Gebietsbezogenes Integriertes ... - Bezirksregierung Detmold
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Ausgangslage/Bestandsaufnahme<br />
Die sogenannte Elektrizitätserzeugung hat einen Anteil<br />
von immerhin 10 % (2005 6,7 %). In dieser Branche sind<br />
auch alle Unternehmen berücksichtigt, die auf dem regenerativen<br />
Wege Elektrizität produzieren, somit auch<br />
Windkraft-, Wasserkraft-, Biogas- und Fotovoltaikanlagen.<br />
In der Stadt Lichtenau sind in dieser Branche 120<br />
Betriebe registriert, in Salzkotten sind es 117.<br />
4.2.3 Strukturwandel<br />
Für den Kreis Paderborn gibt es einen 10-Jahres-<br />
Vergleich (1996–2006) über die Veränderung der Anzahl<br />
der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Danach<br />
ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />
im sog. sekundären Sektor, das heißt im produzierenden<br />
Gewerbe, von einen Anteil von 47,5 % auf<br />
36,4 % geschrumpft. Dagegen ist der Anteil des tertiären<br />
Sektors, das heißt des Dienstleistungsbereichs, in diesem<br />
Zeitraum von 51,6 % auf 62,6 % angestiegen.<br />
In Ostwestfalen beträgt der Anteil der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten im tertiären Sektor 60,1 %<br />
und in gesamt NRW 67,3 %. Aus diesen Zahlen wird<br />
deutlich, dass der allgemeine Strukturwandel auch vor<br />
dem Kreis Paderborn nicht halt gemacht hat. Dies trifft<br />
im gleichen Maße auch für die fünf Städte und Gemeinden<br />
des südlichen Paderborner Landes zu.<br />
Fazit<br />
In der Region Südliches Paderborner Land ist das<br />
Dienstleistungsgewerbe weiter auf dem Vormarsch.<br />
Auch wenn von diesem Sektor nicht so starke Beschäftigungsimpulse<br />
ausgehen wie von der Industrie, da es<br />
sich i. d. R. um kleine mittelständische Betriebe handelt,<br />
sind sie in Summe in ihrer Bedeutung für die<br />
Region nicht zu unterschätzen.<br />
4.2.4 Produzierendes/verarbeitendes<br />
Gewerbe<br />
Entwicklung/Bedeutung für die Region<br />
Auch wenn das verarbeitende Gewerbe in den letzten<br />
Jahrzehnten stetig geschrumpft ist, bleibt es letztendlich<br />
das Rückgrad der Wirtschaftsregion. Die Schrumpfung<br />
zeigt sich dabei eher in der langfristigen Abnahme der<br />
Anzahl der Unternehmen, als in den übrigen Wirtschaftsdaten.<br />
So konnte die Industrie im Jahre 2006<br />
letztlich bedingt durch den Konjunkturaufschwung den<br />
Gesamtumsatz im Kreis Paderborn um 10,2 % ausweiten.<br />
Dabei ist der Auslandsumsatz sogar um 13,3 % gewachsen.<br />
Entgegen dem langfristigen Trend konnte im<br />
Jahre 2006 auch die Anzahl der Beschäftigten um 2,5 %<br />
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erhöht werden. Die Tendenz, dass der Dienstleistungssektor<br />
an Bedeutung gewinnt, wird langfristig anhalten,<br />
da das verarbeitende Gewerbe noch immer über nicht<br />
völlig ausgeschöpfte Rationalisierungspotentiale verfügt,<br />
bzw. der technische Fortschritt neue Möglichkeiten<br />
eröffnet. Außerdem hält die Tendenz an, Dienstleistungen<br />
auszugliedern, wodurch neue Nischen für unternehmensnahe<br />
Dienstleistungen entstehen. Weiterhin ist<br />
zu berücksichtigen, dass der eine oder andere Betrieb<br />
durchaus Teile der Produktion ins Ausland verlagert,<br />
oder aber Produktionsstätten im Ausland errichtet, um<br />
auch dort neue wachsende Märkte zu bedienen.<br />
Entwicklungspotentiale<br />
Die bedeutendste Branche – gemessen an der Anzahl<br />
der Mitarbeiter – ist im Kreis Paderborn nach wie vor die<br />
Teilbranche „Büromaschinen/Elektrotechnik/Optik“ mit<br />
über 5.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigten<br />
Arbeitnehmern. Es folgt die Branche „Metallerzeugung<br />
und Metallbearbeitung“ mit gut 4.000 Beschäftigten und<br />
der „Maschinenbau“ in ähnlicher Größenordnung. Weiterhin<br />
von Bedeutung ist die Branche „Möbel“ sowie das<br />
Ernährungsgewerbe. Umsatzstärkste Industriebranche<br />
ist der Bereich „Büromaschinen/Elektrotechnik/Optik“,<br />
gefolgt vom Ernährungsgewerbe der Metallerzeugung<br />
und -bearbeitung sowie dem Maschinenbau und der<br />
Autozuliefererindustrie. Die Branchen, die in Paderborn<br />
dominierend sind, haben durchaus auch gute Zukunftsund<br />
Entwicklungschancen.<br />
Fazit<br />
Aufgrund der aufgezeigten Entwicklung, insbesondere,<br />
da der industrielle Sektor in Zukunft weiter schrumpft,<br />
wird es für die Städte und Gemeinden im Kreis Paderborn<br />
immer schwieriger, neue Betriebe des produzierenden<br />
Gewerbes anzusiedeln. Es ist daher für die fünf<br />
Städte der Region wichtig, die Bestandspflege zu forcieren,<br />
allerdings ohne dabei die Bemühungen um<br />
Neuansiedlungen aus den Augen zu verlieren. Es ist<br />
erforderlich, den Unternehmen Rahmenbedingungen<br />
zu bieten, die ihre positive Entwicklung nachhaltig<br />
unterstützen. Dazu gehört u.a. genügend günstige,<br />
erschlossene Gewerbefläche vorrätig zu halten, um<br />
gegebenenfalls eine Expansion oder Neuansiedlung<br />
zu ermöglichen. Die Städte und Gemeinden Bad Wünnenberg,<br />
Borchen, Büren, Lichtenau und Salzkotten<br />
verfügen zum größten Teil über verkehrstechnisch sehr<br />
gut angebundene Gewerbegebiete, was sich langfristig<br />
sicherlich im interkommunalen Wettbewerb weiterhin<br />
positiv auswirken wird. Es war in der Vergangenheit in<br />
der Regel stets so, dass insbesondere gut erschlossene<br />
Gewerbegebiete in Autobahnnähe nachgefragt