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Studium und Karriere<br />

Ein gutes Gespräch<br />

Gehaltsgespräche mit <strong>de</strong>m Chef sind kein Selbstläufer, auch nicht – und eigentlich erst<br />

recht nicht –, wenn man sich duzt, regelmäßig zusammen Biken geht und sich blind<br />

versteht. Letztlich geht es immer um das Verkaufen <strong>de</strong>r eigenen Leistung, um Macht und<br />

Geld. Da hört die Freundschaft meist auf. Deshalb ist eine sorgfältige Vorbereitung auf<br />

<strong>de</strong>n Termin Pflicht. Schon allein, weil hier Amateur auf Profi trifft. Der Vorgesetzte ist in<br />

<strong>de</strong>r Regel von Berufs wegen <strong>de</strong>r geübtere Verhandler, trainiert darin, seinen Gegenüber<br />

dorthin zu manövrieren, wo er ihn hinhaben will. Da scha<strong>de</strong>t es also nicht, vorher für ein<br />

bisschen Waffengleichheit zu sorgen.<br />

über Geld<br />

Eine or<strong>de</strong>ntliche Vorbereitung<br />

Klären Sie die Rahmenbedingungen<br />

für Ihre Gehaltsfor<strong>de</strong>rung:<br />

Wie geht es Ihrem Unternehmen? Was<br />

wissen Sie über die <strong>aktuell</strong>en Gehaltsrun<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Firma? Wie liegen Sie mit<br />

ihrem Gehalt in <strong>de</strong>r Branche/im Vergleich<br />

zu Kollegen? Auch wenn es bei Gehaltsgesprächen<br />

immer nur um Ihre Leistung<br />

geht, helfen Ihnen die Infos, Killerphrasen<br />

zu parieren. Tragen Sie Ihre Leistungen<br />

<strong>de</strong>r letzten Monate zusammen und ziehen<br />

Sie kritisch Bilanz. Wie gut waren Sie?<br />

Was haben Sie erreicht? Wie sieht es mit<br />

<strong>de</strong>n vereinbarten Zielen vom Vorjahr aus?<br />

Geschafft o<strong>de</strong>r gerissen? Woran könnte<br />

<strong>de</strong>r Chef herummäkeln?<br />

Dann üben Sie. Entwerfen Sie eine Dramaturgie<br />

und einen Gesprächseinstieg,<br />

überlegen Sie, wie Sie auf Einwän<strong>de</strong> reagieren.<br />

Legen Sie sich Argumente zurecht<br />

und sprechen Sie sie probehalber auch mal<br />

laut aus. Bitten Sie Freun<strong>de</strong>, <strong>de</strong>n Chef zu<br />

mimen und auf störrisch zu machen.<br />

Die richtigen Argumente<br />

Gute Argumente sind:<br />

ein Projekt gera<strong>de</strong> erfolgreich been<strong>de</strong>t,<br />

Umsatz/Kun<strong>de</strong>nzahlen gesteigert, mit<br />

Extraschichten et cetera die Wirtschaftskrisenkurve<br />

bewältigt, Kosten gespart, ein<br />

neues Produkt entwickelt, mehr Verantwortung<br />

übernommen, <strong>de</strong>n Karren aus<br />

<strong>de</strong>m Dreck gezogen, durch beson<strong>de</strong>res<br />

Engagement neue Aufträge reingeholt/<br />

Märkte erfolgreich erschlossen.<br />

Schlechte Argumente sind: die gleiche<br />

Leistung wie immer gebracht, schon<br />

lange keine Erhöhung bekommen, die<br />

an<strong>de</strong>ren erhalten auch mehr, alles ist so<br />

teuer gewor<strong>de</strong>n, ein Projekt ist zwar super<br />

gelaufen, liegt aber länger zurück.<br />

Bereiten Sie Ihrem Chef die Argumente<br />

mundgerecht auf. Ist er ein Zahlentyp,<br />

rechnen Sie ihm Ihren Mehrwert <strong>de</strong>s<br />

letzten Jahres vor. Braucht er eher einen<br />

langsamen Einstieg, richten Sie Ihre<br />

Gesprächsdramaturgie entsprechend aus.<br />

Verbraten Sie Ihre besten Grün<strong>de</strong> nicht<br />

gleich am Anfang, Sie brauchen noch<br />

Futter gegen mögliche Einwän<strong>de</strong>.<br />

Ein gutes Timing<br />

Ihr Ziel ist, <strong>de</strong>n Chef bei guter Laune<br />

anzutreffen.<br />

Deshalb <strong>de</strong>n Termin strategisch geschickt<br />

legen. Gute Zeiten sind dienstags bis<br />

donnerstags, später Vormittag o<strong>de</strong>r<br />

früher Nachmittag, zeitnah an guten<br />

Leistungen, in ruhigen Phasen. Schlechte<br />

Zeiten: montags und freitags wegen <strong>de</strong>r<br />

Wochenendnähe, in Bilanz-, Messe- und<br />

an<strong>de</strong>ren Stressphasen, im zeitlichen<br />

Umfeld mit Entlassungsgesprächen,<br />

unmittelbar nach Ihrem o<strong>de</strong>r seinem<br />

Urlaub, weil er Ihre Leistungen nicht<br />

mehr präsent hat, abends beim Bier. Und:<br />

Gespräche zwischen Tür und Angel sind<br />

Gift. Deshalb: Min<strong>de</strong>stens eine Stun<strong>de</strong><br />

einplanen lassen und <strong>de</strong>m Chef ein paar<br />

Tage Vorbereitungszeit geben.<br />

Das eigene Ziel<br />

Stecken Sie vorher Ihren Gehaltswunsch<br />

ab: Wie viel mehr wollen Sie verlangen?<br />

Muss es Festgehalt sein o<strong>de</strong>r könnten<br />

Sie auf chef-freundlichere Alternativen<br />

ausweichen: variabler Bonus an Ihren<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg geknüpft,<br />

steuerbegünstigte Extras wie Jobticket,<br />

Tankgutscheine, Altersvorsorge o<strong>de</strong>r<br />

Kin<strong>de</strong>rgartenplatz? Legen Sie ein<br />

Minimalziel fest.<br />

Mit Argumenten kontern<br />

Chefs bügeln – beson<strong>de</strong>rs in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten – Gehaltswünsche<br />

gerne einfach mal so ab.<br />

Da sollten Sie nicht gleich klein bei<br />

geben, son<strong>de</strong>rn Ihre gute Vorrecherche<br />

bemühen. Wie schlecht geht es <strong>de</strong>r Firma<br />

wirklich? Hat er Recht, konzentrieren<br />

Sie sich in <strong>de</strong>r Argumentation auf Ihre<br />

eigenen, individuellen Verdienste,<br />

halten bei <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>n Ball<br />

aber flach und bringen möglicherweise<br />

Alternativen wie Weiterbildung ins Spiel.<br />

Für Leistungsträger – wer<strong>de</strong>n Sie als<br />

solcher in Ihrer Firma gesehen? – ist auch<br />

bei knappen Kassen ein Pott für mehr<br />

o<strong>de</strong>r weniger große Gehaltserhöhungen<br />

vorgesehen. Je einzigartiger/dringen<strong>de</strong>r<br />

Ihre Qualifikation, <strong>de</strong>sto mehr Spielraum<br />

haben Sie.<br />

Will Ihnen <strong>de</strong>r Chef einen Vergleich<br />

mit <strong>de</strong>n Leistungen und <strong>de</strong>m Gehalt <strong>de</strong>r<br />

Kollegen aufdrängen, kontern Sie: „Ich<br />

möchte hier nur über meine Leistungen<br />

sprechen. Und die waren im vergangenen<br />

Jahr…“<br />

Istock: mabe123<br />

38 bdvb-<strong>aktuell</strong> 118

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