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Gebietsbezogenes Integriertes ... - Bezirksregierung Detmold

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essant. Beweis dafür sind die rund 120 Betriebe in<br />

Lichtenau, die im Bereich der erneuerbaren Energien<br />

tätig sind. Dieses lokale „Energiecluster“ ist der Hintergrund<br />

für die Etablierung des Technologiezentrums<br />

für Zukunftsenergien (TZL) in Lichtenau. Bei den Zukunftsenergien<br />

wird die Windenergie nach wie vor ein<br />

wichtiges Geschäftsfeld bleiben. Größere Zuwächse<br />

sind allerdings bei den Energien wie Biomasse und<br />

Photovoltaik zu erwarten, da die Standorte für Windenergieanlagen<br />

knapper werden.<br />

Die Gesundheitswirtschaft ist ein zukunftsfähiger<br />

Markt mit überdurchschnittlichen Beschäftigungs -<br />

zuwächsen, der für die Frauenerwerbstätigkeit von<br />

zentraler Bedeutung ist. Zukunftschancen liegen ebenfalls<br />

bei den haushaltsnahen Dienstleistungen.<br />

4.2.6 Baugewerbe, Handwerk<br />

Handwerk<br />

Das Handwerk hat traditionell eine hohe Bedeutung für<br />

die Region. Es handelt sich zumeist um kleine bis mittlere<br />

Familienbetriebe. Handwerksunternehmen beinhalten<br />

eine umfangreiche Branchenvielfalt und beschäftigten<br />

eine Vielzahl von Fachkräften. Handwerksbetriebe<br />

nutzen das Erwerbspersonenpotential aus der näheren<br />

Umgebung. Für den Ausbildungsstellenmarkt einer Region<br />

haben die Handwerksbetriebe einen sehr hohen<br />

Stellenwert, weil die Ausbildungsbereitschaft überdurchschnittlich<br />

hoch ist. In OWL arbeiteten 1995 (vgl.<br />

Handwerkszählung 1995) 38,4 % aller Beschäftigen in<br />

Handwerksbetrieben des verarbeitenden Gewerbes (Land<br />

NRW dagegen nur 27,1 %) und 33,1 % in Handwerks -<br />

betrieben des Baugewerbes. Seit der letzten Handwerkszählung<br />

von 1977, d.h. im Zeitraum von 18 Jahren,<br />

hat die Anzahl der Beschäftigung in OWL mit 33,3 % erheblich<br />

zugenommen. Wesentliche Unterschiede in der<br />

Entwicklung der Regionen in NRW hat es nicht gegeben.<br />

Der Anteil der im Handwerk Beschäftigten Personen an<br />

den Gesamtbeschäftigten, berücksichtigt werden Selbstständige<br />

und Unselbstständige, zeigt die Bedeutung des<br />

Handwerks für die Beschäftigung vor Ort. In OWL ist danach<br />

fast jeder fünfte Beschäftigte (19,1 %) in diesem<br />

Wirtschaftsbereich tätig. Im Landesdurchschnitt ist der<br />

Anteil mit 16,7 % erheblich niedriger. Generell haben<br />

ländlich geprägte Städte und Gemeinden höhere Werte<br />

aufzuweisen. Deswegen ist das Handwerk ein wichtiger<br />

Faktor für die Beschäftigungssituation auf dem Lande. In<br />

den Kommunen des Südlichen Paderborner Landes liegt<br />

der Anteil der im Handwerk Beschäftigen bei rund 30 %<br />

und damit deutlich über dem Durchschnitt in OWL.<br />

(Handwerkszählung NRW 1995, Statistische Rundschau,<br />

Heft 11/98, Herausgeber: Landesamt für Datenverarbei-<br />

39<br />

tung). Die wichtigsten Tätigkeitsfelder des Handwerks<br />

sind neben dem Baugewerbe der Bereich der Industriezulieferer<br />

sowie der EDV-Dienstleistungsbereich. Übergänge<br />

zwischen klassischen Handwerksbetrieben und<br />

Industriebetrieben sind hierbei oft fließend, da sich die<br />

Arbeitsweise durch die Einführung modernster CNC- und<br />

Robotertechnik sowie Informations- und Kommunika -<br />

tionstechniken auch in Handwerksbetrieben immer<br />

mehr durchsetzt.<br />

Baugewerbe<br />

Auch das Baugewerbe besitzt traditionell eine hohe Bedeutung<br />

für die Region. Im Bauhauptgewerbe ist seit<br />

Mitte der 90er Jahre analog zum Rückgang der Neubautätigkeit<br />

ein kontinuierlicher Rückgang der Beschäftigten<br />

zu verzeichnen. Die Anzahl der Beschäftigten im Ausbaugewerbe<br />

konnte sich nach dem starken Anstieg Ende<br />

der 90er Jahre trotz Schwankungen auf hohem Niveau<br />

halten. Die beiden Baugewerbe zeigen damit einen<br />

deutlich gegenläufigen Trend (vgl. Abb. 15).<br />

Entwicklungspotentiale<br />

Das Pestel-Institut prognostiziert für den Kreis Paderborn<br />

bis 2020 einen rückläufigen Trend im Neubaubereich.<br />

Die steigenden Ansprüche an die Wohnqualität<br />

und sich ändernde Bedürfnisse der Haushalte werden<br />

nach Aussagen des Pestel-Institutes weiterhin für einen<br />

hohen Bedarf im Ausbaugewerbe sorgen.<br />

Die Änderungen der Ansprüche an die Wohnungen sind<br />

zurückzuführen auf:<br />

● den demographischen Wandel: Zunahme des Durchschnittsalters,<br />

steigende Nachfrage nach seniorengerechten<br />

Wohnungen,<br />

● die Singularisierung: Zunahme an Single-Haushalten,<br />

Rückgang der Haushaltsgrößen insgesamt,<br />

● die steigenden Ansprüche an die Wohnqualität: insbesondere<br />

der Trend zu mehr Wohnfläche pro Bewohner,<br />

● die steigenden Energiepreise: zunehmende Nachfrage<br />

nach Wohnungen/Häusern, die dem Niedrig-<br />

Ernergie-Haus-Standard entsprechen.<br />

Als Zulieferer der Industrie, aber auch in den traditionellen<br />

Betätigungsfeldern des Handwerks spielt im Zuge<br />

der Globalisierung die Internationalisierung der Unternehmen<br />

eine immer stärkere Rolle. Hier bestehen für<br />

die Betriebe der Region bisher noch zögerlich genutzte<br />

Entwicklungspotentiale. Sich den Risiken der Globalisierung<br />

zu stellen und die Chancen zu nutzen, wird eine<br />

der wesentlichen Herausforderungen der Zukunft sein.<br />

Ausgangslage/Bestandsaufnahme 4

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