Gebietsbezogenes Integriertes ... - Bezirksregierung Detmold
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4<br />
Ausgangslage/Bestandsaufnahme<br />
wöchentlich rund 20 bis 30 meist demente Senioren<br />
nachmittags mit einem Fahrdienst abholt und betreut. In<br />
diesem beispielhaften Projekt werden die Potentiale der<br />
Zielgruppe gefördert und die pflegenden Angehörigen<br />
entlastet. Eine ehrenamtliche Hospizgruppe hat es sich<br />
darüber hinaus zur Aufgabe gemacht, im Altkreis Büren<br />
ambulant und ehrenamtlich Sterbende zu begleiten. Dieses<br />
wichtige Angebot zur Entlastung Angehöriger und<br />
zur Unterstützung Sterbender zeigt deutlich die großen<br />
Möglichkeiten ehrenamtlichen sozialen Engagements in<br />
der Region.<br />
Die Beispiele der „Kleiderkammer“, der „Speisenkammer“<br />
und der „Burgstube“ zeigen die Zukunft der ehrenamtlichen<br />
sozialen Dienstleistungen im Südlichen Paderborner<br />
Land, in der projekt- und regionsbezogen<br />
zielgruppenorientierte Einzelaktivitäten entwickelt werden,<br />
durch die gleichzeitig neue ehrenamtliche Helferinnen<br />
und Helfer gewonnen werden können.<br />
Soziale Dienstleistungen durch Beratung werden<br />
flächendeckend durch die Wohlfahrtsverbände im Kreis<br />
Paderborn, allerdings schwerpunktmäßig im Stadt -<br />
gebiet Paderborn, auch für das Südliche Paderborner<br />
Land angeboten. Die Angebotsvielfalt geht unter anderem<br />
von Ehe- und Familienberatung, allgemeiner Sozial -<br />
arbeit, Migrationsdiensten bis hin zur Schuldnerberatung<br />
und zeigt sich dabei ausgewogen und inhaltlich<br />
bedarfsorientiert. Insbesondere in den Bereichen Sozial -<br />
beratung und Schuldnerberatung können die vorhandenen<br />
Kapazitäten jedoch nicht mehr den auch im Süd -<br />
lichen Paderborner Land steigenden Bedarf an diesen<br />
Dienstleistungen abdecken.<br />
Betreuungsangebot für<br />
Pflegebedürftige<br />
Die ambulante Versorgung Pflegebedürftiger wird im<br />
Südlichen Paderborner Land sowohl durch private Pflegedienste<br />
als auch durch Pflegedienste der freien Wohlfahrtspflege<br />
sichergestellt. Dabei treten die Caritas und<br />
die BHD-Sozialstation – Ambulantes Pflegezentrum<br />
GmbH, eine Tochter des Betriebshilfsdienstes und Maschinenringes<br />
Paderborn-Büren e.V. flächendeckend<br />
auf. Die Angebote in den Bereichen der Versorgung nach<br />
SGB V und SGB XI sowie weiterer komplementärer<br />
Dienstleistungen sind umfangreich und decken den Bedarf<br />
der Pflegebedürftigen vollständig ab.<br />
Im vollstationären Pflegeeinrichtungsbereich ist die Region<br />
durch Senioren- und Behinderteneinrichtungen versorgt.<br />
Die Anbietervielfalt zeichnet sich auch hier durch<br />
die Angebote privater Anbieter und freier Wohlfahrt aus.<br />
Die Einrichtungen sind mit Ausnahme der Behinderteneinrichtungen,<br />
flächendeckend gut verteilt, so dass<br />
20<br />
jeder eine entsprechende vollstationäre Einrichtung in<br />
der Nähe seines Wohnortes finden kann. Eine Einrichtung<br />
in Borchen ist derzeit im Aufbau.<br />
Prognose der Pflegebedürftigkeit<br />
Das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (LDS<br />
NRW 2006) prognostiziert für den Kreis Paderborn bis<br />
2025 eine Zunahme der Pflegebedürftigen von mehr als<br />
80 % gegenüber dem Wert von 2005. Ähnlich hohe Zuwächse<br />
haben in Nordrhein-Westfalen sonst nur noch<br />
das nördliche Münsterland und die Kreise Rhein-Sieg<br />
und Rhein-Erfth zu erwarten. Bisher ist das Südliche<br />
Paderborner Land bei den Betreuungsangeboten für<br />
Pflegebedürftige sowohl im ambulanten wie auch im<br />
stationären Bereich gut aufgestellt. Der zu erwartende<br />
starke Anstieg der Pflegebedürftigen wird einen entsprechenden<br />
Ausbau bei den Angeboten erforderlich<br />
machen. Dieser ist sicherlich möglich, wenn die Finanzierung<br />
sichergestellt ist und die Dienstleistungen für<br />
die zu pflegenden Personen bzw. ihre Angehörigen bezahlbar<br />
sind. Es wird erwartet, dass aufgrund der Neustrukturierung<br />
der Pflegesätze der Anteil der ambu -<br />
lanten Pflege überproportional steigen wird, da diese<br />
günstiger ist. Um so wichtiger wird dadurch auch die soziale<br />
Einbindung der Pflegebedürftigen in ihrer Familie<br />
und in der Nachbarschaft.<br />
Miteinander leben in der „Senioren Wohngemeinschaft<br />
Mauritius Büren“<br />
Ein zukunftsweisender Ansatz ist das Projekt „Senioren-<br />
Wohngemeinschaft Mauritius Büren“. In dem im Aufbau<br />
befindlichen Projekt leben bis zu sieben Senioren unter<br />
einem Dach, teilen Gemeinschaftsraum und Küche,<br />
haben aber natürlich auch ihr eigenes Reich mit Bad.