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Gebietsbezogenes Integriertes ... - Bezirksregierung Detmold

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Stärken-Schwächen-Analyse<br />

ohne ein solches Netzwerk nicht möglich. Die alternde<br />

Bevölkerung und das beginnende Wegbrechen familiärer<br />

Netze in den Dörfern strapaziert diese Netzwerke jedoch<br />

zunehmend. Auch ländliche Regionen brauchen<br />

deshalb unterstützende Angebote für Senioren.<br />

Treffpunkte für Alt+Jung<br />

Bisher sind Angebote für Senioren und Kinder organisatorisch<br />

und örtlich vollständig voneinander getrennt.<br />

Treffpunkte für Alt+Jung außerhalb der Familie und dem<br />

unmittelbaren nachbarschaftlichen Umfeld fehlen nahezu<br />

vollständig. Für ein verständnisvolleres Mitein -<br />

ander der Generationen und die Verbesserung der Lebensqualität<br />

für Alt+Jung sollten gezielt Treffpunkte und<br />

generationsübergreifende Angebote geschaffen werden.<br />

Infrastruktur<br />

Die mangelnde Anbindung an den Schienen-Personennahverkehr<br />

ist ein Nachteil der Region, welcher sich nur<br />

bedingt beheben lässt. Die Reaktivierung der Almetalbahn<br />

bis Büren und die Bahnanbindung des Flughafens<br />

werden derzeit auf ihre Machbarkeit überprüft.<br />

Bewohner kleiner Ortsteile abseits der Hauptverkehrsachsen<br />

haben kaum Zugang zum ÖPNV, dies vor allem<br />

außerhalb der Schulbuslinien. Zumindest für Orte mit<br />

touristischer Ausrichtung sollten Alternativen wie „Anruf-<br />

Linien-Fahrten“ oder „Anruf-Sammel-Taxen“ nachgedacht<br />

werden. Im Bereich von Freizeitangeboten (Nachtbus<br />

und Sonderfahrten) sowie Pauschalarrangements<br />

in Kooperation mit den Tourismusverbänden ist ein<br />

Ausbau des Angebotes wünschenswert. Besonders<br />

nachteilig ist eine schlechte ÖPNV Anbindung für wenig<br />

mobile Senioren, hier könnten in Teilen ein Bürgerbus<br />

Abhilfe schaffen.<br />

Die Hochschul- und Fachhochschulangebote bieten umfangreiche<br />

Ansätze für Know-how und Technologietransfer,<br />

die für den regionale Wirtschaft genutzt werden<br />

könnten, bisher allerdings noch kaum genutzt werden.<br />

Die gute fachärztliche Versorgung der Stadt Büren bedarf<br />

eines weiteren Ausbaues des Krankenhauses insbesondere<br />

durch den Aufbau eine Unfallchirurgie, um<br />

die Versorgungslage vor dem Hintergrund der älter werdenden<br />

Bevölkerung und dem Anstieg der Pflegebedürf -<br />

tigen insgesamt zu optimieren.<br />

Trotz der jungen Bevölkerung der Region ist in den<br />

nächsten Jahrzehnten ein deutlicher Geburtenrückgang<br />

zu erwarten. Die Auslastung der Kindergärten und Schulen<br />

wird sich entsprechend künftig verschlechtern. Man<br />

wird nicht umhin kommen, einzelne Kindergärten und<br />

Grundschulen zu schließen, wenn es nicht gelingt, Angebote<br />

zu bündeln.<br />

60<br />

Kultur<br />

Die Kultur-, Sportangebote und Freizeitangebote der<br />

Region sind schon jetzt in hohem Maße von ehrenamt -<br />

lichem Engagement abhängig. Hinzu kommt, dass die<br />

finanzielle Unterstützung der Vereine mit öffentlichen<br />

Mitteln immer schwieriger wird. Bürgerschaftliches Engagement<br />

– auch finanzielles Engagement – wird künftig<br />

eine immer größere Bedeutung gewinnen. Innovative<br />

Finanzierungskonzepte wie die Bürgerstiftungen können<br />

hier richtungsweisend sein.<br />

Defizite gibt es teilweise im Erhaltungszustand der<br />

Bäder und Sportanlagen. Hinzu kommt, dass Angebot<br />

und Nachfrage nicht überall zusammenpassen: ungenutzte<br />

Tennisfelder auf der einen und fehlende Angebote<br />

für Trendsportarten wie Streetball, Beach-Volleyball<br />

und Inline-Skaten auf der anderen Seite zeigen,<br />

dass die Wünsche der Jugendlichen nicht immer berücksichtigt<br />

werden.<br />

Schwächen des kulturellen Angebotes in der Region<br />

liegen auch in ihrer fehlenden Vernetzung und wenig<br />

transparenten Aufbereitung begründet. Angebote für<br />

Senioren als wachsende Zielgruppe und generationsübergreifende<br />

Angebote sollten ausgebaut werden.<br />

5.2.2 Wirtschaft<br />

Beschäftigungsstruktur, Arbeitsmarkt<br />

Die relativ günstigen Arbeitslosenquoten im Südlichen<br />

Paderborner Land können kaum davon ablenken, dass<br />

auch die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren stark angestiegen<br />

ist und erst in den vergangenen 18 Monaten<br />

ein deutlich spürbarer Rückgang zu verzeichnen ist. Von<br />

der Arbeitsmarktbelebung profitieren in erster Linie gut<br />

ausgebildete Fachkräfte. In einigen Bereichen, insbesondere<br />

bei den Ingenieuren, ist die Nachfrage bereits<br />

höher als das Angebot. Sofern sie entsprechend qualifiziert<br />

sind, haben auch ältere Menschen wieder bessere<br />

Berufschancen. Gering qualifizierte Langzeitarbeitslose<br />

haben allerdings weiterhin sehr schlechte Chancen,<br />

betroffen sind insbesondere Personen mit Migrationshintergrund.<br />

Der Anteil arbeitsloser Frauen liegt etwas<br />

höher als im regionalen Vergleich, wobei nicht klar ist,<br />

ob hierfür die noch immer schwierige Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf bei Vollzeitstellen verantwortlich ist<br />

oder eher das mangelnde Angebot geeigneter (Teilzeit-)Stellen,<br />

auch sind besonders Frauen mit Migra -<br />

tionshintergrund betroffen.<br />

Die Ausbildungsplatzsituation in Ostwestfalen-Lippe,<br />

insbesondere im sehr jungen Paderborner Land, bleibt<br />

trotz Arbeitsmarktbelebung das Problemfeld der Region.<br />

Eine wirkliche Entschärfung der Situation ist auch in den

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