Fairer Handel - Partnerschaft Ruanda
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Berufliche Bildung<br />
Ausbildung von<br />
Solartechnikern<br />
von Mathilde Braun, Handwerkskammer (HwK) Koblenz<br />
Da wurden die Augen der Kinder sehr groß,<br />
als sie die großen Holzkisten auf dem LKW<br />
sahen. Warum werden sie hier auf der Straße<br />
abgeladen? Was mag da wohl drin sein? Für<br />
wen sind sie?<br />
Im September 2012 bewilligte das Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ) die Fördermittel<br />
für das Projekt der HwK Koblenz zur<br />
Ausbildung von Lehrern in <strong>Ruanda</strong>. Ziel war<br />
es, eine Ausbildungsstätte für den Bereich<br />
der erneuerbaren Energien auszustatten und<br />
eine erste Lehrerschulung durchzuführen.<br />
Der Standort der Schulung war schnell gefunden.<br />
Die Ortsgemeinde Holzheim aus<br />
dem Rhein-Lahn-Kreis hat seit 1988 eine<br />
<strong>Partnerschaft</strong> mit dem Sektor Rambura im<br />
Distrikt Nyabihu (Westprovinz) im Nordwesten<br />
<strong>Ruanda</strong>s. Dort gibt es das Berufsbildungszentrum<br />
Kihibekane, eine staatlich<br />
anerkannte Sekundarschule. Hier findet<br />
die Ausbildung in den Berufen Schlosser,<br />
Schweißer, Elektriker und Maurer statt. Helmut<br />
Weimar, der <strong>Ruanda</strong>beauftragte der<br />
Ortsgemeinde Holzheim, setzte sich sehr dafür<br />
ein, dass an dieser Schule zukünftig auch<br />
die Ausbildung von Solartechnikern möglich<br />
ist. Das Koordinationsbüro in Kigali befürwortete<br />
diese Schulauswahl und stand der<br />
Handwerkskammer Koblenz bei der Vorbereitung<br />
und Durchführung der Maßnahme<br />
zu jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Als erstes wurden die Materialien für die<br />
Solarwerkstatt gekauft und per Flugzeug<br />
nach Kigali transportiert. In großen Holzkisten<br />
befanden sich ein Schulungsstand für<br />
Solarthermie (Erzeugung von Warmwasser),<br />
Photovoltaik (Solarstromlabor für Inselnetztechnik<br />
und Netzparalleltechnik) und für<br />
Wärmepumpentechnik. Die Firma Christiani<br />
aus Konstanz hat sich auf die Entwicklung<br />
Die Materialien für die Solarwerkstatt werden geliefert. (Foto: Heri Bettinger)<br />
solcher Lehr- und Lernkonzepte für die berufliche<br />
Bildung spezialisiert. Mit diesen<br />
Schulungsständen lassen sich die einzelnen<br />
Lernprozesse anschaulich erläutern und gestalten.<br />
Auslandserfahrungen konnte die Handwerkskammer<br />
mit diesem Schulungssystem<br />
bereits bei der Weiterbildung in der Solartechnik<br />
in den südosteuropäischen Ländern<br />
sammeln. Dort werde ein mobiles Solarlabor<br />
mit den Christiani-Schulungsständen Solarthermie<br />
und Photovoltaik ausgestattet und<br />
fährt nun von Land zu Land zu Solarschulungen<br />
für Handwerker und Multiplikatoren.<br />
Diese Schulungsstände mussten auf der<br />
Ziel war es, eine<br />
Ausbildungsstätte<br />
für den Bereich<br />
der erneuerbaren<br />
Energien auszustatten<br />
und eine<br />
erste Lehrerschulung<br />
durchzuführen.<br />
RUANDA REVUE · 01/2013 39