GeschÃ¤ftsbericht 2003 - Sparkasse Bochum

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6 W i r t s c h a f t l i c h e E n t w i c k l u n g Auch im Jahr 2003 blieb der erhoffte Wirtschaftsaufschwung aus und die Lage am Arbeitsmarkt spitzte sich weiter zu. Alle Hoffnungen richten sich nun auf das Jahr 2004, das die konjunkturelle Wende bringen soll. Während sich der konjunkturelle Aufschwung seit dem Frühjahr 2003 in den USA und Japan spürbar beschleunigte, verlief die Entwicklung im Euroraum und insbesondere in Deutschland deutlich schwächer. So ist hierzulande das reale Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2003 erstmals seit dem Rezessionsjahr 1993 wieder gesunken – allerdings nur minimal um 0,1 %, in der zweiten Jahreshälfte zeichnete sich jedoch eine leichte Erholung ab. Ungünstige Einflüsse aus der Weltwirtschaft – insbesondere der Irak-Konflikt und der Höhenflug des Euro- wie auch die anhaltende Unsicherheit über die Zukunft der sozialen Sicherungssysteme und der Finanzpolitik belasteten die Wirtschaft erheblich. Im Zuge der europaweit allgemein schwachen Konjunktur blieben – anders als in den Vorjahren- von Seiten des Exportes entscheidende wirtschaftliche Impulse aus. Zwar nimmt Deutschland bei den Exportraten auch weiterhin Spitzenplätze ein, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten die deutschen Ausfuhren jedoch lediglich um 0,1 % gesteigert werden. Neben den konjunkturellen Problemen im Euroraum wirkte sich insbesondere die spürbare Aufwertung des Euro negativ auf die deutsche Exportwirtschaft aus. Auch der private Konsum entwickelte sich im zurückliegenden Jahr 2003 außerordentlich schwach. Sowohl die enttäuschende Entwicklung am Arbeitsmarkt als auch die deutlich gestiegenen Sozialversicherungsbeiträge führten dazu, dass die Nettolöhne und -gehälter im Jahr 2003 gegenüber dem Vorjahr um 0,7 % gesunken sind. Situation auf dem Arbeitsmarkt weiter gespannt Auch am deutschen Arbeitsmarkt blieb die Lage im vergangenen Jahr weiter schwierig. Die Zahl der Erwerbstätigen sank erneut deutlich um mehr als 500.000; mit durchschnittlich 4,38 Millionen war die Arbeitslosenzahl um rund 330.000 höher als im Jahr 2002. Die Arbeitslosenquote betrug damit 10,4 % (Vorjahr: 9,5 %). Die im Jahresverlauf eingeleiteten Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik führten zu einer merklichen Einschränkung von Arbeitsbeschaffungs-, Strukturanpassungs- sowie Weiterbildungsmaßnahmen und hatten insbesondere in Ostdeutschland steigende Arbeitslosenzahlen zur Folge. Die Quote stieg daher im Osten Deutschlands im Jahresverlauf von 17,0 auf 17,9 % an – ein Wert, der die Misere auf dem Arbeitsmarkt in den ostdeutschen Bundesländern eindrucksvoll widerspiegelt. Die wirtschaftliche Situation in NRW und im Ruhrgebiet Auch in NRW blieb die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Berichtsjahr angespannt. Im Jahresdurchschnitt waren rund 880.000 Arbeitslose bei den Arbeitsämtern gemeldet – nach 1997 der höchste jemals ermittelte Wert. Zum Jahresende ließen sich jedoch erste Lichtblicke erkennen: Zwar stieg die Zahl der Arbeitslosen in NRW im Dezember um 15.200 auf 877.800 (+ 1,8 %) an, dieser Wert lag aber deutlich unter den Zuwachsraten der vergangenen 3 Jahre. Mit 9,9 % lag die Arbeitslosenquote zum Jahresende in NRW deutlich unter der des Ruhrgebietes. Hier mussten zahlreiche Revierstädte im Dezember Quoten von deutlich über 12 % verzeichnen. In Bochum registrierte das Arbeitsamt Ende Dezember 22.142 Arbeitslose, die Arbeitslosenquote kletterte im Vergleich zum Vormonat um 0,1 % auf 12,3 %. Im Dezember 2002 hatte sie noch bei 11,6 % gelegen.
7 Hoffnung auf Wirtschaftswachstum Für das laufende Jahr 2004 sind sich alle Wirtschaftsforschungsinstitute einig: Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland wird sich – unterstützt von einem weltweiten Aufschwunglangsam beleben. Das Bruttoinlandsprodukt wird voraussichtlich um 1,5 % steigen, wobei eine Wende am Arbeitsmarkt kurzfristig allerdings nicht zu erwarten ist. Dennoch ist die Stimmung insgesamt überwiegend optimistisch. Die Bundesregierung hat auf der Grundlage der Vorschläge der Hartz-Kommission ihre Arbeitsmarktpolitik neu ausgerichtet und zahlreiche Reformen im Gesundheitswesen und den Sozialversicherungssystemen auf den Weg gebracht. Nach vielen Jahren des Stillstandes in Deutschland verstärkt sich in allen Teilen der Gesellschaft die Hoffnung auf eine nachhaltige Wirtschaftspolitik mit mehr Wachstum und steigender Beschäftigung.
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