Gebietsbezogenes Integriertes ... - Bezirksregierung Detmold
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Abgrenzung und Lage der Region<br />
bau und Viehhaltung. Der Anteil der Nebenerwerbslandwirte<br />
in der Region liegt mit fast 60 % noch heute<br />
deutlich über dem Kreis- und Landesdurchschnitt. Die<br />
starke landwirtschaftliche Prägung der Region bei<br />
gleichzeitigem Fehlen jeglicher industrieller Tradition<br />
abseits der Industriezentren und der wichtigen Verkehrslinie<br />
B 1 führte in der Zeit des Strukturwandels der<br />
Landwirtschaft in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts<br />
zu einer starken Depression. Folge des Strukturwandels<br />
waren unter anderem Bemühungen, den Fremdenverkehr<br />
im Südlichen Paderborner Land zu entwickeln.<br />
Einen Aufschwung erlebte die Region parallel mit dem<br />
Aufstieg Paderborns zum Zentrum der Informationstechnologie.<br />
In den siebziger Jahren entstanden zahlreiche<br />
Arbeitsplätze im Umfeld der Firma Nixdorf, aber<br />
auch der Universität Paderborn. Das Umland der Großstadt<br />
profitiert neben den entstehenden Arbeitsplätzen<br />
in einer zweiten Hinsicht: Die Verkehrsanbindung der<br />
Region verbessert sich erheblich mit dem Regionalflughafen<br />
Paderborn-Lippstadt und dem Bau der Autobahnen<br />
A 44 und A 33.<br />
Heute ist das Südliche Paderborner Land wirtschaftlich<br />
vom Einfluss der Stadt Paderborn geprägt, hat aber<br />
deutlich auch eigene Strukturen aufgebaut. In den Industriegebieten<br />
in Salzkotten, Büren, Bad Wünnenberg-<br />
Haaren, Borchen sowie am Flughafen Paderborn-Lippstadt<br />
haben sich moderne Dienstleistungsunternehmen<br />
und Automobilzulieferer angesiedelt. In Lichtenau ist<br />
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ein überregionaler Know-how-Schwerpunkt im Bereich<br />
regenerativer Energien entstanden. Einer der größten<br />
Binnenwindparks in Europa erstreckt sich über das Soratfeld<br />
bei Lichtenau und das Sintfeld bei Fürstenberg<br />
und Meerhof. So ist die Arbeitsmarktneutralität deutlich<br />
stärker ausgebildet als in den Gemeinden Bad Lippspringe<br />
und Altenbeken. Die günstigen Standortvoraussetzungen<br />
für die zukünftige Entwicklung der Region<br />
heben das Südliche Paderborner Land gleichzeitig deutlich<br />
von den strukturschwächeren Standorten östlich<br />
der Egge und im Sauerland ab. Die Erwerbsstruktur der<br />
Region ist zwar auch heute noch im Landesvergleich<br />
überdurchschnittlich von der Landwirtschaft geprägt,<br />
der insgesamt in Ostwestfalen rasante Strukturwandel<br />
wird diese Unterschiede jedoch bald relativieren.<br />
In enger Korrelation zur dynamischen Arbeitsplatzentwicklung<br />
in der Stadt Paderborn und abgeschwächt im<br />
Südlichen Paderborner Land steht die Bevölkerungsentwicklung.<br />
Entgegen dem Trend der stagnierenden Bevölkerungsentwicklung<br />
in Nordrhein-Westfalen zeigen<br />
der Kreis Paderborn und das Südliche Paderborner Land<br />
weiterhin eine positive Bevölkerungsentwicklung. Gründe<br />
hierfür sind Wanderungsgewinne, schwerpunktmäßig<br />
durch Spätaussiedler, sowie die im Vergleich zum Landes-<br />
und Bundesdurchschnitt junge Bevölkerung mit<br />
einer überdurchschnittlichen Geburtenrate. Der demographische<br />
Wandel vollzieht sich im Bundesvergleich<br />
zeitverzögert und abgeschwächt.