2014-01 | Frühjahr: TOP Magazin Dortmund
• C.T.C. – CLAUS SCHOLZ IM „CIELO“ • Hammer – CHRISTINA IST WELTMEISTERIN • Grün – GROSSER GARTENTEIL • MINI – TEST AM PHOENIXSEE • Boulevard – KLEPPINGSTRASSE
• C.T.C. – CLAUS SCHOLZ IM „CIELO“
• Hammer – CHRISTINA IST WELTMEISTERIN
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• Boulevard – KLEPPINGSTRASSE
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Essen und Trinken<br />
„Und dann kommt der Zeitpunkt, wo wir<br />
unsere Ware für das ganze restliche Jahr<br />
verbindlich einkaufen“ erläutert Hesterberg<br />
stolz. „Wir nehmen unserem traditionellen<br />
(aber sehr professionellen) Familienbetrieb<br />
in Spanien den absoluten Großteil<br />
seiner Ware von Februar bis April ab<br />
und lassen es direkt vor Ort schonend<br />
tiefkühlen. Mit zwei Jahren! Mindesthaltbarkeit<br />
sichern wir uns, unseren Privatkunden<br />
und den exklusiv ausgewählten<br />
Gastronomen die beste Qualität, reine<br />
Rasse, ausschließlich Eichelmastware –<br />
sowas hat niemand anderes in Deutschland<br />
bisher gemacht!“<br />
Wie es sich leider mit fast allen Trendprodukten<br />
verhält, griff die internationale<br />
Fleischindustrie das Thema sehr<br />
schnell auf und setzte alles daran, eine<br />
der großen Nachfrage entsprechende<br />
Menge von dem edlen Fleisch zu<br />
„erzeugen“, leider und zwangsläufig zu<br />
Lasten der Einzigartigkeit des selbigen.<br />
Hierzu wird das iberische „Urschwein“<br />
seit Langem zu verschiedenen Anteilen<br />
mit dem aus den USA stammenden<br />
Mastschwein Duroc gekreuzt. Es entstanden<br />
somit unterschiedliche Qualitäten<br />
– erschreckenderweise sogar<br />
auf die jeweiligen Länder, Märkte und<br />
Zielgruppen „optimal abgestimmte und<br />
erzeugte Produkte“.<br />
Zehn Kilo Eicheln am Tag<br />
„Es gibt sogar bei der seltenen reinen<br />
Rasse mehrere Arten der Fleischerzeugung,<br />
und im besten Fall füttern die<br />
Bauern fast gar nichts anderes zu, kein<br />
Getreide und kein Kraftfutter“, erklärt<br />
Pata-Negra-Spezialist Vluggen. „Es gibt<br />
Ibérico-Fleisch mit 30 (Recebo) und 70<br />
Prozent (Bellota) Eichelmast – je weniger<br />
Eichelfutter, umso billiger ist es, aber<br />
auch umso weniger würzig. Ab November,<br />
wenn die Eicheln ihre Früchte abwerfen,<br />
beginnt die Mast namens „montaner“,<br />
die bis zur Schlachtung „matanza“<br />
im März dauert. Die Schweine fressen<br />
dann fast zehn Kilo Eicheln am Tag und<br />
sind am Ende etwa 150 Kilo schwer.“<br />
Esst weniger Fleisch,<br />
aber besseres<br />
DER FILETSHOP mit seinen bisher zwei<br />
Filialen in <strong>Dortmund</strong> und Düsseldorf<br />
bietet Presa, Pluma und Secreto, Filet,<br />
Bäckchen und Karree für etwa 40 Euro<br />
pro Kilo an. Das ist mehr, als viele Metzger<br />
hierzulande für Rinderfilet verlangen,<br />
und Schweinefilet gibt es im Discounter<br />
oft schon für unter zehn Euro das Kilo.<br />
Hesterberg: „Wie gut oder schlecht dieses<br />
Fleisch allerdings im Vergleich schmeckt,<br />
kann sich jeder selbst ausrechnen. Unsere<br />
Erfolgsstory vom IBERICO 100 % spiegelt<br />
exakt die Ausrichtung und Positionierung<br />
unseres Unternehmens wieder: Esst<br />
weniger Fleisch, aber besseres!“<br />
So steht es auf dem Werbematerial des Filetshops,<br />
an den Filialen, auf den Autos –<br />
und so meinen Sie es auch. „Unsere Kunden<br />
kommen nicht täglich, sondern zweibis<br />
dreimal im Monat bei uns einkaufen,<br />
sie verzichten gerne unter der Woche<br />
größtenteils auf Fleisch, damit am Wochenende<br />
nur Gutes in die Pfanne kommt,<br />
das finde ich angemessen, bezahlbar und<br />
geschmacksmäßig vernünftig!“ erklärt<br />
Hesterberg. Und so kam es bereits mehrfach<br />
vor, dass Kunden berichteten, nach<br />
langer Abstinenz und fast vegetarischer<br />
Ernährung durch uns wieder an nachhaltig<br />
gezüchtetes, höchstwertiges Fleisch<br />
herangeführt worden zu sein.<br />
Martin Hesterberg: „Leider (oder besser:<br />
Gott-sei-Dank?!) ist das reinrassige Iberico-Schwein<br />
genau das Gegenteil von dem,<br />
was die Fleischindustrie will: Es wächst<br />
bis zu dreimal langsamer als die deutschen<br />
Mastschweine. Es wird dabei am<br />
Ende aber nur etwa halb so groß wie die<br />
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