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Der Hannoversche Weg. Lokaler Beitrag für Perspektiven von ...

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Landeshauptstadt Hannover<br />

<strong>Perspektiven</strong> für Kinder in Armut<br />

4.5. Kinder früh fördern<br />

4.5. Kinder früh fördern<br />

4.5.1 Schlüsselinstitution Kindertagesstätte<br />

Institutionelle Betreuung in Kindertagesstätten<br />

Kindertagesstätten sind der erste institutionelle Bildungsort für Kinder. Hier werden Kinder ganzheitlich<br />

in ihrer Entwicklung und im sozialen Lernen gefördert. Es zeigt sich, dass Kinder, die in Kindertagesstätten<br />

betreut wurden, verbesserte Grundlagen für die Schule mitbringen. Dabei wirkt sich eine frühe<br />

Aufnahme in die Kindertagesstätte positiv aus. Gleiches gilt für eine umfängliche tägliche Betreuungsdauer<br />

(in Hannover werden acht <strong>von</strong> zehn Kindern in Kindertagesstätten ganztags oder dreiviertel betreut).<br />

Die Betreuung in Kindertagesstätten stellt gerade für Kinder in Armutslagen eine Verbesserung<br />

der Teilhabe dar und ermöglicht Eltern die bessere Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und Erwerbstätigkeit, mit<br />

dem Ziel wirtschaftlich unabhängig zu werden.<br />

Rund 2.300 Kinder unter drei Jahren besuchen in Hannover zurzeit eine Krippeneinrichtung. Hierunter<br />

lebt gut jedes zehnte Kind mit einem allein erziehenden Elternteil zusammen und gut ein Viertel der<br />

Kinder haben einen Migrationshintergrund (Kita-Ist 2009). Damit sind diese <strong>von</strong> Kinderarmut am<br />

stärksten betroffenen Gruppen in den Kindertagesstätten unterrepräsentiert.<br />

Für Kleinkinder unter 3 Jahren ist das Betreuungsangebot in Hannover rein quantitativ (noch) unzureichend,<br />

auch wenn die Betreuungsquote sowohl niedersachsenweit, als auch im Großstadtvergleich<br />

überdurchschnittlich ist. Bis 2013 wird Hannover für 40 % aller unter 3-Jährigen eine Betreuungsmöglichkeit<br />

anbieten, darüber werden aber nicht automatisch die prioritären Zielgruppen erreicht, sondern<br />

zunächst einmal diejenigen Kleinkinder, deren Eltern eine Krippenbetreuung bzw. Tagespflegebetreuung<br />

nachfragen. Hierbei handelt es sich erfahrungsgemäß seltener um Eltern prioritärer Zielgruppen,<br />

sondern überwiegend um Eltern mit einem Erwerbsarbeitsplatz.<br />

Nahezu alle Vorschulkinder (3 bis 5 Jahre) besuchen in Hannover einen Kindergarten, was verdeutlicht,<br />

dass Kindergärten eine etablierte Bildungsinstanz darstellen. Obwohl im Kindergartenalter die Betreuungsmöglichkeiten<br />

flächendeckend vorhanden sind, gibt es eine Minderheit <strong>von</strong> Eltern in Hannover, die<br />

die Betreuungsangebote für ihre Kinder entweder gar nicht oder nur für kurze Zeit nutzen. Nach Altersjahren<br />

betrachtet, nahmen im Jahr 2009 rund 85 % der 3-Jährigen, 96 % der 4-Jährigen und 98 % der<br />

5-Jährigen das Bildungsangebot „Kindergarten“ in Anspruch (Kita-Ist 2009: 3). Das bedeutet im Umkehrschluss,<br />

dass 15 % der 3-Jährigen, 4 % der 4-Jährigen und 2 % der 5-Jährigen <strong>von</strong> der Schlüsselinstitution<br />

„Kindergarten“ nicht erreicht werden. Unklar ist, welche Kinder das betrifft und ob oder in<br />

welcher Anzahl hierunter Kinder in Armut sind. Es ist jedoch da<strong>von</strong> auszugehen, dass<br />

<br />

<br />

es eine unbestimmte Anzahl <strong>von</strong> Kindern in Armut gibt, die bis zu ihrer Einschulung im Alter <strong>von</strong><br />

6 Jahren keine oder nur kurze institutionelle Betreuung erfahren und<br />

Kinder in Armut umso seltener über institutionelle Betreuung erreicht werden, je jünger sie sind.<br />

Im Unterschied zu den Kleinkindern kann man aber bei den 3 bis 5-Jährigen mit Sicherheit da<strong>von</strong> ausgehen,<br />

dass Migrantenkinder und Kinder allein Erziehender in Kindergärten ausreichend repräsentiert<br />

sind. 45 % der institutionell betreuten 3 bis 5-Jährigen haben einen Migrationshintergrund, das entspricht<br />

nahezu exakt ihrem Bevölkerungsanteil (2008: 43 %). Leicht unterproportional erreicht werden<br />

demnach 3 bis 5-Jährige ohne Migrationshintergrund. Kinder allein Erziehender sind nahezu entsprechend<br />

ihres Bevölkerungsanteils repräsentiert.<br />

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