz x Kilometer. Wenn<br />

man die nicht ganz richtige Annahme, dass die Baudrate gleich der Übertragungsfrequenz ist, in Betracht zieht, genügen<br />

hochwertige Multimode-Glasfasern für Reichweiten bis zu 800 in. Dämpfung spielt hierbei eine eher untergeordnete Rolle.<br />

Die Dispersionseffekte sind entscheidend und verantwortlich für Verzerrungen der Pulsform auf dem Weg zum Empfänger,<br />

die durch unterschiedliche Wellenlängen und Reflexionspfade des Lichtes in der Faser entstehen.<br />

1000Base-LX<br />

1000Base-LX wird auf einer Wellenlänge von 1300 nm basieren und auf eine maximale Entfernung von bis zu 3 km aufweisen.<br />

Trotz der erheblich geringeren Verzerrungen ist auch bei der Long-Wavelength-Duplex Multi-/Monomode-Glasfaser<br />

keine größere Entfernung möglich. Bei Multimode sind es sogar nur noch maximal 550 m. Als Steckertypen kommt hauptsächlich<br />

der Duplex-SC-Stecker in Frage, da er sich gegenüber seiner Konkurrenz durchgesetzt hat. Dabei relativiert sich die<br />

beschriebene Entfernungsbeschränkung ein wenig. Aufgrund der vorhandenen Fibre-Channel-Basisspezifikationen von Gi-<br />

Institut für Kommunikationsnetze - TU Wien o. Univ. Prof. Dr. Harmen R. van As - Vorlesung <strong>Datenkommunikation</strong> Teil 3.1c 22

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