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bdvb-Fachtagung
V
Bildungsfaktor
Bildungsfaktor
„Wirtschaft“
Freitag, 09. November 2012, 14:00 Uhr
Industrie-Club e.V., Elberfelderstr. 2, 40213 Düsseldorf
Die Unverzichtbarkeit ökonomischer Bildung der Heranwachsenden
wird weithin anerkannt, seit sie in Memoranden, Positionspapieren
und Kerncurricula inhaltlich skizziert und als Teil
einer zeitgemäßen Allgemeinbildung legitimiert wurde. Die Forderung
nach Einrichtung eines eigenständigen Faches wehren
die Bildungspolitiker der 16 Bundesländer überwiegend jedoch
ab und beschränken sich auf eine Änderung der Lehrpläne. Die
Zeitanteile für die ökonomische Bildung wurden teilweise aufgestockt
und auch die neuen Fächerbezeichnungen zeugen vom
ökonomischen Bildungsanspruch: z.B. „Politik und Wirtschaft“
in Hessen statt zuvor nur „Politik“; „Politik-Gesellschaft-Wirtschaft“
anstelle von „Gemeinschaftskunde“ in Hamburg und der
Fächerverbund „Geographie-Wirtschaft-Gemeinschaftskunde“
in der Sekundarstufe I in Baden-Württemberg. Einige Bundesländer
verfügen indes über ein eigenständiges Fach, z.B. das schon
lange etablierte Fach „Wirtschaft und Recht“ in Bayern (und
Thüringen), das vor einigen Jahren neu etablierte Fach „Wirtschaft“
an baden-württembergischen Gymnasien (Sekundarstufe
II) oder das in der Erprobung befindliche Fach „Wirtschaft“ bzw.
„Ökonomie“ an 70 Modellversuchsrealschulen in Nordrhein-
Westfalen. Auch wenn die ökonomische Allgemeinbildung damit
alles andere als nachhaltig und schon gar nicht bundesweit auf
angemessenem Qualitätsniveau gesichert ist, so ist eine Stärkung
der ökonomischen Bildung doch unverkennbar. Die bildungstheoretischen
Begründungen ökonomischer Allgemeinbildung
in den Memoranden und vielleicht auch das politische Gewicht
der Verfasser und Herausgeber haben eine gewisse Wirkung gezeigt.
Der jetzige Status ist aber nicht mehr als ein Anfang, denn
angesichts der Ressourcenknappheit im Bildungssystem sind
bezüglich der Realisierung dieses Anspruchs viele Hürden geblieben
und zum Teil neu errichtet worden. Vieles von dem, was
als Verbesserung der ökonomischen Bildung angekündigt wurde,
wird unter der Hand wieder zurückgenommen oder durch
gegenläufige Entwicklungen konterkariert. Weil aber die pädagogische
Legitimation der ökonomischen Bildung inzwischen
weithin unstrittig ist, stellt sich umso dringlicher die politische
Aufgabe der curricularen Implementierung. Die ökonomische
Bildung benötigt einen gesicherten Platz im schulischen Curriculum.
Denn um die ökonomische Allgemeinbildung ist es in
der deutschen Bevölkerung schlecht bestellt – zu diesem Resultat
kommen alle empirischen Studien nahezu einmütig. Dies gilt
auch für die finanzielle Allgemeinbildung von Jugendlichen und
jungen Erwachsenen. (Thomas Retzmann)
Vorläufiges Tagungsprogramm
14:00 Begrüßung
Peter Herrmann, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Volksund
Betriebswirte e.V. (bdvb)
14:20 „Ökonomische Bildung im Defizit oder im Aufwind? – Ökonomische
Bildung zwischen Unterrichtsfach und Unterrichtsprinzip“
Prof. Dr. Thomas Retzmann, Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften
und Didaktik der Wirtschaftslehre an der Universität Duisburg-
Essen, Campus Essen und Vorsitzender des Vorstands der Deutsche
Gesellschaft für Ökonomische Bildung e.V. (DeGÖB)
14:50 - 16:40 Vier Referate aus Sicht der Politik,
der Unternehmen, der Lehrer und der Eltern
16:40 Podiumsdiskussion
17:30 Verabschiedung der Resolution
Schlussworte
18:00 Empfang mit Buffet
20:00 Altbier Talk in der Düsseldorfer Altstadt
Detaillierte Informationen zum Tagungsablauf, den Referenten und der
Anmeldung und den Tagungsgebühren finden Sie ab 1. Oktober 2012
unter www.bdvb.de im Veranstaltungskalender
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