03.07.2014 Aufrufe

Ausbildungsunterlagen SPRECHFUNK-THW - SELECTRIC ...

Ausbildungsunterlagen SPRECHFUNK-THW - SELECTRIC ...

Ausbildungsunterlagen SPRECHFUNK-THW - SELECTRIC ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4.11 Digitaler Bündelfunkstandard TETRA 25<br />

In den nächsten Jahren wird bei den BOS der digitale Bündelfunkstandard TETRA eingeführt. Ein Pilotprojekt<br />

im Raum Aachen soll die Fähigkeit dieses Systems für BOS-Anwendungen unter Beweis stellen. Hier werden<br />

vorab einige Eigenschaften vorgestellt, ohne eine genauere Beschreibung der zukünftigen Geräte zu geben. Die<br />

Anforderungen an ein digitales Funknetz der BOS wurden in internationalen Arbeitsgruppen erarbeitet und in<br />

Schengen-Katalogen niedergeschrieben.<br />

4.11.1 Allgemeines<br />

TETRA ist die Abkürzung für ”<br />

TErrestrial Trunked RAdio“, was übersetzt werden kann mit ”<br />

Terrestrischer<br />

Bündelfunk“. Tetra beinhaltet eine Reihe von ETSI-Standards 1 , welche die Eigenschaften festschreiben, die<br />

das neu aufzubauende Funknetz bieten können soll. Dieses sind u.a.:<br />

• Parallelbetrieb von Sprach- und Datenfunk<br />

• Bandbreite je nach Bedarf<br />

• sofortiger Gesprächsaufbau (< 500 ms)<br />

• Leitstellenkonzept mit dynamischer Gruppenbildung<br />

• Direktmodus<br />

• Einzel-, Gruppenruf<br />

• Mithörfunktion<br />

• Paging (Funkalarmierung)<br />

• Auftragserteilung und Statusmeldungen.<br />

Vorgesehen sind generell folgende Gerätetypen:<br />

• Handfunkgeräte - Handheld Radio Terminals (HRT)<br />

• Mobile Funkgeräte - Mobile Radio Terminals (MRT)<br />

• Stationärfunkgeräte - Fixed Radio Terminals (FRT)<br />

• Datenfunkgeräte - Data Radio Terminals (DRT)<br />

• Pager - Paging Radio Terminals (PRT).<br />

4.11.2 Technik des Tetra-Systems<br />

Das verwendete Kanalzugriffsverfahren ist ein TDMA-Verfahren (TDMA = Time Division Multiple Access), also<br />

ein Verfahren, das im Zeitmultiplex arbeitet. Hierfür werden in einem 25 kHz breiten HF-Kanal vier aufeinanderfolgende<br />

Zeitintervalle je 14,17 ms Dauer festgelegt. Einer Funkverbindung in eine Richtung ( ”<br />

Richtungsverkehr“)<br />

wird einer dieser vier Zeitschlitze zugewiesen. Insgesamt finden so vier Richtungsverkehr-Verbindungen<br />

in einem 25 kHz-Kanal Platz. Es kann eine Vollduplex-Verbindung ( ”<br />

Gegenverkehr“) hergestellt werden, indem<br />

für jede Richtung jeweils einer dieser vier Zeitschlitze bereitgestellt wird. Durch die Möglichkeit, bis zu<br />

vier Zeitschlitze zu einem Kanal zusammenzuschalten, können Netto-Datenraten bis zu 28,8 kBit/s erreicht<br />

werden. Bei Anwendung von Fehlerkorrekturverfahren reduziert sich diese Netto-Datenrate nochmals.<br />

Um Sprache zu übertragen, wird das Sprachsignal über einen ACELP-Codec (ACELP = Algebraic Code Excited<br />

Linear Predictive) digitalisiert und komprimiert. Dieses datenreduzierte Signal wird bei TETRA mit einem π/4<br />

DQPSK-Modulator (DQPSK = Digital Quadratur Phase Shift Keying) auf den Träger moduliert und mit<br />

1 ETSI = European Telecommunications Standards Institute, siehe dazu auch http://www.etsi.org<br />

36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!