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Der Hannoversche Weg. Lokaler Beitrag für Perspektiven von ...

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Landeshauptstadt Hannover<br />

<strong>Perspektiven</strong> für Kinder in Armut<br />

4.1. Erwerbseinkommen ermöglichen<br />

Arbeitslose Eltern unterstützen<br />

Kinder und Jugendliche sind auf Transferleistungen des SGB II angewiesen, weil das entsprechende<br />

Elterneinkommen nicht ausreicht, den Lebensunterhalt der Kinder sicherzustellen. Ein gutes Drittel der<br />

Eltern in Bedarfsgemeinschaften mit Kindern hat Arbeit, bezieht aber ein nicht Existenz sicherndes<br />

Einkommen (working poor, vgl. Anlage zur Drucksache Nr. 698: Kinderarmut in Zahlen), etwa zwei<br />

Drittel der Eltern sind arbeitslos. Stadt und Region Hannover sowie die JobCenter, Wohlfahrtsverbände,<br />

Land und Bund fördern darum schwerpunktmäßig Arbeitslose, insbesondere weniger qualifizierte<br />

Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Migrationshintergrund. Maßnahmen der Beschäftigungsförderung<br />

richten sich in der Regel allgemein an Arbeitslose, nicht explizit an Eltern. Eine besondere Zielgruppe<br />

sind gering Qualifizierte, weil sie häufiger und länger arbeitslos sind.<br />

Beschäftigungsförderung<br />

Seit der Einführung der Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II) im Jahr 2005 steht den Kommunen<br />

formal nur noch ein geringer eigenständiger beschäftigungspolitischer Spielraum offen, weil das<br />

beschäftigungsfördernde Instrumentarium des BSHG in der Regel auf die JobCenter übertragen wurde.<br />

Nichtsdestotrotz ist die Landeshauptstadt Hannover nach wie vor Koordinatorin der kommunalen Beschäftigungsförderung,<br />

was <strong>von</strong> Expertinnen und Experten als Stärke angesehen wird. Die Landeshauptstadt<br />

unterstützt Beschäftigungsträger im Stadtgebiet Hannover für beschäftigungsfördernde<br />

Maßnahmen und begreift dies als ergänzendes arbeitsmarktpolitisches Instrument. Sie ist auch selbst<br />

Beschäftigungsträger (Stützp<br />

Stützpunkt Hölderlinstraße) und hält vielfältige Beschäftigungsangebote in unterschiedlichen<br />

Sparten wie der Tischlerei, Schlosserei, Garten- und Landschaftsbau oder im Hoch- und<br />

Tiefbau bereit. Die Gesamtzahl der Angebote allein am Stützpunkt Hölderlinstraße liegt jahresdurchschnittlich<br />

bei über 600, darunter sind überwiegend 25 bis 50-jährige Beschäftigte, etwa ein Drittel hat<br />

einen Migrationshintergrund. Bei einem Großteil der Beschäftigungsstellen handelt es sich zurzeit um<br />

so genannte Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (1-Euro-Jobs), weshalb die Besetzung<br />

der Beschäftigungsstellen überwiegend durch Zuweisungen durch das JobCenter Region Hannover<br />

erfolgt. Die Steuerungsmöglichkeiten der Stadt und auch die Transparenz darüber, wie oft hierbei<br />

Väter und Mütter eine Chance erhalten, sind dadurch begrenzt.<br />

Teilzeitausbildung für junge Mütter<br />

Für die besondere Situation junger Frauen unter 25 Jahren bietet das Diakonische Werk mit SINA (Soziale<br />

Integration Neue Arbeit) Maßnahmen für Qualifikation, Beschäftigung, Praktika, Ausbildung und<br />

Integration. An der dreijährigen Teilzeitausbildung, die seit 2001 für Mütter bis 25 Jahre angeboten<br />

wird, haben inzwischen insgesamt 138 Mütter teilgenommen, da<strong>von</strong> haben 84 die Abschlussprüfungen<br />

bestanden. Zurzeit befinden sich 52 Mütter in der Ausbildung.<br />

Strategischer Zugang: Kinder und Jugendliche profitieren mittelbar <strong>von</strong> hannoverscher Beschäftigungsförderung<br />

und den Integrationsbemühungen Erwachsener in den Erwerbsarbeitsmarkt ( Schlüsselmaßnahme),<br />

vorausgesetzt, es handelt sich um Eltern bzw. Erwachsene, mit denen sie in einer Bedarfsgemeinschaft<br />

leben. Bei gelingender Integration erhöht sich damit nicht nur die Chance auf ein<br />

höheres Familieneinkommen, sondern eröffnet auch den Kindern Einblick in ein Erwachsenenleben<br />

jenseits <strong>von</strong> „Hartz IV“. <strong>Der</strong> Zugang zu den Erwachsenen erfolgt punktuell und über die spezifische<br />

Problemlage „arbeitslos“, allerdings nicht systematisch über das Kriterium „Elternschaft“.<br />

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