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Fairer Handel - Partnerschaft Ruanda

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thema<br />

solche solaren Inselsysteme zu Trainingszwecken<br />

aufgebaut und untersucht werden.<br />

Durch den modularen Aufbau kann das<br />

spezifische Verhalten der einzelnen Komponenten<br />

bis ins Detail analysiert werden. Der<br />

Vorteil dieser Koffer ist der mobile Einsatz. Für<br />

manche ruandische Schule könnte damit ein<br />

Einstieg in die Solarschulung möglich sein. In<br />

Absprache mit der Schule in Kihibekane sind<br />

die Solarkoffer sicherlich ausleihbar oder es<br />

kann sogar eine Solarschulung an den neuen<br />

Schulungsständen vor Ort stattfinden.<br />

Bisher gibt es nur wenige Schulen in <strong>Ruanda</strong>,<br />

die eine technische Ausstattung haben, um<br />

den Bereich der Solartechnik zu unterrichten.<br />

Mathilde Braun vom Zentrum für Umwelt<br />

und Arbeitssicherheit der Handwerkskammer<br />

Koblenz, die die Gesamtkoordination<br />

der Solarausbildung in Kihibekane hatte, besuchte<br />

drei davon: das Jugendcentrum Nelson<br />

Mandela Education Centre in Bugesera,<br />

die SOS H.G. Technical High School in Kigali<br />

und das Tumba College of Technology (TCT).<br />

Bei der Schulung der Photovoltaiktechnik<br />

wird der Schwerpunkt auf die Inselnetztechnik<br />

(homesystem) gelegt. In Tumba ist die<br />

Solartechnik in den Studienzweig „Alternative<br />

Energien“ integriert. Hier fand im Dezember<br />

2012 eine Lehrerschulung in Photovoltaik<br />

statt. Es ist erfreulich, dass 2013 weitere<br />

Schulungen in den vier anderen Integrated<br />

Polytechnic Regional Centren (IPRC) in <strong>Ruanda</strong><br />

durchgeführt werden sollen.<br />

Leider ließ sich die Sonne in diesen zwei<br />

Schulungswochen nicht sehr oft sehen, so<br />

dass die Demonstration zur Einspeisung von<br />

solarerzeugtem Strom in das öffentliche Netz<br />

eher eine Ausnahme war. Regen und Bewölkung<br />

(sind gerade im Norden von <strong>Ruanda</strong><br />

oft anzutreffen) schränken die Nutzung von<br />

solaren Inselsystemen (homesystem) wie sie<br />

zur Aufladung von Handys, Akkus und zur<br />

Beleuchtung schon in <strong>Ruanda</strong> zu finden sind,<br />

sehr ein. „Die Photovoltaikerträge sind gar<br />

nicht viel höher als in Deutschland“, stellt Heri<br />

Bettinger fest. „Bei den hohen Stromkosten,<br />

die denen in Deutschland vergleichbar sind,<br />

ist der Ausbau von Anlagen, die den Strom<br />

in das öffentliche Netz einspeisen können,<br />

für <strong>Ruanda</strong> viel interessanter.“ So besuchten<br />

die Teilnehmer der Solarschulung am letzten<br />

Tag die Freiflächenanlage der Stadtwerke<br />

Transport-Schulungsstände: ruandische Helfer transportieren die Schulungsstände sicher in die Klassenräume.<br />

(Foto: Mathilde Braun)<br />

Mainz in Kigali. Der Strom der 4.000 Dünnschicht-Module<br />

der Firma First Solar wird ins<br />

öffentliche Netz eingespeist. Die 250 kWp-<br />

Anlage „Kigali Solaire“ wurde im Juni 2007 im<br />

Rahmen der Feierlichkeiten zur 25-Jahr-Feier<br />

der <strong>Partnerschaft</strong> Rheinland-Pfalz/<strong>Ruanda</strong><br />

eingeweiht (nachzulesen in der RUANDA RE-<br />

VUE 01/2008, Seite15).<br />

Einen gemütlichen Ausklang fand die Solarschulung<br />

bei einem gemeinsamen Essen<br />

mit den Teilnehmern, Christoph Weber vom<br />

Koordinationsbüros, Heri Bettinger (Dozent<br />

der Solarschulung) und Anthony Simm von<br />

den Stadtwerken Mainz (Verantwortlicher<br />

der PV-Anlage Kigali solaire).<br />

Die Resonanz der Teilnehmer der Schulung<br />

war positiv. Einig waren sie sich darüber, dass<br />

die Schulung zu kurz war. Eine Nachschulung<br />

wäre wünschenswert.<br />

Wichtig ist es nun, die Schüler zu Solartechnikern<br />

auszubilden. Eine moderne technische<br />

Ausstattung ist in der Schule Kihibekane<br />

vorhanden und sollte auch ausgiebig<br />

genutzt werden.<br />

„Eine Werkstatt ist nur so gut, wie ihre Nutzung<br />

ist“ so Dr. Evelina Parvanova, die das<br />

Projekt der Handwerkskammer leitete.<br />

Das kurze Projekt der Kammer ist formell beendet.<br />

Das Interesse jedoch nicht. Wir wünschen<br />

uns und vor allem den Lehrern in <strong>Ruanda</strong>,<br />

dass die Solarschulungen fortgeführt<br />

werden und dass die Kooperation weitergeht.<br />

Regen und Bewölkung<br />

(sind gerade<br />

im Norden von<br />

<strong>Ruanda</strong> oft anzutreffen)<br />

schränken<br />

die Nutzung von<br />

solaren Inselsystemen<br />

(homesystem)<br />

wie sie zur<br />

Aufladung von<br />

Handys, Akkus<br />

und zur Beleuchtung<br />

schon in<br />

<strong>Ruanda</strong> zu finden<br />

sind, sehr ein.<br />

RUANDA REVUE · 01/2013 41

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