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Untitled - Allgäu Sport Report

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R A D S P O R T / P O R T R Ä T<br />

"London wäre mein ganz großer Traum und der Höhepunkt meiner bisherigen Karriere"<br />

Radprofi Lisa Brennauer will auf der Bahn zur Olympiade<br />

Die Duracher <strong>Sport</strong>soldatin Lisa Brennauer gehört seit rund zwei Jahren dem "Top-Team-London" an und hat mit ihren Teamkolleginnen aus<br />

diesem Bahnrad-Kader die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2012 herausgefahren. Von den sechs Fahrerinnen, die auf diese<br />

Weise vornominiert wurden, dürfen allerdings nur vier die Reise nach London antreten und lediglich drei gehen dann auch tatsächlich auf der<br />

Olympiabahn an den Start. Die Entscheidung fällt Ende des Monats. Marion Bässler sprach mit der 23-jährigen <strong>Allgäu</strong>erin über die Chancen auf<br />

eine Nominierung, die anstehende Vorbereitung und den Traum Olympia.<br />

Bei ihrer WM-Teilnahme haben sie von einem ein Bahnlehrgang in Berlin statt und danach<br />

"kleinen Traum" gesprochen. Was wären dann werde ich auf der Straße bei internationalen<br />

erst die Olympischen Spiele?<br />

Rennen an meinem Grundniveau arbeiten und<br />

Lisa Brennauer: (lacht) "Der ganz große Traum." Wettkampfhärte aufbauen. Denn mein oberster<br />

Fokus gilt natürlich London. In dem Profiteam,<br />

für das ich fahre, ist noch eine <strong>Sport</strong>lerin aus<br />

dem "Top-Team-London" und ein paar starke<br />

Fahrer, die bei Olympia auf der Straße an den<br />

Start gehen.<br />

Sie gehören von Beginn an zum "Top-Team-London".<br />

Wie schätzen Sie ihre Chancen auf ein<br />

Olympia-Ticket ein?<br />

Brennauer: "Also bisher bin ich erst mal vornominiert<br />

und es ist noch nichts offiziell, da der<br />

Olympische <strong>Sport</strong>bund seine Entscheidung erst<br />

am 31. Mai bekannt gibt. Natürlich macht man<br />

sich als <strong>Sport</strong>ler schon vorher seine Gedanken<br />

und ich bin recht optimistisch. Die letzten Jahre<br />

habe ich durchwegs gute Ergebnisse erzielt,<br />

mir meinen Platz im Team erarbeitet und der<br />

Bundestrainer hat meine Leistungen auch gelobt."<br />

Wie kann man sich Ihre Vorbereitung auf dieses<br />

Großereignis in Reihen des "Top-Team-London"<br />

vorstellen?<br />

Brennauer: "Wir haben die letzten zwei Jahre<br />

gemeinsame Trainingslehrgänge absolviert und<br />

an den Wettbewerben teilgenommen, die für<br />

die Olympia-Qualifikation wichtig sind. Bei der<br />

WM in Australien haben wir die letzten Punkte<br />

für das internationale Ranking gesichert, aus<br />

dem die besten sechs Mannschaften zu Olympia<br />

fahren. Sozusagen das Ticket für Deutschland<br />

gelöst. Auf der Olympia-Bahn sind wir beispielsweise<br />

im Februar schon bei einem Weltcup<br />

gefahren. Jetzt ist grad Pause, dann findet<br />

18 A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T<br />

Wie haben Sie sich seit Ihrer Nominierung aus<br />

eigener Sicht sportlich weiter entwickelt?<br />

Brennauer: "Schon positiv. Auf der Bahn ist das<br />

gute, dass man das bei gleichen Bedingungen<br />

durch die Zeitmessung toll kontrollieren kann.<br />

Alleine in der Einerverfolgung habe ich mich um<br />

etwa sechs Sekunden verbessert. Das ist schon<br />

cool, dass man das so schön messen kann. Da<br />

ich Erfolge vorweisen kann, hat sich meine Stellung<br />

im Team auch geändert. Anfangs war ich<br />

immer die Nummer drei, jetzt kann ich auch mal<br />

anderthalb Runden führen."<br />

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie sich<br />

vorstellen, bei den bevorstehenden Olympischen<br />

Spielen dabei zu sein?<br />

Brennauer: "Da schwingt schon auch Nervosität<br />

mit. Olympia ist schließlich ein so großes Ereignis<br />

und der Traum eines jeden <strong>Sport</strong>lers. Da<br />

dabei sein zu dürfen wäre gigantisch und wie<br />

gesagt für mich total der Traum und auf jeden<br />

Fall der Höhepunkt meiner bisherigen Karriere -<br />

es wäre einfach unbeschreiblich."<br />

Foto: Dave Rietbergen<br />

In Reihen des deutschen Teams möchte die Duracherin Lisa Brennauer im Sommer auf der Olympiabahn<br />

in London starten<br />

Geboren: 08.06.1988 in Kempten<br />

Wohnort: Durach<br />

Beruf: <strong>Sport</strong>soldatin<br />

Verein: Team Specialized-lululemon<br />

Größter sportlicher Erfolg: Junioren Weltmeisterin<br />

im Einzelzeitfahren auf der Straße<br />

(2005), amtierende Vize-Europameisterin<br />

in der Mannschaftsverfolgung und amtierende<br />

Deutsche Meisterin im Omnium<br />

Hobbys: Freunde, Freiwillige Feuerwehr,<br />

Acryl Malen<br />

Mit welchen Erwartungen fährt die Mannschaft<br />

nach London?<br />

Brennauer: "Jeder, der zu Olympia hinfährt, liebäugelt<br />

natürlich ganz klar mit einer Medaille.<br />

Wenn man es realistisch einschätzt, sind die<br />

Plätze eins und zwei aus meiner Sicht aber<br />

schwer zu erreichen. Die Briten sind super stark<br />

genauso wie die Australier, obwohl wir die<br />

schon mal geschlagen haben. Ein Platz zwischen<br />

drei und fünf ist aber drin."<br />

Konzentrieren Sie sich rein auf Olympia oder<br />

auch auf sportliche Ziele danach?<br />

Brennauer: "Ich mache mir schon auch Gedanken<br />

über die Zeit danach, schließlich ist die<br />

Saison nach Olympia noch nicht vorbei. Mit dem<br />

Profi-Team, für das ich auf der Straße an den<br />

Start gehe, habe ich sicherlich noch andere Ziele.<br />

Bei der Straßen WM gibt es beispielsweise<br />

das Mannschaftszeitfahren als neue Disziplin.<br />

Dort kann ich mit meinem Team in der Disziplin,<br />

in der ich auf der Bahn fahre auch auf der Straße<br />

antreten. Allerdings wird es bei der großen<br />

Konkurrenz im Team schwer werden, einen Startplatz<br />

zu bekommen."<br />

Wie oft sind Sie überhaupt noch zuhause in<br />

Durach?<br />

Brennauer: "Selten. Diese Woche ist es schon<br />

eine Ausnahme. Die meiste Zeit bin ich unterwegs<br />

und nur zwischendurch mal ein bis zwei<br />

Tage daheim. Das macht nicht immer Spaß, weil<br />

ich das <strong>Allgäu</strong> schon vermisse. Ich fühle mich<br />

hier wohl und es ist einfach eine tolle Gegend.<br />

Gerade wenn ich aus einer ganz anderen Welt<br />

wie Shanghai heim komme, weiß ich warum ich<br />

hier in Durach so gern wohne.

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