Hondwiler Blättli - Hundwil
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AUS DEN KIRCHGEMEINDEN<br />
Wort der Pfarrerin<br />
Christus spricht:<br />
Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!<br />
14,1<br />
Johannes<br />
Liebe <strong>Hundwil</strong>er Mitchristen und Mitchristinnen<br />
So lautet die Losung für das Jahr 2010. Dieser Bibelvers, so für sich genommen,<br />
tönt wie ein einfaches Rezept gegen alles was uns widerfahren oder<br />
treffen könnte.<br />
‚Reg dich nicht auf. Es kommt schon gut’. Wie oft haben wir einen solchen<br />
oder ähnlichen Satz wohl schon gehört. Wenn es einen im eigenen Leben bis<br />
ins Mark, oder eben bis ins Herz trifft, sind das billige Vertröstungen. Und wir<br />
fühlen uns unverstanden, allein gelassen. Kein Wunder, in einer Gesellschaft,<br />
die mit einem solchen Erschrecken nicht mehr umgehen kann. Kein Wunder<br />
in einer Gesellschaft, in der es ein solches Erschrecken, das uns durchschüttelt<br />
und ‚z’underobsi’ bringt, gar nicht mehr geben darf.<br />
Ist nicht das unser Problem, dass wir nicht mehr erschrecken? Dass wir als<br />
Gesellschaft nicht mehr erschrecken? Uns nicht mehr bis tief ins Herz hinein<br />
berühren lassen? Wir wursteln uns irgendwie durch, lassen uns einlullen in<br />
Besänftigungen oder steuern durch interessegeleitete Angstmacherei. Aber<br />
wirklich existenziell ist unser Erschrecken selten oder nie, noch nicht. Denn<br />
das wäre nämlich ein möglicher Anlass, um zur Besinnung zu kommen.<br />
Ganz anders diejenigen, zu denen der johanneische Christus diese Worte<br />
sprach. Es sind die Jünger, die soeben erfahren haben, dass Jesus, ihr Ein<br />
und Alles, die Mitte ihres Lebens, sie verlassen wird. Das hat sie bis in Herz<br />
erschüttert. Erschreckt sind auch diejenigen, an die als johanneische Gemeinde<br />
diese Worte gerichtet waren. Der Ausschluss aus der jüdischen Synagoge<br />
wegen ihres Glaubens an diesen Messias Jesus von Nazareth machte<br />
sie zu Aussenseitern, zu Ketzern, die um ihr Leben fürchten mussten. Ja, genau,<br />
bei dieser Art von Schrecken geht es um das Leben. Um das eigene, um<br />
das der Menschheit, um das der Welt.<br />
Christus spricht:<br />
Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!<br />
Worte der Kraft also sind dies an zutiefst Erschütterte und Erschrockene.<br />
Was aber können sie einer Mehrheit von uns sagen, die wir nicht erschrocken<br />
sind?<br />
Ich möchte sie verstehen als Ermutigung, sich überhaupt erschrecken zu lassen<br />
- bis ins Herz hinein. Denn das kann heilsam sein. Es weckt uns auf aus<br />
dem trägen Dahingleiten durch die Tage, damit wir erkennen können, worum<br />
es wirklich geht in unserem Leben und dieser Welt und wieviel Zeit uns noch<br />
bleibt. Und dann erkennen wir vielleicht auch wieder, wie gut es ist, eine Ori-<br />
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