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Der Hannoversche Weg. Lokaler Beitrag für Perspektiven von ...

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Landeshauptstadt Hannover<br />

<strong>Perspektiven</strong> für Kinder in Armut<br />

2. Strategisches Ziel<br />

<br />

die Spielräume der Kinder erheblich einschränkt und wichtige Entwicklungsschritte verhindert,<br />

die später nicht beliebig nachholbar sind, wodurch nicht nur die Kindheit beeinträchtigt sein<br />

kann, sondern das gesamte weitere Leben.<br />

Vorrangig erreicht werden sollen daher nicht nur die Kinder einkommensarmer Familien, sondern auch<br />

die Kinder, die aus materiellen oder anderen Gründen nicht gleichermaßen spielen, sprechen und lesen<br />

lernen, Sport treiben, sich treffen, sich vielfältig ausprobieren, regelmäßig und gesund essen oder einen<br />

Schul- und Berufsabschluss erlangen, kurz: teilhaben können.<br />

2.2. Kinderarmut – prioritäre Zielgruppen<br />

Kinder in Hannover sind je nach Lebensphase, Stadtteil und familialer Herkunft sehr unterschiedlich<br />

<strong>von</strong> Einkommensarmut betroffen. Betrachtet man allein die Kinder, deren Familien ergänzend oder<br />

ausschließlich Leistungen nach dem SGB II (Hartz IV) beziehen, das waren Ende 2007 rund 98 % 1 aller<br />

armen Kinder, lassen sich bestimmte Zielgruppen erkennen (vgl. Anlage zur Drucksache Nr. 698: Kinderarmut<br />

in Zahlen):<br />

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Kinder allein Erziehender<br />

Kinder in der Lebensphase bis zum Schuleintritt<br />

Kinder mit ein oder mehr Geschwistern<br />

Ausländische Kinder (und solche mit Migrationshintergrund) im Allgemeinen<br />

ausländische Kinder, direkt nach der Geburt bzw. im frühen Kindesalter<br />

Kinder, deren Eltern keinen oder einen Hauptschulabschluss haben<br />

Kinder arbeitsloser Eltern, aber auch Kinder erwerbstätiger Eltern mit nicht Existenz sicherndem<br />

Einkommen<br />

Kinder, die über längere Zeit oder dauerhaft in Einkommensarmut leben<br />

Kinder in Familien, die Hilfe zur Erziehung benötigen oder erhalten 2 .<br />

Überproportional anzutreffen sind diese Zielgruppen in Gebieten mit besonderem sozialem Handlungsbedarf.<br />

Aufgrund ihres nicht nur in Hannover, sondern auch bundesweit überdurchschnittlichen Armutsrisikos<br />

muss die kommunale und damit öffentliche Verantwortung für diese Kinder gestärkt werden<br />

(vgl. 12. Kinder- und Jugendbericht). Das bedeutet konkret, dass diese Zielgruppen im Alltagshandeln<br />

einerseits zwar prioritär erreicht werden sollen, andererseits aber der Fokus möglichst häufig auf<br />

ALLEN Kindern liegen sollte, weil<br />

prioritäre Zielgruppen im Alltagshandeln nicht immer erkannt werden können und auch nicht erkannt<br />

werden müssen, sofern über einen bestimmten Zugang ALLE oder nahezu alle Kinder erreicht<br />

werden (z. B. im Kindergarten),<br />

arme Kinder zu fokussieren immer ein reaktives Vorgehen bedeutet, während es ein aktives Vorgehen<br />

ist, ALLE Kinder einzubeziehen,<br />

keine Trennung der Kinder in Bedürftige und solche, die sich mithilfe ihrer Eltern selbst organisieren<br />

können, angestrebt wird. Alle Kinder sollen möglichst viel gemeinsame Zeit verbringen und<br />

nicht schon frühzeitig die Erfahrung ungleicher Chancen machen.<br />

1 Die restlichen 2 % der Kinder bezogen Transferleistungen nach dem SGB XII oder AsylbLG.<br />

2 Quelle: Sonderauswertung des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen<br />

(LSKN) zur Jugendhilfestatistik- Hilfen zur Erziehung im Auftrag der Stadt Hannover.<br />

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