Gebietsbezogenes Integriertes ... - Bezirksregierung Detmold
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Maßnahmenbereiche<br />
8<br />
8.1.4 Maßnahmenbereich „Zukunftsfähige<br />
Dörfer und Stadtkerne“<br />
Dorfkern aktiv<br />
Im Vordergrund stehen hier die Aktivierung der innerörtlichen<br />
Potentiale durch Umnutzung ehemals landwirtschaftlich<br />
genutzter Gebäude und auch anderer<br />
ländlicher, ortsbildprägender Bausubstanz wie Mühlen<br />
oder alte Schulen. Neubauen soll zur zweitbesten Variante<br />
des Bauens werden. Aufbauend auf den sehr positiven<br />
Erfahrungen des baden-württembergischen „Modellprojekts<br />
Eindämmung des Landschaftsverbrauchs<br />
durch Aktivierung des Innerörtlichen Potentials, MELAP“<br />
(Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum<br />
Baden-Württemberg 2005) von denen sich der Arbeitskreis<br />
im Rahmen einer Vortragsveranstaltung mit<br />
einem Experten aus Baden-Württemberg überzeugen<br />
konnte, sollen die Potentiale in enger Zusammenarbeit<br />
zwischen Kommunen, Bürgern und Experten erfasst,<br />
bewertet und entwickelt werden.<br />
Förderung neuer Formen der Beteiligung<br />
Konzept<br />
Bestandsaufnahme: Die Bauämter erfassen zusammen<br />
mit den Ortsvorstehern/Ortskundigen die innerörtlichen<br />
Potentiale (leer stehende Gebäude; Gebäude, die kaum<br />
noch oder zweckentfremdet genutzt werden; Gebäude,<br />
bei denen Leerstand in nächster Zeit zu erwarten ist;<br />
Baulücken, nutzbare Freiflächen in den Orten) und stellen<br />
die Ergebnisse in einer Karte dar.<br />
Bewertung/Mobilisierung: Die erfassenden Potentiale<br />
werden im Hinblick auf ihre Mobilisierbarkeit bewertet.<br />
Hierzu ist in jedem Dorf ein Gremium aus einem Vertreter<br />
des Bauamtes, einem externen Fachmann/Experten,<br />
dem Ortsvorsteher sowie wichtigen Multiplikatoren des<br />
Dorfes und der <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Detmold</strong> zu gründen,<br />
welches das gesamte Projekt begleitet. Das Gremium<br />
erarbeitet einen Rahmenplan zur Entwicklung des Dorfes.<br />
Dieser sollte eine Prioritätenliste der umzunutzenden<br />
Gebäude, Vorschläge zur Einbindung von Neu -<br />
bauten in das Ortsbild, Aussagen zur Entwicklung der<br />
Freiflächen sowie Vorschläge zu eventuell sinnvollen Abrissen<br />
enthalten. Weiterhin sollen Konzepte für den Erhalt<br />
und die Verbesserung von Nahversorgungsangeboten<br />
in den Dörfern erarbeitet werden, Ansatzpunkte sind<br />
u.a. die Hofläden. Vorbilder können hierbei Beispiele<br />
anderer Bundesländer sein (vgl. www.dorfladen.net,<br />
www.komm-in.de, www.markttreff-sh.de).<br />
86<br />
Aktivierung/Umsetzung: Begleitung und Beratung möglicher<br />
Investoren, Vermittlung der möglichen Förderung<br />
Investitionsförderung (NRW Programm Ländlicher Raum:<br />
Dorferneuerung) über die <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Detmold</strong><br />
(Dorfernerneuerung: Renovierung dorfbildprägender<br />
Bausubstanz, Umnutzungsförderung: Umnutzung ehemals<br />
landwirtschaftlich genutzter Bausubstanz, nur für<br />
aktive Landwirte). Dorfentwicklungsplanungen kommen<br />
als flankierende Maßnahme in Betracht.<br />
Umsetzung<br />
Die Umsetzung soll individuell in jeder Kommune und<br />
dort individuell in den Dörfern organisiert werden, Projektträger<br />
sind also die fünf Kommunen jeweils für ihr<br />
Teilprojekt. Die Erfassung der Datengrundlage erfolgt<br />
durch die Kommunen in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Ortsvorstehern und gegebenenfalls weiteren Ortskundigen.<br />
Zur Mobilisierung der innerörtlichen Potentiale wird<br />
ein externer Experte hinzu gezogen, dieser wird aus<br />
LEADER und kommunalen Mitteln finanziert. Investitionen<br />
werden vom Investor unter Einbeziehung einschlägiger<br />
Investitionsförderungen realisiert. Dorfentwicklungsmittel<br />
sollen dabei bevorzugt in die Dörfer fließen,<br />
die im Projekt Dorfkern aktiv mitwirken. LEADER-Mittel<br />
sind nur für besonders innovative Investitionsprojekte<br />
vor gesehen (Beispiel: Haus der Zukunft Thüle).<br />
Haus der Zukunft Thüle<br />
Das schon vorhandene sehr umfangreiche bürgerschaftliche<br />
Engagement der Thüler Dorfgemeinschaft<br />
soll durch das „Haus der Zukunft“ zu einer neuen Qualität<br />
verknüpft werden. Für Neubürger soll so der Zugang<br />
zur Dorfgemeinschaft und Vereinswelt erleichtert<br />
werden. Das Betreuungs- und Bildungsangebot für<br />
Kinder- und Jugendliche wird durch das Projekt ausgeweitet<br />
und flexibilisiert. Für alle Generationen wird ein<br />
vielfältigeres Angebot ermöglicht.<br />
Konzept<br />
Im Rahmen des Projekts Haus der Zukunft Thüle soll die<br />
Grundschule Thüle zum Zentrum der Kinder-, Jugendund<br />
Bildungsarbeit in Thüle erweitert werden. Geplant<br />
ist ein Anbau an das bestehende Schulgebäude. Es<br />
sollen folgende Funktionen unter einem Dach vereint<br />
werden<br />
● Betreute Grundschule, Über-Mittag-Betreuung<br />
● Notfall-/Ferienbetreuung (auch für Geschwisterkinder)<br />
● Familienberatung in Kooperation mit dem entstehenden<br />
Familienzentrum im Kindergarten Thüle<br />
● Mittagessen, Kochkurse (in Kooperation mit den<br />
Landfrauen)