Gebietsbezogenes Integriertes ... - Bezirksregierung Detmold
Gebietsbezogenes Integriertes ... - Bezirksregierung Detmold
Gebietsbezogenes Integriertes ... - Bezirksregierung Detmold
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5<br />
Stärken-Schwächen-Analyse<br />
ohne ein solches Netzwerk nicht möglich. Die alternde<br />
Bevölkerung und das beginnende Wegbrechen familiärer<br />
Netze in den Dörfern strapaziert diese Netzwerke jedoch<br />
zunehmend. Auch ländliche Regionen brauchen<br />
deshalb unterstützende Angebote für Senioren.<br />
Treffpunkte für Alt+Jung<br />
Bisher sind Angebote für Senioren und Kinder organisatorisch<br />
und örtlich vollständig voneinander getrennt.<br />
Treffpunkte für Alt+Jung außerhalb der Familie und dem<br />
unmittelbaren nachbarschaftlichen Umfeld fehlen nahezu<br />
vollständig. Für ein verständnisvolleres Mitein -<br />
ander der Generationen und die Verbesserung der Lebensqualität<br />
für Alt+Jung sollten gezielt Treffpunkte und<br />
generationsübergreifende Angebote geschaffen werden.<br />
Infrastruktur<br />
Die mangelnde Anbindung an den Schienen-Personennahverkehr<br />
ist ein Nachteil der Region, welcher sich nur<br />
bedingt beheben lässt. Die Reaktivierung der Almetalbahn<br />
bis Büren und die Bahnanbindung des Flughafens<br />
werden derzeit auf ihre Machbarkeit überprüft.<br />
Bewohner kleiner Ortsteile abseits der Hauptverkehrsachsen<br />
haben kaum Zugang zum ÖPNV, dies vor allem<br />
außerhalb der Schulbuslinien. Zumindest für Orte mit<br />
touristischer Ausrichtung sollten Alternativen wie „Anruf-<br />
Linien-Fahrten“ oder „Anruf-Sammel-Taxen“ nachgedacht<br />
werden. Im Bereich von Freizeitangeboten (Nachtbus<br />
und Sonderfahrten) sowie Pauschalarrangements<br />
in Kooperation mit den Tourismusverbänden ist ein<br />
Ausbau des Angebotes wünschenswert. Besonders<br />
nachteilig ist eine schlechte ÖPNV Anbindung für wenig<br />
mobile Senioren, hier könnten in Teilen ein Bürgerbus<br />
Abhilfe schaffen.<br />
Die Hochschul- und Fachhochschulangebote bieten umfangreiche<br />
Ansätze für Know-how und Technologietransfer,<br />
die für den regionale Wirtschaft genutzt werden<br />
könnten, bisher allerdings noch kaum genutzt werden.<br />
Die gute fachärztliche Versorgung der Stadt Büren bedarf<br />
eines weiteren Ausbaues des Krankenhauses insbesondere<br />
durch den Aufbau eine Unfallchirurgie, um<br />
die Versorgungslage vor dem Hintergrund der älter werdenden<br />
Bevölkerung und dem Anstieg der Pflegebedürf -<br />
tigen insgesamt zu optimieren.<br />
Trotz der jungen Bevölkerung der Region ist in den<br />
nächsten Jahrzehnten ein deutlicher Geburtenrückgang<br />
zu erwarten. Die Auslastung der Kindergärten und Schulen<br />
wird sich entsprechend künftig verschlechtern. Man<br />
wird nicht umhin kommen, einzelne Kindergärten und<br />
Grundschulen zu schließen, wenn es nicht gelingt, Angebote<br />
zu bündeln.<br />
60<br />
Kultur<br />
Die Kultur-, Sportangebote und Freizeitangebote der<br />
Region sind schon jetzt in hohem Maße von ehrenamt -<br />
lichem Engagement abhängig. Hinzu kommt, dass die<br />
finanzielle Unterstützung der Vereine mit öffentlichen<br />
Mitteln immer schwieriger wird. Bürgerschaftliches Engagement<br />
– auch finanzielles Engagement – wird künftig<br />
eine immer größere Bedeutung gewinnen. Innovative<br />
Finanzierungskonzepte wie die Bürgerstiftungen können<br />
hier richtungsweisend sein.<br />
Defizite gibt es teilweise im Erhaltungszustand der<br />
Bäder und Sportanlagen. Hinzu kommt, dass Angebot<br />
und Nachfrage nicht überall zusammenpassen: ungenutzte<br />
Tennisfelder auf der einen und fehlende Angebote<br />
für Trendsportarten wie Streetball, Beach-Volleyball<br />
und Inline-Skaten auf der anderen Seite zeigen,<br />
dass die Wünsche der Jugendlichen nicht immer berücksichtigt<br />
werden.<br />
Schwächen des kulturellen Angebotes in der Region<br />
liegen auch in ihrer fehlenden Vernetzung und wenig<br />
transparenten Aufbereitung begründet. Angebote für<br />
Senioren als wachsende Zielgruppe und generationsübergreifende<br />
Angebote sollten ausgebaut werden.<br />
5.2.2 Wirtschaft<br />
Beschäftigungsstruktur, Arbeitsmarkt<br />
Die relativ günstigen Arbeitslosenquoten im Südlichen<br />
Paderborner Land können kaum davon ablenken, dass<br />
auch die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren stark angestiegen<br />
ist und erst in den vergangenen 18 Monaten<br />
ein deutlich spürbarer Rückgang zu verzeichnen ist. Von<br />
der Arbeitsmarktbelebung profitieren in erster Linie gut<br />
ausgebildete Fachkräfte. In einigen Bereichen, insbesondere<br />
bei den Ingenieuren, ist die Nachfrage bereits<br />
höher als das Angebot. Sofern sie entsprechend qualifiziert<br />
sind, haben auch ältere Menschen wieder bessere<br />
Berufschancen. Gering qualifizierte Langzeitarbeitslose<br />
haben allerdings weiterhin sehr schlechte Chancen,<br />
betroffen sind insbesondere Personen mit Migrationshintergrund.<br />
Der Anteil arbeitsloser Frauen liegt etwas<br />
höher als im regionalen Vergleich, wobei nicht klar ist,<br />
ob hierfür die noch immer schwierige Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf bei Vollzeitstellen verantwortlich ist<br />
oder eher das mangelnde Angebot geeigneter (Teilzeit-)Stellen,<br />
auch sind besonders Frauen mit Migra -<br />
tionshintergrund betroffen.<br />
Die Ausbildungsplatzsituation in Ostwestfalen-Lippe,<br />
insbesondere im sehr jungen Paderborner Land, bleibt<br />
trotz Arbeitsmarktbelebung das Problemfeld der Region.<br />
Eine wirkliche Entschärfung der Situation ist auch in den