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Der Hannoversche Weg. Lokaler Beitrag für Perspektiven von ...

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Landeshauptstadt Hannover<br />

<strong>Perspektiven</strong> für Kinder in Armut<br />

4.3. Gesundheit fördern<br />

Gesundheitsförderung bei Eltern und in der Familie<br />

Gesundheitsförderungsansätze, die auf die gesamte Familie abzielen, beziehen Eltern zwingend mit ein.<br />

Eltern haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Gesundheit ihres Kindes und dieser ist umso höher,<br />

je kleiner und damit abhängiger das Kind ist. Ob mit oder ohne ausreichend Geld – Eltern mangelt es<br />

heute häufiger an Alltags- und Haushaltsführungskompetenzen, z. B. rund ums Einkaufen, Kochen und<br />

Ernährung. Viele Kinder, insbesondere in Gebieten mit besonderem sozialen Handlungsbedarf, ernähren<br />

sich daher zu fett- und zuckerreich, essen seltener frisches Obst und Gemüse und sind häufiger<br />

übergewichtig oder adipös, wie die Schuleingangsuntersuchungen zeigen. Aus diesem Grund zielen<br />

einige Ansätze, z. B. das Programm „Iss dich fit“ in Kindertagesstätten sowie Kurse der Familienbildungsstätten<br />

oder in Familienzentren auf die Kompetenzstärkung (Kochen, Ernährungswissen) im Elternhaus<br />

(vgl. Kap. 4.4.: Eltern erreichen). Hierüber werden – wie bei jeder freiwilligen Elternbildungsmaßnahme<br />

– am leichtesten diejenigen Eltern erreicht, die ohnehin schon für das Thema aufgeschlossen<br />

sind und solche Angebote in Anspruch nehmen. Neben punktuellen Bildungsangeboten sind daher<br />

sozialräumliche Zugänge über Schlüsselinstitutionen wesentlich.<br />

Strategischer Zugang: Gesundheitsförderung erreicht Eltern und Familien punktuell bei Inanspruchnahme.<br />

Gesundheitsförderung erreicht Eltern der prioritären Zielgruppen am ehesten über Schlüsselinstitutionen<br />

(z. B. Elternbildung in Familienzentren) oder in Schlüsselräumen (z. B. „Gesund in<br />

Stöcken“) sowie ganz allgemein über Schlüsselpersonen, die auf diese Angebote aufmerksam machen.<br />

Gesundheitsförderung in Kindertagesstätten und Schulen<br />

In Hannover gibt es diverse Gesundheitsförderungsmaßnahmen, die auf den alltäglichen Lebensraum<br />

bezogen sind, d.h. dort, wo Kinder tagtäglich spielen, lernen oder essen. Programme wie „Iss dich fit“<br />

oder „Gesunde Ernährung in Schulen“ zielen daher auf den Lebensraum „Kindertagesstätte und Schulen“<br />

ab und erreichen dadurch punktuell die Kinder, deren Kindertagesstätten und Schulen an den Programmen<br />

mitwirken. Gesundheitsförderung ist mehr als „gesunde Ernährung und Bewegung“ und wird<br />

optimalerweise im Alltag der Kinder gelebt, jeden Tag, das ganze Jahr und nicht nur in Projektwochen.<br />

Die Programme sind umso nachhaltiger, je weniger befristeten Projektcharakter sie haben und je systematischer<br />

und dauerhafter sie im alltäglichen „Betriebsablauf“ integriert sind. In bundesweiten Studien<br />

zur Kindergesundheit wurden als Ressourcen <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen, die auch für die Gesundheit<br />

relevant sein können, u. a. die schulische Bildung oder die Einbindung in die Gleichaltrigengruppe<br />

und das Selbstwertgefühl untersucht. Dabei zeigte sich, dass eine gute Ressourcenausstattung<br />

die Gesundheit verbessert (Bundesgesundheitsblatt 2007). Insofern sind alle Maßnahmen, die auf kulturelle<br />

oder Bildungsteilhabe zielen, zugleich gesundheitsfördernd. Gesundheitsförderung kann grundsätzlich<br />

<strong>von</strong> allen Menschen und in allen Institutionen angeschoben werden, hierbei sind der Fantasie<br />

und Kreativität der Initiatoren keine Grenzen gesetzt.<br />

Strategischer Zugang: Gesundheitsfördernde Maßnahmen in Kindertagesstätten und Schulen (<br />

Schlüsselinstitutionen) erreichen prioritäre Zielgruppen deshalb, weil sie alle Kinder und Jugendlichen<br />

der teilnehmenden Institution zu erreichen versuchen.<br />

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