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L A N D E S L I G A / I N T E R V I E W "Wir sind auf einem guten Weg, müssen aber die Fehler abstellen und die Chancen nutzen" Nachgefragt beim Coach des VfB Durach, Peter Christl In seiner ersten Landesliga-Saison belegt der VfB Durach einen enttäuschenden 17. Tabellenplatz. Marion Bässler sprach mit Trainer Peter Christl über die Lehren, die der VfB aus den zurückliegenden Partien zieht und wagte einen ersten Ausblick auf die bevorstehende Spielzeit. Wie fällt denn Ihr abschließendes Fazit zur ersten Landesliga-Saison aus? Peter Christl: "Grundsätzlich wenn man den Tabellenplatz anschaut sicherlich enttäuschend. Es zeigt sich aber trotzdem, dass die Mannschaft intakt ist und die Leistungen waren überwiegend o.k. In Aichach hatten wir beispielsweise das nötige Quäntchen Glück einmal nicht in Rückstand zu geraten, haben dann unsere Torchance verwertet und mit der Führung im Rücken wächst automatisch das Selbstvertrauen. Nach dem 1:0 sind wir dann stabil in der Defensive gestanden." Sie haben die Rückrunde ja eher als Vorbereitung auf die kommende Saison gesehen. Welche Erkenntnisse konnten Sie denn gewinnen? Christl: "Ich habe bewusst die jungen Spieler an den Seniorenbereich ran schmecken lassen. Sie waren dann auch alle so ehrlich und haben zugegeben, dass das noch ein großer Sprung ist. Die nötige Erfahrung sammelt man natürlich erst über längere Sicht, aber wir werden jetzt versuchen die restlichen Defizite abzustellen. Auf das höhere Tempo müssen sie sich erst einstellen, aber entscheidend ist vor allem, dass man in der Landesliga keine leichten Fehler machen darf. Das wird von den Gegnern sofort bestraft. Die letzte Konsequenz und Konzentration haben uns gerade im Hinblick auf die Verwertung unserer Torchancen auch gefehlt. Chancen haben wir zwar oft gehabt, diese dann aber zu locker vergeben." 6 A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T Kurz zusammengefasst: was stimmt und wo hakt es noch? Christl: "Stimmen tut es in einigen Punkten. Der Charakter der Mannschaft ist gut, das Auftreten passt und man spürt den Ehrgeiz der Spieler. Sie geben selbst in dieser Lage nicht auf, das ist sehr positiv. Spielerisch sind wir zwar auf einem guten Weg, müssen aber wie gesagt noch Trainer Peter Christl die Fehler unterbinden und unsere Torchancen konsequenter nutzen. Das hört sich einfach an, ist aber nicht so leicht umzusetzen." Wie schon erwähnt haben Sie einige junge Spieler eingesetzt. Wer ist denn schon reif für die Landesliga? Christl: "Da muss man vorsichtig sein, weil der Sprung teilweise schon gewaltig ist. Das Potential ihn zu schaffen haben einige, aber es wird für alle noch ein langer, steiniger Weg." Sie haben bereits in unserem letzten Gespräch angedeutet, dass sich der VfB Durach personell verstärken will. Auf welchen Positionen konkret und stehen schon Neuzugänge fest? Christl: "Als Trainer möchte ich mich natürlich überall verstärken, aber das ist schwer zu bewerkstelligen. Das größte Manko sehe ich im vorderen Offensivbereich. Da fehlt uns einfach die Torgefährlichkeit. Auf der Suche sind wir natürlich auf allen Bereichen, man muss allerdings immer anderen Vereinen zuvor kommen. Namentlich stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Neuzugänge fest." Wie ist die Stimmung im Team? Besteht Gefahr, dass einige Spieler vielleicht enttäuscht den Verein verlassen? Christl: "Ich denke, was die Stimmung anbelangt gibt es nichts. Unsere Abgänge stehen fest. Michael Mayr verlässt den VfB und Michael Winkler hört berufsbedingt auf." Was geben Sie Ihrer Mannschaft denn mit auf dem Weg in die Sommerpause? Christl: "Die Trainingspläne für die nächsten vier Wochen (lacht). Die ersten Tage sollen sie schon mal ganz abschalten, aber dann sind sie schon gefordert, sich gerade im konditionellen Bereich selbst etwas anzueignen, damit wir uns in der Vorbereitung hauptsächlich auf den Fußball konzentrieren können." Erwarten Sie, dass zum Trainingsauftakt noch viel Motivationsarbeit Ihrerseits gefragt ist um die vielleicht doch tief sitzende Enttäuschung zu verarbeiten? Christl: "Das glaube ich nicht. Uns war allen bewusst, dass es heuer schwierig wird. Die Landesliga ist für uns einfach zu schnell gekommen. Daher haben wir vielleicht von der Bayernliga geträumt, aber selbst die Relegationsplätze waren für uns kein Muss. Wir haben heuer etwas gelernt, nächstes Jahr ist es eine ganz neue Liga, in der es auch um etwas geht. Wenn mehr Spannung drin ist, ist die Motivation glaube ich sowieso höher."
Auf dem Platz hat der 30-Jährige einige Freunde fürs Leben gefunden Florian Mayr - zweikampfstarker Kotterner Teamplayer Für Florian Mayr zählt beim Fußball in erster Linie die Mannschaft. Nicht umsonst bezeichnet sich der Verteidiger des TSV Kottern als "Teamplayer". Das Spiel mit dem runden Leder, das in seinem Leben schon immer eine große Rolle eingenommen hat, sieht er auch als "Chance" neue Leute kennen zu lernen. Gerne erinnert sich der 30-Jährige daran zurück, wie viele "Freunde fürs Leben" er auf diese Weise schon gefunden hat und zwar bei allen seinen bisherigen Stationen. Angefangen hat Florian Mayr wie die meisten Kicker in der F-Jugend seines Heimatvereins, dem SSV Wertach, "weil im Dorf einfach jeder Fußball gespielt hat." Da er sich im Team mit seinen Kumpels so wohl gefühlt hat, durchlief er nicht nur die komplette Jugend in Wertach sondern hielt dem Club auch im Herrenbereich noch ein paar Jahre die Treue. Erst der Anruf von Bernd Kunze, dem damaligen Coach des TSV Kottern lockte ihn zu den Sankt Mangern, wo sich Florian Mayr in dem "eingeschworenen Haufen" gleich wohl fühlte: "Von der Mannschaft bis zum Umfeld passt einfach alles", beschreibt er die damalige Situation, an der sich bis heute nichts geändert hat. <strong>Sport</strong>lich war es für ihn von der Kreisliga in die Bezirksoberliga und später in die Landesliga zwar ein "gewaltiger Geboren: 28.11.1981 in Immenstadt Wohnort: Kempten Beruf: Student Vereine: SSV Wertach, FC Memmingen, TSV Kottern Position: Abwehr Größter, sportlicher Erfolg: Landesliga-Aufstieg (TSV Kottern), Bayernliga-Tor (FC Memmingen) Hobbys: Fußball, Tennis, Fitness, Ski Sprung", Probleme bereitete ihm dieser jedoch nicht. Vielmehr setzte sich der Abwehrspieler, den man sich heute egal ob als Außen- oder Innenverteidiger nicht mehr aus der Kotterner Viererkette wegdenken kann, schon beim ersten Gastspiel bei den Sankt Mangern auf Anhieb durch. Schwieriger war es für ihn erst in Memmingen. Memmingen als "geile Erfahrung" Nach dem Abstieg des TSV Kottern aus der Landesliga entschied sich Florian Mayr nämlich, ebenso wie etliche seiner damaligen Teamkollegen, sich eine neue sportliche Herausforderung zu suchen. Bei den Maustädtern angekommen, bemerkte er bald den "brutal guten Kader", wegen dem er anfangs in der Bayernliga nicht wirklich zum Zug kam. Erst die Verletzung eines anderen Spielers ermöglichte ihm den Sprung in die Stammformation von Esad Kahric. Diese Chance wusste er allerdings zu nutzen. Obwohl er dem FC Memmingen studienbedingt nach zwei Spielzeiten den Rücken kehrte, bleiben Florian Mayr einige schöne Erinnerungen. Rein aus sportlicher Sicht war es für ihn "eine geile Erfahrung" und auch sonst hat er noch zu einigen seiner ehemaligen Teamkollegen aus der "super Truppe" einen guten Kontakt. Nach der Rückkehr vom Auslandssemester kehrte er allerdings trotzdem nach Kottern zurück und sollte diese Entscheidung auch nicht bereuen, denn mit den Sankt Mangern steht er kurz vor dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Aufstieg in die Bayernliga: "Wir wollen da unbe- L A N D E S L I G A / P O R T R Ä T Von Marion Bässler Foto: Julian Schmeißer Florian Mayr, der zweikampf- und kopfballstarke Abwehrspieler des TSV Kottern sieht sich selbst als Teamplayer dingt hoch", versichert der 30-Jährige Abwehrspieler, für den dieser Aufstieg auch persönlich der größte sportliche Erfolg wäre. Wenn man sich mit Florian Mayr über die Höhepunkte seiner bisherigen Karriere unterhält, stößt man als erstes wieder auf diese Verbundenheit zum Heimatverein: "das erste Highlight war für mich der Aufstieg mit Wertach in die Kreisliga - da war ich 18", erinnert sich der 30-Jährige noch bevor er den Aufstieg mit Kottern in die Landesliga oder sein Bayernliga-Tor in Reihen des FC Memmingen erwähnt. Im letzten Spiel der Saison erfüllte sich für den kopfball- und zweikampfstarken Verteidiger ein Traum. Mit einem 2:0 Heimsieg gegen Schwabmünchen feierte er mit seinem Team den Einzug in die Bayernliga Süd. A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T 7
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