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Der Hannoversche Weg. Lokaler Beitrag für Perspektiven von ...

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Landeshauptstadt Hannover<br />

<strong>Perspektiven</strong> für Kinder in Armut<br />

2. Strategisches Ziel<br />

2. Strategisches Ziel<br />

Kinder und Jugendliche aus einkommensarmen Familien sollen die gleiche Chance bekommen, am<br />

gesellschaftlichen, kulturellen Leben teilzunehmen, Zugang zu Bildung, Betreuung und Erziehung zu<br />

erlangen, gesund aufzuwachsen, umfassende Alltagskompetenzen, Interessen, Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

zu entwickeln und einen formalen Schul- und Berufsabschluss zu erlangen. Damit alle Kinder<br />

gleichermaßen Chancen bekommen, müssen Kinder mit höherem Armutsrisiko aufgrund potentiell<br />

niedrigerer Teilhabechancen vorrangig erreicht werden. Hierfür ist zunächst zu klären, welche Kinder<br />

und Jugendlichen wir in Hannover als „arm“ definieren wollen, welche Kinder und Jugendlichen prioritäre<br />

Zielgruppen darstellen und über welche Handlungsspielräume Hannover verfügt, um die Ziele zu<br />

erreichen.<br />

2.1. Kinderarmut – lokale Definition<br />

Kinderarmut meint verkürzt die Folgen <strong>von</strong> familiärer Einkommensarmut bei Kindern. Einen Hinweis<br />

über das Ausmaß der Kinderarmut in Hannover gibt die Anzahl der Minderjährigen, die in Bedarfsgemeinschaften<br />

mit Transferleistungsbezug zur Sicherung des Lebensunterhalts (SGB II / XII und zusätzlich<br />

AsylbLG) aufwächst. Im Rahmen <strong>von</strong> Sozialberichterstattung und Sozialplanung wird in Hannover<br />

seit dem Jahr 2005 der (Hilfs-)Indikator „Transferleistungsbezug“ zur Abgrenzung und Differenzierung<br />

der primär betroffenen Haushalts- und Familientypen, Altersgruppen, Geschlechter, Nationalitäten und<br />

Mikrobezirke verwendet. Als statistische Größe ist eine einkommensbasierte Definition alternativlos.<br />

Als Handlungsgröße – im Sinne <strong>von</strong> Zielgruppen – allerdings, ist ein solch enger Armutsbegriff unzureichend,<br />

weil Einkommensarmut<br />

<br />

<br />

<br />

zusätzlich Kinder in Familien mit ähnlichem Einkommen ohne Transferleistungsbezug umfasst<br />

<strong>von</strong> Eltern und Kindern subjektiv nicht als Armut wahrgenommen oder erlebt werden muss<br />

mehr bedeutet, als wenig Geld zu haben und zu vielfältigen Belastungen, Benachteiligungen der<br />

gesamten Familie führen kann (vgl. Abbildung 1)<br />

Abbildung<br />

1: : Kinderarmut – <strong>Hannoversche</strong> Definition, zu erreichende Kinder und Jugendliche<br />

Was versteht Hannover unter Kinderarmut?<br />

Haushalt ist arm*<br />

Eltern /<br />

Erwachsene<br />

Kind (er)<br />

• materiell:<br />

Kleidung, Wohnung, Ernährung,<br />

Taschengeld, Partizipation etc.<br />

• sozial:<br />

soziale Kompetenzen,<br />

soziale Kontakte etc.<br />

• gesundheitlich:<br />

physisch und psychisch<br />

Was kommt beim Kind an?<br />

* Transferleistungsbezug (SGB II, SGB XII, AsylbLG) oder<br />

ähnlich niedriges Einkommen ohne Transferleistungsbezug oder<br />

kann aus anderen Gründen nicht teilhaben.<br />

• kulturell:<br />

Sprache, Alltagskompetenzen,<br />

kognitive Entwicklung, schulische<br />

Bildung, kulturelle Kompetenzen etc.<br />

Kinder und Jugendliche, deren Teilhabechancen aus materiellen oder<br />

anderen Gründen gefährdet sind, sollen erreicht werden<br />

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Hock, Holz, Wüstendörfer 2000<br />

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